Große Inventur in Salzburger Regionalmuseen

 

erstellt am
27. 12. 18
13:00 MEZ

Bereits mehr als 122.000 Objekte in der digitalen Datenbank
Salzburg (lk) - Exakt 122.654 Datensätze umfasst derzeit die zentrale digitale Datenbank der Salzburger Regionalmuseen. Und (fast) täglich werden es mehr. An diesem Inventarisierungsprogramm beteiligen sich derzeit 65 Institutionen. „Es handelt sich um ein Projekt des Landes Salzburg in Kooperation mit dem Landesverband der Museen und Sammlungen sowie dem Forum Volkskultur. Salzburg hat damit österreichweit eine Vorreiterrolle“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn.

Museen haben die Aufgabe, Kulturgüter - materielle aber auch immaterielle - zu sichern, zu dokumentieren, für spätere Generationen zu bewahren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. In Salzburg geschieht das bereits seit rund 20 Jahren mit einem eigens entwickelten Computerprogramm für die Inventarisierung und Aufarbeitung der Sammlungsbestände. Vom Smaragd aus dem Habachtal über den Webstuhl aus dem nördlichen Flachgau bis hin zum Amboss aus Annaberg ist da alles dabei.

Online-Kulturgüterdatenbank
Um einzelne, besondere Objekte auch einem breiteren Publikum virtuell zugänglich zu machen, gibt es zudem eine Online-Kulturgüterdatenbank, die laufend aktualisiert wird. Dazu wählen die einzelnen Einrichtungen ansprechende Objekte aus, die das Haus und den Sammlungsbestand präsentieren, in besonderer Weise die lokale Geschichte darstellen oder aus volkskundlicher Sicht interessant sind.

„Lebendige“ Regionalgeschichte
Eines dieser besonders interessanten Objekte ist beispielsweise eine 300 Jahre alte astronomische Uhr aus dem Stiftsmuseum Mattsee. Durch die Darstellung der verschiedenen Himmelsbewegungen sollten die Betrachter zum Nachdenken über die Schöpfung und über die eigene Vergänglichkeit angeregt werden. Sie stammt vom Mattighofener Uhrmachermeister Matthias Fiederer. Der Konstrukteur dieses Wunderwerks war Johann Baptist Ölperl, seines Zeichens Doktor der Theologie, apostolischer Protonotar, Kanoniker des Stifts Mattsee und Vikar in Mattighofen. Ab 1713 wirkte er als Dekan des Kollegiatstifts Mattsee. Im Lauf der Zeit baute er eine umfangreiche Studiensammlung auf, bestehend aus verschiedenen Globen, einschlägiger Fachliteratur und mathematischen Instrumenten. Er starb 1721 und wurde in der Stiftskirche begraben. Sein Epitaph aus Adneter Marmor befindet sich im nördlichen Querhaus.

Umfassende Unterstützung
Die Regionalmuseen werden bei der Anschaffung der notwendigen Computer-Hardware sowie des Inventarisierungs-Programms finanziell unterstützt. Es werden Gratis-Schulungen angeboten, und die Kunsthistorikerin Hemma berät im Auftrag des Landes die zumeist ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter direkt im Museum bei der professionellen Dokumentation. Auch dies ist für die Häuser kostenlos.

 

 

 

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