Lawinen: Land Tirol setzt Maßnahmen
 und ist für alle Situationen gerüstet

 

erstellt am
08. 01. 19
13:00 MEZ

Lawinenverbauungen derzeit voll aufnahmefähig und zeigen volle Wirkung
Innsbruck (lk) - Nach der Lagebesprechung unter der Leitung von LH Günther Platter und Sicherheitsreferent LHStv Josef Geisler mit den ExpertInnen der Landeswarnzentrale, des Lawinenwarndienstes, der Wildbach- und Lawinenverbauung und VertreterInnen der Einsatzorganisationen am 7. Jänner steht fest: Tirol ist auf die derzeit außergewöhnliche Wetter- und Schneesituation sehr gut vorbereitet. „Die Experten des Landes Tirol und die weiteren Einsatzorganisationen, Polizei, Österreichisches Bundesheer sowie die Mitglieder der Lawinenkommissionen in den Gemeinden arbeiten perfekt zusammen. Wir haben die Situation derzeit absolut im Griff, auch wenn sie nicht alltäglich ist, und wir tun alles dafür, dass das auch so bleibt“, so LH Platter, der hinzufügt: „Nicht zuletzt deshalb möchte ich mich bei allen Einsatzkräften – von den LawinenexpertInnen, PolizistInnen, SoldatInnen bis hin zu den Schneeräumkommandos in den Straßenmeistereien und den vielen Freiwilligen herzlich bedanken. Sie alle haben in den letzten Tagen hervorragend gearbeitet!“ Und auch Tirols Sicherheitsreferent LHStv Geisler hält fest: „Tirol ist für diese Schneesituationen gut aufgestellt.“ So stehen derzeit drei Hubschrauber für eventuelle Hilfseinsätze zur Verfügung, weitere sind angefragt. Beim Österreichischen Bundesheer sind in diversen Lawineneinsatzzügen etwa 100 Personen sofort verfügbar, wenn Unterstützung benötigt wird.

Schneedecke setzt sich, Verbauungen schützen Siedlungsraum
Der Leiter der Wildbach- und Lawinenverbauung, Gebhard Walter, zeigt sich hinsichtlich der Verbauungen derzeit optimistisch: „Unsere Lawinenverbauungen haben genug Aufnahmekapazität, um mit den derzeitigen Schneemengen fertig zu werden. Diese Erfahrung haben wir unter anderem auch bereits letztes Jahr gemacht, als die Verbauungen bei ähnlicher Schneesituation den Siedlungsräumen hervorragenden Schutz geboten haben. Die Schutzbauten der Wildbach- und Lawinenverbauung zeigen also derzeit volle Wirkung und wir können optimistisch auf die nächsten Tage blicken“, so Gebhard Walter, der zudem mitteilt: „Bei Nachlassen der Schneefälle war bei den wärmeren Temperaturen eine Setzung der Schneedecke zu beobachten. Auch dies trägt zur Entspannung in Verbindung mit den Schutzbauten bei, da neue Schneemengen dann wieder vermehrt Platz haben.“

„Wir haben derzeit eine durchaus angespannte Lawinensituation mit Warnstufe 4, die Lawinengefahr ist groß und es ist dadurch höchste Vorsicht geboten“, so Rudi Mair, Leiter des Lawinenwarndienstes Tirol. „Nach den aktuellsten Wettermodellen ist nun jedenfalls bis Donnerstag aber nicht davon auszugehen, dass sich die Lawinengefahr im allgemeinen auf Stufe 5 verschärft“, so der Lawinenexperte. „Wie genau sich die Wettersituation am Wochenende und Anfang nächster Woche entwickelt, kann derzeit noch nicht im Detail abgeschätzt werden.“

Das Land Tirol warnt wiederholt und eindringlich vor Skitouren und sonstigen Freizeitaktivitäten abseits der gesicherten Pisten und Wege. Auch behördliche Sperren von Infrastruktur, Wander- und Spazierwegen sind nicht als Empfehlung zu werten, sondern müssen zur eigenen Sicherheit unbedingt eingehalten werden. Bis in die Niederungen und manche Talorte sind in den nächsten Tagen laut den aktuellsten Wetterkarten der ZAMG wieder Neuschneemengen bis zu 60 Zentimeter zu erwarten, vor allem im Raum Arlbergregion-Lechtal, Seefeld-Scharnitz-Achenkirch, Hochfilzen-Waidring-Kirchdorf, Gerlos - Bereich der Hohen Tauern. Vor nicht unbedingt notwendigen Autofahrten wird zur eigenen Sicherheit einmal mehr abgeraten.

 

 

 

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