Bereits mehr als 122.000 Objekte in der digitalen Datenbank
Salzburg (lk) - Exakt 122.654 Datensätze umfasst derzeit die zentrale digitale Datenbank der Salzburger
Regionalmuseen. Und (fast) täglich werden es mehr. An diesem Inventarisierungsprogramm beteiligen sich derzeit
65 Institutionen. „Es handelt sich um ein Projekt des Landes Salzburg in Kooperation mit dem Landesverband der
Museen und Sammlungen sowie dem Forum Volkskultur. Salzburg hat damit österreichweit eine Vorreiterrolle“,
so Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn.
Museen haben die Aufgabe, Kulturgüter - materielle aber auch immaterielle - zu sichern, zu dokumentieren,
für spätere Generationen zu bewahren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. In Salzburg
geschieht das bereits seit rund 20 Jahren mit einem eigens entwickelten Computerprogramm für die Inventarisierung
und Aufarbeitung der Sammlungsbestände. Vom Smaragd aus dem Habachtal über den Webstuhl aus dem nördlichen
Flachgau bis hin zum Amboss aus Annaberg ist da alles dabei.
Online-Kulturgüterdatenbank
Um einzelne, besondere Objekte auch einem breiteren Publikum virtuell zugänglich zu machen, gibt es zudem
eine Online-Kulturgüterdatenbank, die laufend aktualisiert wird. Dazu wählen die einzelnen Einrichtungen
ansprechende Objekte aus, die das Haus und den Sammlungsbestand präsentieren, in besonderer Weise die lokale
Geschichte darstellen oder aus volkskundlicher Sicht interessant sind.
„Lebendige“ Regionalgeschichte
Eines dieser besonders interessanten Objekte ist beispielsweise eine 300 Jahre alte astronomische Uhr aus dem Stiftsmuseum
Mattsee. Durch die Darstellung der verschiedenen Himmelsbewegungen sollten die Betrachter zum Nachdenken über
die Schöpfung und über die eigene Vergänglichkeit angeregt werden. Sie stammt vom Mattighofener
Uhrmachermeister Matthias Fiederer. Der Konstrukteur dieses Wunderwerks war Johann Baptist Ölperl, seines
Zeichens Doktor der Theologie, apostolischer Protonotar, Kanoniker des Stifts Mattsee und Vikar in Mattighofen.
Ab 1713 wirkte er als Dekan des Kollegiatstifts Mattsee. Im Lauf der Zeit baute er eine umfangreiche Studiensammlung
auf, bestehend aus verschiedenen Globen, einschlägiger Fachliteratur und mathematischen Instrumenten. Er starb
1721 und wurde in der Stiftskirche begraben. Sein Epitaph aus Adneter Marmor befindet sich im nördlichen Querhaus.
Umfassende Unterstützung
Die Regionalmuseen werden bei der Anschaffung der notwendigen Computer-Hardware sowie des Inventarisierungs-Programms
finanziell unterstützt. Es werden Gratis-Schulungen angeboten, und die Kunsthistorikerin Hemma berät
im Auftrag des Landes die zumeist ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter direkt im Museum bei der professionellen
Dokumentation. Auch dies ist für die Häuser kostenlos.
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