Burgenlands Wirtschaftslandesrat Petschnig spricht sich für eine bundesweite Einführung
der Digitalsteuer aus.
Eisenstadt (büro lr) - Wie besteuert man ein Unternehmen, das keinen realen Firmensitz in Österreich
hat, sondern seine Umsätze in der virtuellen Welt, also im Internet, macht? Darüber berät die EU
seit Langem. Studien zeigen, dass grenzüberschreitend tätige Internetfirmen in Europa bisher nur einen
Bruchteil an Steuern von herkömmliche Unternehmen bezahlen. Der effektive Steuersatz liegt bei weniger als
zehn Prozent, bei traditionellen Unternehmen sind es dagegen durchschnittlich 23 Prozent.
Die Steuer soll drei Prozent des Online-Werbeumsatzes ausmachen und jeden Konzern treffen, der weltweit mehr als
750 Millionen Euro und in Österreich mehr als zehn Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet.
Landesrat Petschnig: „Facebook, Amazon und Airbnb zahlen momentan in Österreich sehr wenig Steuern, ganz im
Gegensatz zu unseren heimischen Betrieben, die den Steuertopf reichlich füllen. Eine Digitalsteuer für
die großen Internet-Konzerne wäre daher mehr als gerecht und würde alle Unternehmen gleichstellen!
Es kann nicht sein, dass ein kleines Unternehmen mehr Steuern zahlt als ein riesiger Konzern.
Insgesamt wird mit einem Steueraufkommen von ca. 200 Millionen Euro gerechnet.“
Die Regierung will auch die Meldepflichten für Online-Vermittlungsplattformen wie Airbnb verschärfen.
Sie sollen Daten, die für die Abgabenerhebung relevant sind, an die Finanzverwaltung verpflichtend übermitteln
müssen und dafür haften.
„Im Burgenland haben wir das im Rahmen des Tourismusgesetzes bereits 2018 umgesetzt! Es ist deutlich zu erkennen,
dass das Burgenland hier eine klare Vorreiterposition einnimmt." so Petschnig.
Die Digitalsteuer soll jedenfalls im Zuge der geplanten Steuerreform in Kraft treten.
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