Regionaler Außenhandel 1. Halbjahr 2018

 

erstellt am
02. 01. 19
13:00 MEZ

Steiermark mit den stärksten Zuwächsen
Wien )statistik austria) - Im 1. Halbjahr 2018 erzielten laut vorläufigen Ergebnissen von Statistik Austria acht Bundesländer sowohl in der Einfuhr als auch in der Ausfuhr höhere Ergebnisse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die stärksten absoluten Zuwächse in der Ausfuhr gab es in der Steiermark (+2,03 Mrd. Euro) gefolgt von Niederösterreich (+0,91 Mrd. Euro) und Oberösterreich (+0,89 Mrd. Euro); die größten relativen Zuwachsraten in dieser Verkehrsrichtung erzielten ebenfalls die Steiermark (+19,5%) und Niederösterreich (+8,3%) sowie Salzburg (+8,2%). Die Ausfuhrwerte von Wien zeigten einen Rückgang in Höhe von 6,9%. Bei den Einfuhrwerten wiesen die Steiermark (+18,5%), Kärnten (+8,3%) und Salzburg (+7,0%) die dynamischsten Wachstumsraten gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf. Tirol verzeichnete im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen leichten Rückgang (-0,6%).

Wie im Berichtsjahr 2017 verbuchten auch im 1. Halbjahr 2018 fünf Bundesländer einen Handelsbilanzüberschuss; das heißt, es wurden mehr Waren von diesen Bundesländern aus- als eingeführt. Das höchste Aktivum entfiel dabei auf Oberösterreich mit 4,59 Mrd. Euro, gefolgt von der Steiermark mit 2,95 Mrd. Euro und Vorarlberg mit 1,31 Mrd. Euro. Das deutlichste Passivum verzeichnete Wien mit 9,28 Mrd. Euro.

Mehr als ein Viertel der österreichischen Ausfuhren entfiel auf Oberösterreich
Die Ausfuhren von Waren aus Österreich beliefen sich im 1. Halbjahr 2018 auf insgesamt 75,08 Mrd. Euro. Mehr als ein Viertel davon (19,23 Mrd. Euro bzw. 25,6%) entfiel auf Oberösterreich. Die Steiermark (12,44 Mrd. Euro bzw. 16,6%) konnte in der aktuellen Periode Niederösterreich (11,85 Mrd. Euro bzw. 15,8%) als zweitgrößten Exporteur überholen. Die gesamtösterreichischen Warenimporte lagen im 1. Halbjahr 2018 nach vorläufigen Ergebnissen bei 77,27 Mrd. Euro. Mit einem Wert von 18,89 Mrd. Euro hatte Wien den einfuhrseitig höchsten Anteil (24,5%), gefolgt von Oberösterreich (14,64 Mrd. Euro bzw. 18,9%) und Niederösterreich (13,05 Mrd. Euro bzw. 16,9%). Gemessen an der Handelsintensität (Summe aus Einfuhren und Ausfuhren) waren Oberösterreich, Wien und Niederösterreich die Bundesländer mit den höchsten Außenhandelswerten.

Bedeutendste Waren: Maschinen und Erzeugnisse der chemischen Industrie
In den meisten Bundesländern dominierte sowohl ein- als auch ausfuhrseitig der Außenhandel mit Maschinen (Warenkapitel 84, 85 und 87 der Kombinierten Nomenklatur). In Tirol überwogen die Einfuhren von organischen chemischen Erzeugnissen (Kapitel 29) mit einem Anteil von 14,5% und die Ausfuhren von pharmazeutischen Erzeugnissen (Kapitel 30) mit einem Anteil von 16,1% an den gesamten Importen und Exporten des Bundeslandes. In Wien dominierte im 1. Halbjahr 2018 in beiden Verkehrsrichtungen (Einfuhr: 11,7%; Ausfuhr: 20,3%) ebenfalls die pharmazeutischen Erzeugnisse (Kapitel 30). In Niederösterreich belegten traditionell mineralische Brennstoffe (Kapitel 27) den ersten Rang bei den Einfuhren (Anteil: 19,1%). Den höchsten Anteil einer einzelnen Warengruppe am gesamten Handel eines Bundeslandes hatten einfuhrseitig die Waren "Zugmaschinen, Kraftwagen und dergleichen" (Kapitel 87) in Salzburg (41,8%) und ausfuhrseitig die Warengruppe "Kessel, Maschinen, mechanische Geräte" (Kapitel 84) in Oberösterreich (29,1%). Den stärksten absoluten Zuwachs eines einzelnen Warenkapitels verzeichnete in beiden Verkehrsrichtungen die Steiermark mit Zugmaschinen, Kraftwagen, Krafträder, Fahrräder (Kapitel 87). Die Einfuhren stiegen um 0,63 Mrd. Euro und die Ausfuhren um 1,21 Mrd. Euro.

Wichtigster Handelspartner bleibt Deutschland
Wie in den letzten Jahren war auch in der aktuellen Berichtsperiode Deutschland für alle österreichischen Bundesländer sowohl bei den Ein- als auch bei den Ausfuhren der wertmäßig bedeutendste Handelspartner. Einfuhrseitig verzeichneten die Steiermark und Vorarlberg mit +17,4% bzw. +9,7% die größten relativen Zuwächse mit dem Nachbarland. Anteilsmäßig kamen im 1. Halbjahr 2018 mehr als 45% aller Einfuhren in Salzburg und knapp 42% aller oberösterreichischen Einfuhren aus Deutschland. Ausfuhrseitig erzielten die Steiermark (+15,9% bzw. +0,49 Mrd. Euro) und Oberösterreich (+5,1% bzw. +0,36 Mrd. Euro) die größten absoluten Zuwächse mit diesem Partnerland. Mit einem Anteil von 38,5%, war Deutschland für Oberösterreich der mit Abstand wichtigste Exportpartner.

Exportseitig ist bei acht von neun Bundesländern zumindest ein Land außerhalb der Europäischen Union unter den drei wichtigsten Partnerländern zu finden. Niederösterreich ist das einzige Bundesland, dessen Top 3-Handelspartner im Export ausschließlich aus Mitgliedsländern der Europäischen Union bestehen.

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