Wien an Schwelle zur 1,9 Millionen-Stadt

 

erstellt am
14. 01. 19
13:00 MEZ

Bevölkerungsentwicklung 2018
Wien (rk) - Wien wächst weiter, wenn auch nicht so stark wie in den Vorjahren. Klemens Himpele, Abteilungsleiter der MA 23 (Wirtschaft, Arbeit, Statistik) hat am 11. Jänner in einem Pressegespräch die vorläufigen Zahlen (endgültige Daten publiziert die Statistik Austria im Mai, Juni 2019) der Bevölkerungsentwicklung für Wien im Jahr 2018 bekanntgegeben.

Das sind die drei wichtigsten Ergebnisse: Wien hat Anfang 2019 ziemlich genau 1,9 Millionen EinwohnerInnen. Die Bevölkerungsprognose für 2018 bestätigt sich: Die seit 2016 zurückgehende Zuwanderung halbiert sich gegenüber dem Vorjahr, der Babyboom hält an. Die Flüchtlingszuwanderung ist auf sehr niedrigem Niveau – die Herkunftsländer liegen weitgehend in Europa.

Im Jahr 2018 wuchs die Stadt um 11.000 EinwohnerInnen. Der Geburtenüberschuss betrug 4.000; der Wanderungsgewinn 7.000. Damit hat sich das Bevölkerungswachstum wieder auf das Niveau der späten 2000er-Jahre eingependelt. Die Zahl der Geburten ist zwar kein neuer Rekord, bleibt aber laut Himpele aufgrund der vielen jungen Frauen in der Stadt auf hohem Niveau. Der Geburtenüberschuss bleibt aufgrund der niedrigen Sterberate hoch. Wien bleibt auch das jüngste Bundesland: Das durchschnittliche Alter liegt bei knapp unter 41 Jahren; 51,3 Prozent der Bevölkerung ist weiblich.

Die Herkunftsländer der Zuwanderung sind nicht mehr jene der Flüchtlingsbewegung 2015, sondern Osteuropa und Deutschland. Serbien ist die stärkste Gruppe der ZuwanderInnen; Platz 2 nimmt Rumänien ein. Die Türkei spiele laut MA 23 in der Zuwanderung keine Rolle mehr, wenngleich die Community in Wien, ähnlich wie Serbien, sehr groß sei. Aus Syrien kamen im vergangenen Jahr um 80 Prozent weniger Menschen; aus Afghanistan um 64 Prozent weniger. Die Zuwanderung von Flüchtlingen liege laut der Statistikabteilung der Stadt Wien wieder auf dem Niveau von vor 2014. Interessant: Aus Großbritannien kamen 2017 65 Menschen, 2018 waren es über 200. Der Grund könne laut Himpele im bevorstehenden Brexit liegen.

Innerstädtisch würden zwar viele Bezirke ein Minus verzeichnen, so Himpele, die Zahlen seien aber vor dem Hintergrund eines starken Wachstums in den vergangenen Jahren zu sehen. Deutlich gewachsen seien die Bezirke Liesing, Donaustadt und Floridsdorf. Hier herrscht auch rege Bautätigkeit. Innerhalb der Stadt gab es 2017 180.000 Umzüge.

Zum Abschluss ein kleiner Ausblick: Im Jahr 2027 werden in Wien rund 2 Millionen Menschen leben – und 2.178.000 im Jahr 2048. Das sind um 289.000 Menschen mehr als 2018. Das entspricht der Einwohnergröße der Stadt Graz. Die Geburten bleiben hoch (um die 20.000 pro Jahr. Die starken Zuwächse der vergangen Jahre – durch Öffnung des EU-Arbeitsmarktes und Fluchtbewegungen – dürften laut Klemens Himpele vorbei sein.

 

 

 

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