Verbesserte Zusammenarbeit zwischen BMI und ICOM

 

erstellt am
09. 01. 19
13:00 MEZ

Österreich-Präsidentin Spera und Innenminister Kickl unterzeichnen "Memorandum of Understanding" – Verstärkter Informationsaustausch und intensivierte Prävention
Paris/Wien (bmi) - "Es freut mich sehr, dass das Innenministerium und ICOM Österreich ihre Zusammenarbeit bekräftigen und ausbauen. In Zukunft wollen wir einen verstärkten Informationsaustausch und eine rechtliche Grundlage für diese Zusammenarbeit schaffen", sagte Innenminister Herbert Kickl am 8. Jänner 2019 bei der Unterzeichnung des "Memorandum of Understanding" zwischen Innenministerium und ICOM Österreich.

„Weltweit sind Kulturgüter durch Raubgrabungen, Plünderungen, Diebstahl und illegalen Handel bedroht. Dadurch profitiert einerseits das organisierte Verbrechen und andererseits finanzieren sich auch Terrororganisationen, wie der IS mit diesen Geldern“, sagte die Präsidentin von ICOM Österreich und Direktorin des Jüdischen Museums Wien, Dr. Danielle Spera. „Gemeinsam mit dem BMI setzt sich ICOM Österreich daher dafür ein, den illegalen Kulturguthandel zu bekämpfen und das öffentliche Bewusstsein für den Schutz unseres gemeinsamen kulturellen Erbes zu stärken.“

Das 1946 gegründete "International Council of Museums" (ICOM) ist eine mit der UNESCO assoziierte Organisation mit weltweit mehr als 40.000 individuellen und institutionellen Mitgliedern. ICOM ist in 138 Ländern präsent und zählt 120 eigenständige Nationalkomitees. In 30 internationalen Fachkomitees tauschen sich mehr als 17.000 Mitglieder zu Spezialthemen aus, von Museumsarchitektur über Konservierung, Marketing, Sicherheit, Sammlung und Vermittlung bis zu Universitätsmuseen.

ICOM Österreich, das seit 1948 bestehende Österreichische Nationalkomitee des "International Council of Museums", ist mit mehr als 2.300 Mitgliedern die größte heimische Organisation der Museen und Museumsfachleute. ICOM Österreich hat beratende Funktion bei den für Museumsangelegenheiten zuständigen Kontaktstellen des Bundes, der Länder und der Gemeinden.

Wesentliche Punkte des "Memorandum of Understanding"

  • BMI und ICOM übermitteln einander Informationen und Dokumente, die für die jeweils andere Seite von Bedeutung sein könnten, insbesondere über Diebstähle oder andere Formen der Kulturgutkriminalität. Die Informationsübermittlung beinhaltet auch die gegenseitige Zurverfügungstellung von Analysen und Statistiken.
  • BMI und ICOM pflegen einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch. Dieser beinhaltet auch Informationen über Regionen, in denen eine aktuelle Gefährdung von Kulturgut besteht, sowie modi operandi, die im illegalen Handel mit Kulturgütern Verwendung finden. Gegenstand des Erfahrungsaustausches sind auch Informationen über neue Methoden und Formen der Kriminalität in diesem Bereich.
  • BMI und ICOM stellen einander nach Bedarf und Möglichkeit Experten zur Verfügung. Sollte es keinen geeigneten Experten im Inland geben, werden Kontakte zu Experten im Ausland hergestellt.
  • BMI und ICOM engagieren sich im Bereich der Prävention und unterstützen einander bei entsprechenden Vorhaben wie etwa Publikationen, Schulungen und Vorträgen. Außerdem wird vereinbart, gemeinsame Besprechungen, Diskussionen und Vorträge zu spezifischen Themen zu planen und durchzuführen.


Gute Zusammenarbeit von Polizei und Museen
Das ICOM trägt mit den "Roten Listen" ("Red Lists") wesentlich dazu bei, auf gefährdetes Kulturgut (zum Beispiel in Syrien, Ägypten, Irak und Libyen) hinzuweisen und den Kunsthandel, die Sammler, Museen und auch die Polizei für dieses Thema zu sensibilisieren. Das Bundeskriminalamt veröffentlicht seit 2015 auf seiner Fahndungsseite die "Red Lists" von ICOM.

Die Polizei benötigt immer wieder die Expertise der Museen und ist sehr dankbar für die gute Zusammenarbeit. Das Kulturgutreferat im Bundeskriminalamt arbeitet daher mit vielen Museen eng zusammen, wie dem KHM, dem MAK, der Albertina, dem Belvedere oder dem Rainer-Museum.

Die Polizei unterstützt die Museen in Sicherheitsfragen und gibt unentgeltliche Analysen und Beratungen durch die Kriminalprävention. Die Polizei setzt auch im Kulturgutbereich auf Prävention, neben Schulungen und Vorträgen z.B. durch den mit ICOM ausgearbeiteten Folder "Kultur unter Schutz. Informationen aus erster Hand".

"Ich bedanke mich für die Unterstützung und die Zusammenarbeit mit ICOM. Ich bin überzeugt, dass wir durch dieses 'Memorandum of Understanding' auch in Zukunft bei diesem wichtigen Thema an einem Strang ziehen werden", sagte Kickl. "Außerdem möchte ich mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kulturgutreferats im Bundeskriminalamt für ihren Einsatz bedanken. Sie leisten wichtige Arbeit."

     

Allgemeine Informationen:
http://www.icom-oesterreich.at

   

 

 

 

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