Steiermark: Schneesituation ernst, aber unter Kontrolle

 

erstellt am
10. 01. 19
13:00 MEZ

Kurze Entspannung der Wetterlage in Sicht
Graz (lk) - Zu einem kurzen Pressebriefing lud die Landeswarnzentrale am Morgen des 10. Jänner, um über die aktuelle Situation in der Obersteiermark zu informieren. Weiterhin besteht der Grundtenor "Schneesituation ernst, aber unter Kontrolle."

2267 Menschen sind derzeit in der Steiermark von den Schneemassen eingeschlossen, die Hotspots sind nach wie vor dieselben: Hohentauern, Radmer, Sölk, Johnsbach, Altaussee, Wildalpen und auch Mariazell. Die Versorgung dieser sei laut LH-Stv. und Katastrophenschutzreferent Michael Schickhofer aber auf jeden Fall gewährleistet, problematisch könne eher die psychische Situation werden. Das Kriseninterventionsteam ist ununterbrochen gefordert und steht unter der Telefonnummer 130 zur Verfügung. „Die Bürgermeister arbeiten höchst professionell mit den Einsatzkräften zusammen. So ist sichergestellt, dass keine Panik entsteht - das ist in solchen Situationen besonders wichtig", betont Schickhofer.

Zur derzeitigen Situation: In den Höhenlagen ist mit 4 bis 5 Metern Schnee zu rechnen, in den Tälern, wie etwa dem Salzatal mit 1,5 Metern. Für morgen (11.01.) tritt erstmals wettertechnische Entspannung ein, Versorgungs- und Erkundungsflüge werden möglich sein. „Es sind für Freitag 35 Flüge mit insgesamt sieben Hubschraubern geplant. Die Gemeinde Radmer, zum Beispiel, die derzeit abgeschnitten ist, wird so mit Lebensmitteln versorgt. Auch erste Erkundungen der gesperrten Gebiete werden möglich sein, sodass wir uns ein klares Bild über die derzeitige Situation verschaffen können", informiert Günter Hohenberger, Leiter der Landeswarnzentrale.

„Durch die kurzfristige Entspannung werden wir morgen voraussichtlich die Lawinenwarnstufe 5 auf 4 reduzieren können, jedoch ab nächster Woche wieder auf 5 erhöhen. Es ist wichtig zu wissen, dass auch Warnstufe 4 oder 3 keine Entwarnung bedeutet, wir haben es auch weiterhin mit großen, sehr großen und extrem großen Lawinen zu tun, nur in etwas abgeschwächter Frequenz. Das wird durch diese einheitliche Nomenklatur leider oft missverstanden", warnt Alexander Podesser, Leiter der ZAMG Steiermark. Weiters betont er, dass die Lage in den eingeschlossenen Kommunen allgemein gut sei, da diese auf solche Situationen bestens vorbereitet seien. „Das passiert schließlich nicht zum ersten Mal, jeder weiß, was er zu tun hat." Für nächste Woche sei mit einer Verschärfung der Wetterlage zu rechnen, problematisch könnten demnach die hohen Schneelasten auf den Dächern werden. „Hier sind besonders die Feuerwehren und das Bundesheer gefragt", betont Schickhofer, „die Einsatzkräfte helfen der Bevölkerung unermüdlich." Die Herausforderung der nächsten Zeit sei „in zwei Ebenen zu denken", so der LH-Stv., „nämlich die Vorgehensweise in der Akutsituation zu meistern, aber auch die späteren Folgen, wie massereiche Schneeschmelzen, nicht außer Acht zu lassen. Dafür erarbeiten Profis verschiedene Modelle."

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at