Space = darkness; time = termination; and matter of architecture and cities = ruin and ashes.
Arata Isozaki – von 09.02.–31.03.2019 im Salzburger Kunstverein
Berlin/Salzburg (kunstverein) - Der Titel der Ausstellung DARK AGES 2020 bezieht sich auf eine herannahende
bereits wahrnehmbare Zukunft. Alona Rodehs erste institutionelle Einzelausstellung in Österreich ist ein herausfordernder
neuer Schritt in ihrer Untersuchung des Lichts als kulturelle und physische Einheit. Ihre Arbeiten stützen
sich auf Forschungen kultureller, vor allem moderner Anwendungen von Licht und Dunkelheit, insbesondere einer architektonischen,
sowie auf aktuelle Beleuchtungstechniken, die für Straßenbau, Not- und Rettungsdienste, Landebahnen
und vieles mehr hergestellt werden.
Im mit schwarzen Wänden und schwarzem Boden abgedunkelten Ausstellungsraum begegnet man acht Skulpturen,
die in einer Art Raster installiert sind. Sie erinnern an Hybride von Straßenlaternen, übergroßen
Poller, lebensgroßen Säulen, Schachfiguren oder futuristischen Totems. In diese vertikalen, architektonischen
Skulpturen sind eine Vielzahl von LED-Leuchten und Reflektoren eingearbeitet – Produkte der boomenden Fahrzeugbeleuchtungsindustrie.
Diese leuchten periodisch, zusammen mit LED-Baustrahlern, die anderswo auf dem Raster platziert sind und dort wie
kodierte Signale wirken, die miteinander kommunizieren. Alle Lichter blinken in einer choreografierten Kettenreaktion,
während ein eigens gestalteter Raumklang den gesamten Ausstellungsraum erfüllt.
DARK AGES 2020 ist Teil von Alona Rodehs fortlaufender „Safe and Sound“ Serie, die die Geschichte der standardisierten
Reflektor-, Phosphor- und Beleuchtungstechnologie, ihren magischen Ursprung und ihre Anpassung an die Sicherheitsindustrie
erforscht. In einer Kultur, die überraschend stark mit Clubszene, Mode, Theater und Architektur verbunden
ist, konstruiert Rodeh technische und materielle Performances ohne Perfomer_innen, die auf originale Soundtracks
setzen, um Objekte in ihrer eigenen neu orientierten Ontologie zum Leben zu erwecken.
Alona Rodeh (*1979) ist bildende Künstlerin und lebt und arbeitet in Tel Aviv und Berlin. Ursprünglich
der Bildhauerei verbunden, sind ihre Videos, Klang- und Lichtinstallationen, Fotografien, Performances, Künstlerpublikationen
und andere Werke bereits u. a. von Institutionen wie Tranzit SK (2016), Künstlerhaus Bethanien (2014), Tel
Aviv Museum (2013), CCA Tel Aviv (2013) oder dem PlugIn ICA Winnipeg (2012) gezeigt worden. Temporäre und
permanente Auftragsarbeiten im öffentlichen Raum entstanden in Berlin und Tel Aviv. Ihre Performances wurden
u. a. beim Transmediale Festival, Berlin (2016); in der Zacheta National Gallery, Warschau (2014) oder im Israel
Museum Jerusalem (2013) gezeigt. Rodeh arbeitet mit den Galerien Christine König Galerie, Wien und Rosenfeld
Gallery, Tel Aviv zusammen und hatte Einzelpräsentationen bei den Messen ABC Berlin (2016), Art Cologne (2018)
und MiArt Milan (2017). 2009 erwarb sie ihren MFA-Abschluss an der Bezalel Academy of Art and Design. In der kommenden
Winter/Frühjahrssaison hat Rodeh zwei parallele Einzelausstellungen: eine im Salzburger Kunstverein und die
andere im Kunstpalais in Erlangen (Vernissage am 15. März).
http://www.alonarodeh.com
Gilly Karjevsky ist eine Kuratorin, die an der Schnittstelle von Kunst, Architektur und der Politik der
urbanen Gesellschaft arbeitet. Sie ist die Gründerin des City Artists Residency Programms, einer Plattform
für künstlerische Interventionen in der Kommunalpolitik. Seit 2010 ist sie Ko-Direktorin von 72 Hour
Urban Action, einem internationalen Schnellarchitekturwettbewerb. 2016 kuratierte sie die letzte Ausgabe der „Parckdesign“-Biennale
in Brüssel mit dem Titel „Jardin Essentiel“. Zuvor war sie 2011-12 Associate Curator bei der Bat-Yam-Biennale
für Landschaftsurbanismus und 2013-15 Ko-Kuratorin von „Glocal Neighbours“, einem Programm für Wissensaustausch
zwischen Stadtvierteln, in Zusammenarbeit mit dem Israeli Centre for Digital Art und einer folgenden internationalen
Konferenz „Das Stadtviertel als Globale Arena“. Gilly Karjevsky hat einen MA in Narrative Environments am Central
Saint Martin’s College in London absolviert und schreibt gegenwärtig eine Doktorarbeit über praktisches
Kuratieren an der Zürcher Hochschule der Künste.
http://curatingurbanism.tumblr.com
Mit freundlicher Unterstützung des Senat Berlin, Senatsverwaltung für Kultur und Europa.
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