Tiroler Gesundheitsplattform gibt grünes Licht für 24 Stunden-Hotline
an 365 Tagen
Innsbruck (lk) - Die Tiroler Gesundheitsplattform, ein Organ des Tiroler Gesundheitsfonds, hat in ihrer
Dezember-Sitzung einstimmig die tirolweite Einführung der telefonischen Gesundheitsberatung „1450“ im Herbst
2019 beschlossen. Der Tiroler Gesundheitsfonds wird dafür einen Finanzierungsbeitrag von 400.000 Euro leisten,
die Tiroler Sozialversicherungsträger, allen voran die TGKK, leisten darüber hinaus noch weitere 110.000
Euro.
Gesundheitsplattform-Vorsitzender LR Bernhard Tilg freut sich über diese Entscheidung: „Rund um die Uhr werden
besonders geschulte Gesundheits- und KrankenpflegerInnen in der Leitstelle Tirol in der Hunoldstraße in Innsbruck
unter der Kurzwahlnummer 1450 erreichbar sein. Die im Schichtbetrieb tätigen MitarbeiterInnen geben medizinische
Verhaltensempfehlungen. Gleichzeitig erfolgt im Wege dieser telefonischen Ersteinschätzung bei Bedarf die
direkte Lotsung der PatientInnen in eine ärztliche Ordination oder ein Krankenhaus.“
Seit vergangenem Jahr hat sich diese telefonische Gesundheitsberatung in Niederösterreich bewährt.
Von diesem Pilotprojekt liegen erste Evaluierungsergebnisse vor. „Die häufigsten Anfragen bezogen sich auf
Beschwerden wie Erbrechen, Schwindel, Kopfschmerzen und Rückenschmerzen. Die meisten PatientInnen riefen zwischen
8 und 9 Uhr sowie 17 und 20 Uhr an. Ganz besonders viele Anfragen gingen am Samstag ein. Die durchschnittliche
Beratungsdauer betrug 13 Minuten. Rund fünf Prozent der AnruferInnen wurden direkt an die Notfallrettung weitergegeben.
Meistens genügte jedoch die direkte Vermittlung an einen niedergelassenen Arzt“, führt LR Tilg aus.
Der Direktor der TGKK, Arno Melitopulos hält fest, dass mit der neuen Hotline 1450 Gesundheitsberatung und
telefonische Hilfe rund um die Uhr zur Verfügung steht: „Die TGKK und das Land Tirol komplettieren damit neben
den bereits bestehenden Notfallambulanzen in den Krankenhäusern und den ärztlichen Bereitschaftsdiensten
bei den Hausärzten das umfassende Versorgungsangebot für die Tiroler Bevölkerung an Randzeiten und
Wochenenden“, so TGKK-Direktor Melitopulos. Für tiefergreifende medizinische Fragen stehen den Gesundheits-
und Krankenpflegepersonen eigene HintergrunddienstsärztInnen zur Verfügung. Die Triagierung funktioniert
ausgezeichnet. Im Rahmen des Pilotbetriebes ist es zu keinen Falscheinschätzungen von Krankheitsbildern gekommen“,
schließt Direktor Melitopulos. Bund, Land und Sozialversicherung tragen die geschätzten jährlichen
Kosten der telefonischen Gesundheitsberatung „1450“ in der Höhe von einer Million Euro gemeinsam.
„Die telefonische Gesundheitsberatung 1450 gibt Auskünfte bei Gesundheitsfragen aller Art und berät zur
weiteren Vorgangsweise. Damit kann den Anrufern geholfen werden, die Dringlichkeit ihres Gesundheitsproblems abzuschätzen
und einzustufen. Akute Fälle werden direkt an die Rettung weitergeleitet. Durch diese Beratungsleistung ersparen
sich die Patienten möglicherweise stundenlange Wartezeiten in einer Ambulanz. Auch eine Entlastung der Spitalsambulanzen
zu Gunsten des Gesundheitssystems ist zu begrüßen“, so Gemeindeverbandspräsident Ernst Schöpf.
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