Laserscanning: Dreidimensionale Höhenmodelle sind wichtige Planungsgrundlage
Innsbruck (lk) - Ob für die Planung von Bauvorhaben, Lawinen- und Steinschlagsimulationen, die Berechnung
der Ausbreitung eines Hochwassers oder den Tiroler Solarkataster – ohne hochgenaue digitale Höhenmodelle des
Geländes geht nichts. Das Land Tirol bringt seine Vermessungsdaten aus der Luft auf den neuesten Stand.
„Wir sind dabei, Tirol mittels Laserscanning aus der Luft neu zu vermessen und so die Planungsgrundlagen für
das Naturgefahrenmanagement und Baumaßnahmen jeglicher Art zu aktualisieren und weiter zu verbessern“, gibt
LHStv Josef Geisler den Startschuss für die zweite Phase des Projekts Laserscanning 2.0. In den nächsten
beiden Jahren wird eine Fläche über 3.000 km2 in den Bezirken Reutte sowie in Innsbruck Land, Schwaz
und Kufstein nördlich des Inn gescannt. 4.000 km2 in den Bezirken Landeck, Imst und Teilen von Innsbruck Land
wurden vergangenes Jahr beflogen. Die südöstlichen Landesteile folgen ab dem Jahr 2021.
Bereits in den Jahren 2006 bis 2010 wurde eine flächendeckende Erstbefliegung Tirols mittels flugzeuggetragenem
„Airborne“ Laserscanning durchgeführt. „Die Daten sind teilweise über zehn Jahre alt und müssen
aufgrund der Veränderungen sowohl im Dauersiedlungsraum wie auch in den Gebirgsregionen und wegen vergangener
Naturereignisse aktualisiert werden“, erklärt Johannes Anegg, Leiter der Landesabteilung Geoinformation. Bei
der Neubefliegung werden diese Veränderungen detailliert erfasst und können dann für neue Auswertungen
und Planungen verwendet werden.
Tirol in 3D in hoher Auflösung
Beim Airborne Laserscanning fliegen mit einem Laserscanner ausgestattete Flugzeuge oder Hubschrauber in einer Höhe
von bis zu 1.000 Metern über dem zu erfassenden Gelände. Das Besondere beim Airborne Laserscanning: Der
Laserstrahl geht dem Gelände auf den Grund und durchdringt sogar Vegetation. Geflogen wird außerhalb
der Vegetationsperiode im Frühjahr und Herbst. Im Hochgebirge werden die Befliegungen auch im Sommer durchgeführt.
„Aus den Daten erstellen wir dreidimensionale Höhenmodelle. Das Geländemodell zeigt die ‚nackten‘ Geländeformen.
Im so genannten Oberflächenmodell werden auch Objekte sowie die Vegetation dargestellt“, erläutert Projektleiterin
Maria Attwenger. Weil sich die Technik weiterentwickelt hat, werden die Daten immer genauer und detailreicher.
Während die Auflösung der Modelle aus der Erstbefliegung Tirols einen Meter beträgt, haben die neuen
Höhenmodelle eine 50-Zentimeter-Auflösung.
Die dreidimensionalen Höhenmodelle sind auch außerhalb von Landeseinrichtungen beispielsweise bei Gemeinden,
Energieversorgern, Universitäten, Skigebietsbetreibern oder Planungsbüros sehr gefragt und finden immer
wieder auch bei Privatpersonen vom Häuslbauer bis zum Wintersportler Verwendung.
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