LR Teschl-Hofmeister: Heterogenität der Gesellschaft spiegelt sich im Klassenzimmer wieder
Ybbs/St. Pölten (nlk) - Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister machte sich bei ihrem
Besuch am Schulzentrum Ybbs am 9. Jänner ein Bild von der niederösterreichischen Modellschule für
Individualisierung und Potenzialentfaltung. Am Schulstandort gibt es drei verschiedene Ausbildungsmöglichkeiten
für die Lernenden – die HAK Ybbs, die HAS Ybbs und die IT HTL Ybbs. Alle drei Schultypen sind Teil der Modellschule
und gestalten ihren Unterricht besonders kompetenz- und praxisorientiert.
Grundidee ist es, den Schülerinnen und Schülern mehr Raum zur persönlichen Entfaltung zu geben.
„Das bedeutet, dass sie mehr Selbstverantwortung tragen. Offene Unterrichtsformen berücksichtigen die Individualität
der Schülerinnen und Schüler und helfen ihnen außerdem dabei, Verantwortung für sich selbst
und für eine Gruppe zu übernehmen. Nicht nur die fachlichen, sondern auch die sozialen Kompetenzen können
sich gut entwickeln“, so Teschl-Hofmeister. „Die Heterogenität der Gesellschaft spiegelt sich im Klassenzimmer
wider, so dass es unterschiedliche Lernerfahrungen und -voraussetzungen gibt. Bei offenen Unterrichtsformen wird
bei der Unterrichtsgestaltung besonders darauf geachtet, in dem differenzierbare und individuelle Aufgabenstellungen
herangezogen werden“, erklärt die Bildungs-Landesrätin weiter.
Das Schulzentrum Ybbs ist seit dem Schuljahr 2015/16 Modellschule für Individualisierung und Potenzialentfaltung.
Derzeit gibt es drei verschiedene Projekte, die sich alle samt an der Grundidee des Schulzentrums orientieren.
Im Rahmen des Projekts INDY werden sechs reguläre Schulstunden von 50 auf 40 Minuten gekürzt, wodurch
individuelle Lernzeiten für die Lernenden freigestellt werden können. In dieser Zeit können die
Lernenden Unterrichtseinheiten ihrer Wahl besuchen. Das Projekt COOL gibt den Lernenden die Möglichkeit sich
ihre Arbeitszeit selbst einzuteilen. An solch einem Tag gibt es beispielsweise vormittags keine spezifischen Unterrichtsstunden,
es gibt lediglich Aufgaben die bis zur siebten Stunde erledigt werden müssen. Die Lehrerin bzw. der Lehrer
fungiert in dieser Zeit als Lernbegleiter und Coach und unterstützt die Lernenden beim selbstständigen
Lernen und hilft bei diversen Fragen. Das Projekt VERA setzt sich besonders intensiv mit dem Thema „Verantwortung
übernehmen“ auseinander. Schülerinnen und Schüler besuchen Pflegeheime, Therapiezentren oder unterstützen
Deutschkurse für Flüchtlinge, übernehmen dort Verantwortung für ihre Mitmenschen und sammeln
erste Erfahrungen in sozialen Berufsfeldern.
„Das Ziel erfolgreichen Unterrichts ist es, alle Lernenden bei der Entfaltung ihrer Fähigkeiten zu unterstützen.
Dazu sind neben der Vermittlung von Wissen und Fertigkeiten, auch die Stärkung der Sozial- und Selbstkompetenz
notwendig“, so Teschl-Hofmeister. „Die Modellschule Ybbs ist in diesem Bereich Vorreiter und leistet beeindruckende
Arbeit. An dieser Stelle möchte ich mich sehr herzlich bei allen Beteiligten für ihr außerordentliches
Engagement und ihren unermüdlichen Einsatz bedanken.“
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