Österreichische Exporte in die Wachstumsregion Zentralasien legen zu
Almaty/Wien (pwk/awo) - „Zentralasien gehört zu den Wachstumsregionen der Welt, was Chancen für
innovative österreichische Unternehmen eröffnet“, berichtet der für die Region zuständige Wirtschaftsdelegierte
Rudolf Thaler aus Almaty. Für 2019 rechnen Experten mit einem Wirtschaftswachstum in Zentralasien von 4,3
Prozent. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistet Kasachstan, das wirtschaftlich bedeutendste Land der Region. Die
Wirtschaft des Landes wuchs in den ersten zehn Monaten des vergangenen Jahres um 4,1 Prozent, vor allem durch das
Anziehen im Bausektor. Kasachstan wird auch weiterhin der Investitionsmagnet in Zentralasien sein.
Das Nachbarland Usbekistan wird seinen ehrgeizigen Reformpfad Thaler zufolge fortsetzen. Der Ausbau der internationalen
Beziehungen und die Umsetzung der Wirtschaftsreformen machen das bevölkerungsreichste Land Zentralasiens attraktiv
als Export- und Investitionsdestination. Die vergleichsweise kleinen Volkswirtschaften Turkmenistan und Tadschikistan
sind mit geschätzten Wirtschaftswachstumsraten von 6 Prozent im vergangenen Jahr die Top-Performer.
1,3 Milliarden US-Dollar Warenaustausch
Der Warenaustausch zwischen Österreich und den zentralasiatischen Ländern lag in den ersten neun
Monaten 2018 etwas über 1,3 Milliarden Euro. Der Großteil entfiel mit 1,1 Milliarden Euro auf kasachische
Lieferungen von Erdöl und Erdgas, die in diesem Zeitraum um 75 Prozent zulegten. Die Importe aus den übrigen
zentralasiatischen Ländern waren mit insgesamt 5 Millionen Euro marginal. Österreichische Exporte nach
Zentralasien legten in den ersten neun Monaten des Vorjahres um 11 Prozent auf 192 Millionen Euro zu, größtenteils
aufgrund der Exporte nach Usbekistan, die mehr als verdoppelt werden konnten. „Ich rechne damit, dass die Viertelmilliarde-Euro-Exportschwelle
des Jahres 2017 überschritten wird“, so Thaler. Die größten Abnehmer österreichischer Waren
in Zentralasien sind Kasachstan und Usbekistan, im dritten Quartal 2018 waren es 106 Millionen Euro und 58,4 Millionen
Euro.
Großes Austro-Potenzial
Zentralasien bietet vielfältige Kooperationschancen, so beispielsweise in den Bereichen Landwirtschaft,
Energie, Bergbau, Infrastruktur, Gesundheitswesen, Logistik, Umwelttechnik, Chemie und Leichtindustrie. Die ambitionierten
Ziele für Digitalisierung und Importsubstituierung eröffnen Chancen für Anbieter von Anlagen zur
Industriemodernisierung.
Grüne Technologien sind ein Wachstumsmarkt. Kasachstan möchte beispielsweise bis 2050 die Hälfte
des Energiebedarfs aus erneuerbarer Energie decken. „2019 werden wir Wirtschaftsmissionen in allen Länder
Zentralasiens – Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan, Turkmenistan, Usbekistan – organisieren“, wirbt Thaler zum
Sondieren von Geschäftsmöglichkeiten in den zentralasiatischen Zukunftsmärkten. Den Auftakt macht
die Wirtschaftsmission nach Usbekistan und Kasachstan Anfang April 2019.
|