2018 war ein Brückenjahr
Linz (lk) - "Fortschritt wird durch die Handlungsschwerpunkte, die man setzt, bestimmt. In diesem Jahr
wurden erstmals mehr Mittel für den ÖV als den Straßenbau budgetiert. Dieser Paradigmenwechsel
wird sich auch im Jahr 2019 fortsetzen. Darüber hinaus werden in der Landeshauptstadt aktuell mehr Brücken
gebaut als existieren. Das Jahr 2018 war also eines, indem viel bewegt wurde und die Weichen auf Fortschritt gestellt
wurden", unterstreicht Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner das Resümee.
Brückenbau
Das Jahr 2018 geht als Jahr der Brückenbaustellen in die Linzer Geschichte ein. Mit dem Baubeginn der
VOEST Bypassbrücken, der neuen Linzer Eisenbahnbrücke und dem baldigen Baubeginn für die 4. Linzer
Donaubrücke werden gleich drei wichtige Infrastrukturprojekte simultan angegangen.
VOEST Bypassbrücken
Seit Anfang des Jahres 2018 laufen die Arbeiten für die neuen Zusatzbrücken der Linzer Voestbrücke.
Der Sicherheitsausbau der A 7 Mühlkreis Autobahn in Linz bringt mehr Sicherheit und weniger Stau für
täglich rund 100.000 Autofahrerinnen und -fahrer. Darüber hinaus werden die Verkehrsströme entflechtet.
Sind die beiden Brücken fertiggestellt, rollt nur noch der Durchzugsverkehr auf der Hauptbrücke. Weiters
führt auf jeder Bypassbrücke ein Geh- und Radweg. Die Gesamtfreigabe der Bypassbrücken wird voraussichtlich
im Juni 2020 erfolgen.
Neue Linzer "Eisenbahn"-Brücke
400 Meter lang, 33,7 Meter breit, zwei Fahrstreifen für den Individualverkehr, eine Trasse für den
öffentlichen Schienenverkehr in der Mitte der Brücke und entlang der Fahrbahnen jeweils ein Rad- und
ein Gehweg. Seit vergangenen Sommer laufen die Arbeiten an der neuen Donauquerung, die gegen Ende 2020 für
den Verkehr freigegeben werden soll. Für Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner ist die Integration
des Schienenverkehrs über die neue Linzer Donaubrücke ein essentielles Fundament für die zukünftige
Weiterentwicklung des öffentlichen Personennahverkehrs. "Mit dem Neubau der Eisenbahnbrücke ergab
sich die historisch einmalige Möglichkeit, Projekte des schienengebundenen ÖV mitzudenken und effiziente,
zukunftsfähige Lösung in ein Gesamtverkehrskonzept fließen zu lassen. Dadurch werden die Mobilitätsanforderungen
der Zukunft sichergestellt", so Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner.
Westring
Die Radwegverlegung, eine unverzichtbare Voraussetzung für den Bau der A 26 Linzer Autobahn, wurden wie
geplant abgeschlossen. Nachdem nun alle gerichtlichen Verfahren rund um den Bau des Linzer Westrings abgeschlossen
werden konnten und auch die bauvorbereitenden Maßnahmen abgeschlossen sind, wird in Kürze mit den Hauptarbeiten
an der vierten Donaubrücke begonnen. Damit kann nach einer intensiven Genehmigungsphase eines der wichtigsten
Infrastrukturprojekte für den Zentralraum umgesetzt werden.
Donaubrücke Mauthausen
Im Kalenderjahr 2018 konnten wichtige Entscheidungen und Arbeiten für die Donaubrücke Mauthausen
realisiert werden. Die unumgängliche und dringend notwendige Sanierung der Donaubrücke Mauthausen konnte
in Rekordzeit umgesetzt werden. Nur sieben Wochenenden waren notwendig, um die Brücke für weitere zehn
Jahre zur Benutzung zu erhalten. Ursprünglich war hierfür noch eine Vollsperre von drei Monaten vorgesehen,
die glücklicherweise umgangen werden konnte. Bereits für das kommende Jahr ist eine weitere Verkehrsmaßnahme
auf der Bestandsbrücke geplant. Dabei handelt es sich um die Einrichtung eines zweiten Linksabbiegers.
Die Länder Nieder- und Oberösterreich einigten sich darüber hinaus auf den Bau einer zusätzlichen,
zweiten Donauquerung. Für die wirtschaftlich pulsierende Region verspricht dieses Infrastrukturprojekt vor
allem eine Entlastung der Verkehrssituation. Der geplante Baubeginn ist durch ein konzentriertes UVP-Genehmigungsverfahren
voraussichtlich bereits im Jahr 2024.
Straßenneubau
Linzer Osttangente
Eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur ist ein wesentlicher Standortfaktor für den Wirtschaftsraum
Oberösterreich und trägt maßgeblich zur Stärkung der lokalen und regionalen Wettbewerbsfähigkeit
bei. Für eine effiziente Verbindung der A1 Westautobahn und der A7 Mühlkreisautobahn, und einer damit
verbundenen Entlastung der A7 im Linzer Stadtgebiet laufen aktuelle planerische Schritte der Abteilung Raumordnung
für die Linzer Osttangente. Seit dem Jahr 2012 wurden verschiedenste Varianten untersucht, woraus sich Vorzugsvariante
ergab. Die gewählte Variante beinhaltet die besten Umleiteffekte und sichert somit die Innenstadt vor einer
verkehrlichen Überlastung. Die Flächensicherung für eine Ostumfahrung von Linz erfolgt durch ein
Raumordnungsprogramm, welches von der Oö. Landesregierung erlassen wird.
4-streifiger Ausbau der B1 in Hörsching
Ein Lückenschluss und somit 4-streifiger Ausbau der B1 zwischen Hörsching und der Anschlussstelle
Wels-Ost ist sowohl für die Leistungsfähigkeit als auch die Gewährleistung der Verkehrssicherheit
unumgänglich. Bereits im kommenden Jahr ist die Einreichung zur Vorbereitung des UVP-Verfahrens vorgesehen.
Radverkehr
Radhauptroute Puchenau
Am 10. August wurde die neue Donau-Radhauptroute zwischen Linz und Puchenau für den Radverkehr freigegeben.
In nur neun Monaten Bauzeit konnte eine leistungsfähige Radhauptroute geschaffen werden, die Linz und Puchenau
verbindet. "Der rund zwei Kilometer lange, attraktive Geh- und Radwegabschnitt liegt abseits der hochfrequentierten
B 127 und bietet somit einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Radverkehrssicherheit. Die überaus
positiven Statistiken unterstreichen, wie eifrig diese neue Radinfrastruktur genutzt wird", zeigt sich Landesrat
für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner zufrieden. Alleine im September und Oktober nutzten mehr
als 53.500 Personen den neuen Radweg.
Radhauptroute Steyregg
Auch in Steyregg wurde im Jahr 2018 bereits kräftig an der Erweiterung des Radwegenetzes gearbeitet. So
haben im Sommer die Bauarbeiten zur Radhauptroute "St. Georgen an der Gusen - Steyregg - Linz" in der
Linzer Straße in Steyregg begonnen. Die Arbeiten für den ca. 1,1 km langen "Rad-Highway" werden
von der Straßenmeisterei Perg durchgeführt und im Laufe des Jahres 2019 abgeschlossen. Dieser Abschnitt
der Radhauptroute schließt an das aus Linz kommende bestehende Radwegenetz an und schließt die Lücke
zu einem bestehenden Geh- und Radweg östlich davon (Gewerbeallee), auf welchem das Ortszentrum von Steyregg
zu erreichen ist. 1,9 Mio. Euro werden in den Ausbau der Radhauptroute investiert.
LILO Radhauptroute
Mit der Radhauptroute entlang der LILO soll eine zusätzliche, attraktive Mobilitätsoption für die
Menschen in der Region entstehen. Die Radhauptroute soll von Alkoven über Straßham und Leonding nach
Linz, weitgehend entlang der Linzer Lokalbahn, geführt werden. Besonders für Pendler/innen bietet diese
attraktive Route eine gute Alternative zum Auto, da der Linzer Hauptbahnhof in gut 25 Minuten von der Hitzinger
Kreuzung erreicht werden kann. Mit den betroffenen Gemeinden wurden bereits Gespräche geführt und mit
den Planungen der zu erwartenden Schlüsselstellen des Radwegs gestartet. Auch in der Waldeggstraße scheint
eine Lösung der derzeit nicht zufriedenstellenden Situation in Aussicht. Nach Gesprächen mit der ASFINAG
und der Stadt Linz ist ein Detailprojekt derzeit in Ausarbeitung und soll bestenfalls bereits im Sommer 2019 in
die Bauphase gebracht werden.
Radweg Asten - Enns
Mit dem 3. Bauabschnitt wurde im Mai 2018 der Lückenschluss des durchgehenden Geh-und Radweges zwischen
der Kreuzung Zuckerfabrik Enns und Asten geschlossen. Für den rund 1,8 Kilometer langen Weg wurden 950.000
Euro investiert.
Verkehrssicherheit
Drogenvortestgeräte
Seit März 2017 ist die Verkehrspolizei des Landes OÖ mit einem hochfunktionalen Drogenvortestgerät
ausgestattet. "Mit dem Einsatz der Drogenvortestgeräte wird ein wichtiger Schritt für die Verkehrssicherheit
gesetzt. Die Anwendung ist darüber hinaus notwendig, um das Ausmaß des Fahrens unter Drogeneinfluss
genauer quantifizieren zu können", unterstreicht Landesrat Mag. Günther Steinkellner. Im Jahr 2018
ergingen erstmals über 500 Suchtmittel-Anzeigen nach StVO §5.
Unfallstatistik 2018
"Auch wenn jede Person, die auf den oberösterreichischen Straßen ihr Leben lässt eine
zu viel ist, sind die langfristigen Entwicklungen mit einem Rückgang der Unfallstatistiken positiv zu beurteilen",
unterstreicht LR Steinkellner. Leider zeigt die aktuelle Jahresstatistik 2018 - verglichen mit den Vorjahren -
eine höhere Anzahl an Todesopfern auf. Wenn man die Anzahl der PKW-Zulassungen mit den tödlich Verunglückten
PKW-Lenker/innen in Verhältnis setzt, ergibt sich ein abnehmender langfristiger Trend. Grund dafür sind
technische Entwicklungen wie beispielsweise Spurassistenten, ABS u.v.m. Eine lange Gutwetterperiode hat im Jahr
2018 zu einer besonders hohen Anzahl an tödlich verunglückten Motorradfahrern geführt. Von 12 im
Jahr 2017 auf 22 im Jahr 2018 verdoppelte sich diese beinahe. Neben der kontinuierlichen Sanierung von Unfallhäufungsstellen
werden im kommenden Jahr verstärkte Schwerpunkte im Bereich Motorradsicherheit gesetzt. Ebenso werden für
das kommende Jahr weitere Maßnahmen gesetzt, um tödliche Verkehrsunfälle mit ‚berauschten' Beteiligten
einzudämmen. Hier ist mit 9,6 % der Anteil gegenüber 2017 mit 5,4 % gestiegen.
Öffentlicher Verkehr
Innviertler Verkehrskonzept
Seit 9. Dezember ist das Innviertler Verkehrskonzept in Anwendung. 138 neue, abgasarme Busse, eine bessere Abstimmung
zwischen Bus- und Schienenverkehr und eine Angebotserweiterung sollen die Fahrgastzahlen im öffentlichen Verkehr
steigern.
Mobilitätsleitbild - Kumm Steig Um
Bis 2030 ist mit einer Zunahme von täglich 74.000 Fahrten in den Großraum Linz zu rechnen. Die Auslastungen
des Straßennetzes werden damit weiter ausgereizt. Der öffentliche Verkehr hat in der Hauptverkehrszeit
seine Kapazitätsgrenze nahezu erreicht. Um die verkehrlichen Herausforderungen im Linzer Zentralraum meistern
zu können, ist eine vorausschauende und vor allem vernetzte Verkehrsplanung unabdingbar. Erstmals in der Geschichte
haben sich die Stadt Linz und das Land Oberösterreich auf ein gemeinsames Mobilitätsleitbild geeinigt,
um Verkehrskonzepte abgestimmt zu planen und umzusetzen. Der Ausbau des ÖV und besonders des öffentlichen
Schienenverkehrs stellt eine tragende Säule des Konzeptes dar. Mit der Umsetzung attraktiver Infrastrukturprojekte
wie die Durchbindung der Mühlkreisbahn zum Linzer Hauptbahnhof, dem Bau einer schienengebundenen Nahverkehrslinie
in Richtung Gallneukirchen-Pregarten, der Verlängerung der LILO nach Aschach oder der Straßenbahnerweiterung
in Richtung Ansfelden-Kremsdorf entstehen zukunftsfähige ÖV-Strukturen, von denen Stadt, Land und zahlreiche
Bürgerinnen und Bürger profitieren werden.
"Nachdem die Linzer Donaubrücken im Jahr 2018 in die Bauphase gebracht wurden wartet ein intensives
und spannendes Jahr 2019 auf uns, das ganz unter dem Motto - Jahr des ÖV´s stehen wird", so Infrastruktur-Landesrat
Steinkellner abschließend.
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