Kurze Entspannung der Wetterlage in Sicht
Graz (lk) - Zu einem kurzen Pressebriefing lud die Landeswarnzentrale am Morgen des 10. Jänner,
um über die aktuelle Situation in der Obersteiermark zu informieren. Weiterhin besteht der Grundtenor "Schneesituation
ernst, aber unter Kontrolle."
2267 Menschen sind derzeit in der Steiermark von den Schneemassen eingeschlossen, die Hotspots sind nach wie
vor dieselben: Hohentauern, Radmer, Sölk, Johnsbach, Altaussee, Wildalpen und auch Mariazell. Die Versorgung
dieser sei laut LH-Stv. und Katastrophenschutzreferent Michael Schickhofer aber auf jeden Fall gewährleistet,
problematisch könne eher die psychische Situation werden. Das Kriseninterventionsteam ist ununterbrochen gefordert
und steht unter der Telefonnummer 130 zur Verfügung. „Die Bürgermeister arbeiten höchst professionell
mit den Einsatzkräften zusammen. So ist sichergestellt, dass keine Panik entsteht - das ist in solchen Situationen
besonders wichtig", betont Schickhofer.
Zur derzeitigen Situation: In den Höhenlagen ist mit 4 bis 5 Metern Schnee zu rechnen, in den Tälern,
wie etwa dem Salzatal mit 1,5 Metern. Für morgen (11.01.) tritt erstmals wettertechnische Entspannung ein,
Versorgungs- und Erkundungsflüge werden möglich sein. „Es sind für Freitag 35 Flüge mit insgesamt
sieben Hubschraubern geplant. Die Gemeinde Radmer, zum Beispiel, die derzeit abgeschnitten ist, wird so mit Lebensmitteln
versorgt. Auch erste Erkundungen der gesperrten Gebiete werden möglich sein, sodass wir uns ein klares Bild
über die derzeitige Situation verschaffen können", informiert Günter Hohenberger, Leiter der
Landeswarnzentrale.
„Durch die kurzfristige Entspannung werden wir morgen voraussichtlich die Lawinenwarnstufe 5 auf 4 reduzieren können,
jedoch ab nächster Woche wieder auf 5 erhöhen. Es ist wichtig zu wissen, dass auch Warnstufe 4 oder 3
keine Entwarnung bedeutet, wir haben es auch weiterhin mit großen, sehr großen und extrem großen
Lawinen zu tun, nur in etwas abgeschwächter Frequenz. Das wird durch diese einheitliche Nomenklatur leider
oft missverstanden", warnt Alexander Podesser, Leiter der ZAMG Steiermark. Weiters betont er, dass die Lage
in den eingeschlossenen Kommunen allgemein gut sei, da diese auf solche Situationen bestens vorbereitet seien.
„Das passiert schließlich nicht zum ersten Mal, jeder weiß, was er zu tun hat." Für nächste
Woche sei mit einer Verschärfung der Wetterlage zu rechnen, problematisch könnten demnach die hohen Schneelasten
auf den Dächern werden. „Hier sind besonders die Feuerwehren und das Bundesheer gefragt", betont Schickhofer,
„die Einsatzkräfte helfen der Bevölkerung unermüdlich." Die Herausforderung der nächsten
Zeit sei „in zwei Ebenen zu denken", so der LH-Stv., „nämlich die Vorgehensweise in der Akutsituation
zu meistern, aber auch die späteren Folgen, wie massereiche Schneeschmelzen, nicht außer Acht zu lassen.
Dafür erarbeiten Profis verschiedene Modelle."
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