Verkehrsstatistik: Im vergangenen Jahr wurde mit 400 Verkehrstoten die niedrigste Zahl seit
Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1950 verzeichnet.
Wien (bmi/bmvit) - 400 Menschen verunglückten 2018 auf Österreichs Straßen tödlich.
Das sind um 14 Personen bzw. um 3,4 % weniger als im Jahr 2017 (414). Damit wurde die bisher niedrigste Zahl an
Verkehrstoten seit Beginn der Aufzeichnungen im Bundesministerium für Inneres im Jahr 1950 verzeichnet.
„Der Rückgang der Todesopfer im Straßenverkehr ist für mich als Innenminister erfreulich, aber
jedes ist eines zu viel und jeder schwere Verkehrsunfall ist mit viel Leid für die Opfer und deren Angehörigen
verbunden. Deshalb ist mir die größtmögliche Verkehrssicherheit ein zentrales Anliegen und wir
werden auch in diesem Jahr daran arbeiten, um die Zahl der Todesopfer weiter zu reduzieren“, sagt Innenminister
Herbert Kickl. Neben der zielgerichteten Überwachung und Kontrolle seien Prävention und Bewusstseinsbildung
wesentliche Aufgaben der Polizei zur Verhinderung von Unfällen.
400 Verkehrstote sind weniger als ein Siebentel der Todesopfer aus dem Jahr 1972, dem bisher „schwärzesten
Jahr“ der Unfallstatistik (2.948 Tote). Die Zahl zugelassener Fahrzeuge hat seit 1972 von 2,5 Millionen auf 6,9
Millionen zugenommen. Der Zielwert des Österreichischen Verkehrssicherheitsprogrammes 2011 bis 2020 lautet
311 Opfer im Jahr 2020. Mit 400 Getöteten im Jahr 2018 beträgt der Rückgang im Hinblick auf die
Zielerreichung derzeit 35,6%.
Weniger Getötete auf Autobahnen
33 Verkehrstote gab es auf Autobahnen und Schnellstraßen; das bedeutet einen deutlichen Rückgang um
25 Personen bzw.43,1 % gegenüber 2017 (58). Auf den etwa 60 km langen Teilstücken der A 1 (Westautobahn)
in Ober- und Niederösterreich kam es seit Einführung der 140 km/h-Höchstgeschwindigkeit im Verordnungszeitraum
zu keinen tödlichen Verkehrsunfällen, auch bei den sonstigen Unfallereignissen sind keine relevanten
Veränderungen durch die Erhöhung auf 140 km/h gegeben. Der Großteil der tödlichen Unfälle
ereignete sich auf den ehemaligen Bundesstraßen (178 Getötete), Landesstraßen (110) und sonstigen
Straßen (79).
„Noch nie sind auf Österreichs Autobahnen so wenig Menschen ums Leben gekommen, wie heuer. Das ist erfreulich
und das kommt nicht von ungefähr: Die ASFINAG investiert viel Geld in sichere Straßen und Tunnel, moderne
Rastplätze und Sicherheits-Kampagnen. Jeder zweite Euro, den die ASFINAG investiert, fließt in die Verkehrssicherheit
– das sind 500 Millionen Euro jedes Jahr. Eines muss ich aber auch sagen: 33 Tote sind 33 Tote zu viel. Mein Ziel
ist klar: Keine Toten im Straßenverkehr. Wir sind auf einem guten Weg und wir werden nicht nachlassen, um
diesem Ziel noch näher zu kommen“, sagt Verkehrsminister Norbert Hofer.
In den Bundesländern
Im Burgenland gab es im abgelaufenen Jahr 13 Verkehrstote (2017: 25), in Kärnten 30 (30), in Niederösterreich
99 (93), in Oberösterreich 96 (82), in Salzburg 26 (44), in der Steiermark 67 (76), in Tirol 36 (29), in Vorarlberg
17 (15) und in Wien 16 (20).
Eine Zunahme der Zahl an Verkehrstoten gab es in Niederösterreich (+6), in Oberösterreich (+14), in Tirol
(+7) und in Vorarlberg (+2). In Kärnten blieb die Zahl unverändert, in Wien gab es einen Rückgang
(-4). Die Bundesländer Burgenland, Salzburg und Steiermark verzeichneten im Jahr 2018 die bisher niedrigsten
Zahlen an Verkehrstoten seit 50 Jahren.
Verkehrsbeteiligung
Bei den tödlichen Verkehrsunfällen 2018 verloren 178 Pkw-Insassen ihr Leben, 15 Lkw-Insassen (davon elf
im Klein-Lkw), 99 Motorradfahrer (davon sieben mit Leicht-Motorrädern), acht Mopedfahrer, 40 Radfahrer (davon
17 mit Elektro-Fahrrad), 45 Fußgänger, neun Traktor-Lenker/Mitfahrer, drei Microcar-Insassen, zwei Omnibus-Insassen,
und ein Motordreiradfahrer. Angestiegen gegenüber 2017 ist die Zahl der getöteten Motorradfahrer, Radfahrer
und Traktor-Lenker/Mitfahrer, zurückgegangen ist die Zahl der getöteten Pkw-Insassen, Lkw-Insassen, Mopedfahrer
und Fußgänger.
Hauptunfallursachen
Als vermutliche Hauptunfallursachen der tödlichen Verkehrsunfälle gelten Unachtsamkeit /Ablenkung (29,0
%), nicht angepasste Fahrgeschwindigkeit (24,4 %), Vorrangverletzung (16,6 %), Überholen (7,3 %), Fehlverhalten
von Fußgängern (6,0 %), Missachtung von Geboten/Verboten (3,6 %), Herz-/Kreislaufversagen/akute Erkrankungen
am Steuer (2,8 %), technische Defekte (1,3 %), mangelnder Sicherheitsabstand (1 %) und Übermüdung (0,7
%). Alkoholisierung war bei 28 oder 7,3 % der tödlichen Unfälle gegeben.
Gegenüber 2017 gab es nur geringfügige Verschiebungen, es wurden etwas weniger Unfälle durch Unachtsamkeit/Ablenkung,
nicht angepasste Fahrgeschwindigkeit, Fehlverhalten von Fußgängern, technische Defekte und Übermüdung
registriert. Bei den Hauptursachen Herz-/Kreislaufversagen/akute Erkrankungen am Steuer, Vorrangverletzung, Alkohol,
Missachtung von Geboten/Verboten und Überholen gab es leichte Anstiege.
Kinderunfälle
Drei Kinder im Alter von 0 bis 14 Jahren kamen 2018 im Straßenverkehr ums Leben, davon alle drei als Pkw-Insassen.
2017 verunglückten acht und 2016 sieben Kinder tödlich. Kein Kind im Alter von 6 bis 15 Jahren kam 2018
bei einem Schulwegunfall ums Leben.
Elf Getötete auf Bahnübergängen, sieben Fußgänger auf Schutzwegen getötet
Auf Bahnübergängen bei Eisenbahnkreuzungsanlagen verunglückten elf Menschen tödlich (2017:
10). Sieben Fußgänger kamen auf Schutzwegen ums Leben, 2017 waren es elf. Drei Tote gab es 2018 in Straßentunneln
(2017: 4). Bei Verkehrsunfällen mit Geisterfahrern kam 2018 ein Verkehrsteilnehmer ums Leben (2017: 3).
140 (36,3 %) aller tödlichen Unfälle sind Alleinunfälle, das heißt, es ist nur ein Fahrzeug
am Unfall beteiligt. 63 tödlich verletzte Fahrzeuginsassen verwendeten keinen Sicherheitsgurt. 82 oder 20,5
% der getöteten Verkehrsteilnehmer waren nicht österreichische Staatsbürger. Jeder fünfte tödliche
Verkehrsunfall (79 oder 20,5 Prozent) wurde von ausländischen Staatsangehörigen verursacht.
|