LH-Stv. Pernkopf: Wollen mehr niederösterreichische Jungärzte und -ärztinnen
St. Pölten (nlk) - Die beste regionale Gesundheitsversorgung sei in Niederösterreich ein großes
Anliegen, das habe zuletzt auch die Einigung beim Regionalen Strukturplan Gesundheit zur Ausrichtung der medizinischen
Versorgung inklusive einer Standortgarantie für alle Kliniken gezeigt, sagte LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf
am 3. Jänner in St. Pölten, wo er gemeinsam mit Markus Klamminger, dem medizinischen Geschäftsführer
der Landeskliniken-Holding, und Patientenanwalt Gerald Bachinger die neue Kampagne „Niederösterreich studiert
Medizin“ vorstellte.
„Damit wir dieses hohe Niveau der Gesundheitsversorgung halten und weiter ausbauen können, braucht es fundamentale
Rahmenbedingungen, und daher wollen wir in Zukunft mehr junge Medizinerinnen und Mediziner, die den Arzt-Beruf
in Niederösterreich antreten“, betonte dabei Pernkopf und führte aus, dass Niederösterreich dafür
mehr tue als andere Bundesländer:
„Zum einen bereiten wir in unseren Kliniken 1.400 Turnusärzte auf den Beruf als Facharzt oder Allgemeinmediziner
vor, zum anderen bieten wir in unseren Kliniken aktuell 563 Plätze für das Klinisch-Praktische Jahr an,
und zum dritten bilden wir an der Karl Landsteiner Privatuniversität selber Jungmedizinerinnen und -mediziner
aus - aktuell 353, im Vollausbau sogar 450 Studierende. Insgesamt können wir dann mit der Karl Landsteiner
Universität ein Drittel der in Niederösterreich benötigten Mediziner selber ausbilden“, so der LH-Stellvertreter.
In Zukunft brauche man aber mehr Uni-Absolventen und damit auch mehr Uni-Anfänger, also mehr Studienplätze
an den Medizin-Unis, sagte Pernkopf und erinnerte daran, dass es 2006 vor den Aufnahmeprüfungen noch 2.000
Studienplätze allein in Wien gegeben habe, wohingegen jetzt österreichweit nur noch 1.600 Studienplätze
in ganz Österreich zur Verfügung stünden. „Neun von zehn Maturanten wird also der Wunsch, Arzt zu
werden, verwehrt“, betonte der LH-Stellvertreter und forderte mehr Medizin-Studienplätze bei gleichzeitig
hoher Betreuungsqualität sowie eine finanzielle Aufwertung der Medizin-Unis.
Was die Bemühungen im Land selbst betreffe, mehr Ärzte nach Niederösterreich zu bekommen, mache
man jetzt mit der komplett überarbeiteten und mit insgesamt 160.000 Euro budgetierten Kampagne „Niederösterreich
studiert Medizin“ mobil, kündigte Pernkopf an: „Mit Inseraten, Plakaten und Maturanten-Briefen, mit einem
eigenen Internetauftritt unter www.noe-studiert-medizin.at und mit Social-Media-Werbespots machen wir positive
Stimmung für das Medizinstudium und damit für mehr niederösterreichische Ärztinnen und Ärzte.“
Zusätzlich werde es in den nächsten Wochen in den Landeskliniken 22 Infoveranstaltungen für Maturanten
geben. Im Frühsommer werde es dann intensive Vorbereitungskurse geben, die mit 350 Euro pro Teilnehmer unterstützt
würden; all jene, welche die Tests positiv absolviert hätten, erhielten dann im Herbst überdies
die Prüfungskosten in der Höhe von 110 Euro refundiert. „Dass sich diese Vorbereitungskurse bezahlt machen,
zeigen die Zahlen aus dem Vorjahr: Während die Aufnahmetests österreichweit nur rund 10 Prozent schaffen,
sind es nach den Vorbereitungskursen immerhin 33 Prozent“, so Pernkopf abschließend.
Klamminger nannte an Inputs seitens der Landeskliniken-Holding, um die in Ausbildung befindlichen Ärzte in
Niederösterreich zu halten, u. a. Dienstwohnungen oder kostengünstige Wohnungen an allen Standorten,
ausreichende Kinderbetreuungsplätze, bis zu 15 Tage Sonderurlaub pro Jahr für Aus- und Weiterbildung,
Teilzeitmodelle zwischen 10 und 35 Stunden, eine einfache Rotation zwischen den Standorten, neue Ausbildungskonzepte,
eine Checkliste für Turnusanfänger, Skripten für die ärztliche Basisausbildung, ein Logbuch
für die Auszubildenden, E-Learning-Tools, eine eigene Online-Bibliothek sowie die Möglichkeit, während
der sechsmonatigen Lehrpraxis bei der Holding angestellt zu bleiben.
Bachinger sagte, die Kampagne „Niederösterreich studiert Medizin“ stärke das Zugehörigkeitsgefühl
der Medizin-Absolventen zu Niederösterreich und helfe, dass die Jungärztinnen und Jungärzte im Land
bleiben. In Niederösterreich liege der Fokus klar auf Strukturqualität und gleichzeitig gut ausgebildetem
Fachpersonal. Dafür müsse man die regionale Bindung stärken und attraktive Rahmenbedingungen schaffen:
„‘Niederösterreich studiert Medizin‘ spricht die richtige Zielgruppe zur richtigen Zeit mit den richtigen
Angeboten an.“
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