Anpassung der Berufsbilder im Bereich der Gastronomielehrberufe, Friseur/Friseurin sowie Prozesstechnik
Wien (bmdw) - „Mein Ziel ist es, die Lehrlingsausbildung für die Jugendlichen und die Unternehmen attraktiv
zu gestalten und die Arbeitsmarktrelevanz der dualen Berufsausbildung sicherzustellen. 2019 knüpfen wir daher
nahtlos an die Modernisierung der Lehrberufsausbildung an und bieten unseren Lehranfängern neue spannende
Lehrmöglichkeiten“, sagt Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort Margarete Schramböck.
Zu den bereits 15 teils modernisierten teils neugeschaffenen Lehrberufen kommen im ersten Quartal 2019 fünf
weitere Lehrberufe im Bereich der Gastronomielehrberufe, Friseur/Friseurin sowie Prozesstechnik hinzu. Aktuell
werden in den von den neuen Berufsbildern umfassten Lehrberufen rund 12.000 Lehrlinge ausgebildet. „Die neuen Berufsbilder
wurden mit Branchenexperten aus den Unternehmen und den Arbeitnehmer-Vertretern erarbeitet“, so Schramböck.
Drei modernisierte Gastronomie-Lehrberufe
Der vierjährige Lehrberuf „Gastronomiefachmann/Gastronomiefachfrau“ bietet sich vor allem in Hotels, Restaurants,
Kaffeehäuser, Gasthäuser, Diskotheken, Eissalons usw. an. Absolventinnen und Absolventen dieser Ausbildung
sind sowohl in der Küche als auch im Service tätig und übernehmen – je nach Betrieb – unterschiedliche
Aufgaben, die von der Tischdekoration bis zur Abrechnung reichen.
Der dreijährige Lehrberuf „Koch/Köchin“ bietet sich in Gaststätten-, Restaurant- oder Beherbergungsbetrieben
sowie Großküchen ein. Koch/Köchinnen bereiten in Speisen zu und führen alle dafür erforderlichen
Verwaltungs- und Organisationsaufgaben und sonstigen Vorarbeiten durch. Sie stellen die Speisekarte zusammen, beraten
Gäste und sind für die Einhaltung der Lebensmittelgesetze und der Hygieneverordnung verantwortlich.
Der dreijährige Lehrberuf „Restaurantfachmann/Restaurantfachfrau“ bietet sich in Betrieben des Gast- und Beherbergungsgewerbes
(Gasthäuser, Restaurants, Kaffeehäuser, Bars, Hotels usw.) oder in Dienstleistungsbetrieben wie etwa
im Catering- und Party-Service an. Ihr Aufgabenbereich umfasst die Betreuung der Gäste. Das reicht von der
Beratung bei der Menü- und Getränkeauswahl über die Organisation von Banketten und Empfängen
bis zum fachgerechten Servieren (Flambieren, Filetieren, Tranchieren usw.), dem Decken von Tafeln und Tischen und
den Abrechnungsarbeiten.
Die neuen Gastronomie-Lehrberufe beinhalten insbesondere im für alle drei Lehrberufe einheitlichen Kompetenzfeld
"Arbeiten im betrieblichen und beruflichen Umfeld" als zentrale Lernergebnisse die Befähigung zum
selbstständigen und eigenverantwortlichen beruflichen Handeln. Dies umfasst auch den Umgang mit neuen Technologien
in Küche und Restaurant. Im Vordergrund steht damit die Selbstbefähigung im beruflichen Alltag. Auch
die Inhalte in den berufsspezifischen Kompetenzfeldern spiegeln die Digitalisierung wieder, vor allem durch Einbeziehung
von Arbeiten mit elektronischen Warenwirtschaftssystemen oder die Anwendung von digitalen Bestell- und Boniersystemen.
Friseur (Stylist)/Friseurin (Stylistin) und Prozesstechnik
Der dreijährige Lehrberuf „Friseur (Stylist)/Friseurin (Stylistin)“ wurde älterer Berufsbildinhalte entstaubt.
Auch hier steht stärker als bisher die Selbstbefähigung im beruflichen Alltag im Vordergrund. Im berufsspezifischen
Kontext wird das Arbeiten mit mobilen Endgeräten neu einbezogen. Zu den Inhalten der Ausbildung zählen
unter anderem Vereinbaren und Koordinieren von Terminen mit Kunden/innen sowie Empfangen und Betreuen der Kunden/innen
vor, während und nach der Behandlung, zeichnerisches Darstellen der geplanten Frisur und des Haarschnittes
sowie Auswählen und Ausführen der geeigneten Schneidetechniken oder Durchführen der Farb-, Typ und
Stilberatung unter Beachtung der Gesichts- und Körperform sowie Farbverändern von Haaren mittels verschiedener
Applikationstechniken.
Der dreieinhalbjährige Lehrberuf „Prozesstechnik“ bietet sich in Werk- und Produktionshallen von Gewerbe-
und Industriebetrieben unterschiedlicher Branchen an. Inhalte der Ausbildung sind unter anderem Lesen und Anwenden
von technischen Unterlagen wie z.B. von Skizzen, Zeichnungen, Arbeitsanweisungen, Ablaufplänen, Bedienungsanleitungen,
Wartungsplänen, Instandhaltungsplänen, Schaltplänen auch mittels mobiler Endgeräte, Planen
des Einsatzes der Werkzeuge, Vorrichtungen und technischen Fertigungshilfen für Fertigungsmaschinen und Fertigungsanlagen
oder Erarbeiten von Prozessoptimierungen im Sinne der kontinuierlichen Verbesserung z.B. durch den Einsatz von
Assistenzsystemen wie Robotern, Datenbrillen, Manipulations- und Transportsystemen. Der Lehrberuf Prozesstechnik
betrifft insbesondere industrielle Fertigungsprozesse und bildet die Entwicklungen in Richtung Vollautomatisierung
ab.a
|