Das Einmaleins der Lawinenwarnstufen

 

erstellt am
08. 01. 19
13:00 MEZ

Hinter den nüchternen Zahlen verbergen sich ganz konkrete Kriterien
Salzburg (lk) - Die Lawinensituation spitzt sich durch die anhaltenden intensiven Schneefälle wieder deutlich zu, es geht in weiten Teilen Salzburgs wieder in Richtung Lawinenwarnstufe 4. Stufe 5, die höchste auf der Skala, musste zuletzt im Februar 2009 und davor 1999 ausgerufen werden. Nur: Was verbirgt sich eigentlich hinter diesen nüchternen Zahlen? Die Antwort: ganz konkrete Kriterien.

Generell kann man die Zuteilung machen, dass bei den Stufen 1 bis 3 der Fokus auf dem Wintersportler liegt, der sich im freien Gelände bewegt. Bei den hohen Stufen 4 und 5 geht es primär um die spontanen Lawinen, die von selber abgehen und die zunehmend Verkehrswege und exponierte Objekte betreffen können.

Deutliche Verschärfung bei Größe und Schadenswirkung
Beim Sprung von Stufe 4 auf 5 kommt es nochmals zu einer deutlichen Verschärfung in Bezug auf die Größe und Schadenswirkung der Lawinen. „Hier geht es um extreme Ereignisse, um die größten bekannten Schadenslawinen in einem Gebiet. Diese können die Landschaft verwüsten, Wälder abholzen und haben ein katastrophales Zerstörungspotenzial“, beschreibt Experte Bernhard Niedermoser das Szenario, und weiter: „Aber auch die Warnstufe 4 ist sehr kritisch. Sie wird ausgerufen, wenn mehrere große Lawinen zu verzeichnen sind. Darunter versteht man Abgänge, die das Tal erreichen und dort ein Gebäude zerstören könnten.“

Zu den einzelnen Stufen
Gefahrenstufe 1: Die Schneedecke ist allgemein gut verfestigt und stabil. Lawinenauslösung ist allgemein nur bei großer Zusatzbelastung an vereinzelten Stellen im extremen Steilgelände möglich. Spontan sind nur kleine und mittlere Lawinen möglich.

Gefahrenstufe 2: Die Schneedecke ist an einigen Steilhängen nur mäßig verfestigt, ansonsten allgemein gut verfestigt. Lawinenauslösung ist insbesondere bei großer Zusatzbelastung, vor allem an den angegebenen Steilhängen möglich. Sehr große spontane Lawinen sind nicht zu erwarten.

Gefahrenstufe 3: Die Schneedecke ist an vielen Steilhängen nur mäßig bis schwach verfestigt. Lawinenauslösung ist bereits bei geringer Zusatzbelastung vor allem an den angegebenen Steilhängen möglich. Fallweise sind spontan einige große, vereinzelt aber auch sehr große Lawinen möglich.

Gefahrenstufe 4: Die Schneedecke ist an den meisten Steilhängen schwach verfestigt. Lawinenauslösung ist bereits bei geringer Zusatzbelastung an zahlreichen Steilhängen wahrscheinlich. Fallweise sind spontan viele große, mehrfach auch sehr große Lawinen zu erwarten.

Gefahrenstufe 5: Die Schneedecke ist allgemein schwach verfestigt und weitgehend instabil. Spontan sind viele sehr große, mehrfach auch extrem große Lawinen zu erwarten, auch in mäßig steilem Gelände.

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.lawinen.at

 

 

 

 

 

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