Waldcampus Österreich in Traunkirchen ist das Kompetenzzentrum für die Forstwirtschaft
Traunkirchen/Wien (bmnt) - 2016 waren rund 11 Prozent der Forstarbeiter weiblich, rund 30 Prozent der österreichischen
WaldeigentümerInnen sind Frauen und rund 25 Prozent der Waldflächen sind in weiblichem Besitz. Immer
mehr Frauen befassen sich mit den Bereichen der Forst- und Holzwirtschaft, wovon auch die gesamte Branche profitiert.
Trotz dieser positiven Entwicklungen gibt es in der Forstwirtschaft noch viele Bereiche mit Aufholbedarf. „Gemeinsam
möchten wir in der Zukunft vermehrt auf Frauenpower setzen. Daher wollen wir gemeinsam ein Mentoring für
junge Frauen in der Forstwirtschaft hier am Waldcampus Österreich starten“, erklärt Elisabeth Köstinger,
Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus. Unterstützt wird die Bundesministerin von erfolgreichen
Frauen, die bereits eine Pionierrolle in dem Sektor haben. Hermine Hackl, Leiterin der Forstlichen Ausbildungsstätte
Traunkirchen des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW), ist eine Unterstützerin der Initiative: „Frauen
in der Forstwirtschaft werden in Zukunft eine immer wichtigere Rolle spielen. Es freut mich besonders, dass der
Startschuss für ein solches Mentoringprogramm hier am Waldcampus Österreich – Traunkirchen gesetzt wird.“
Auch Elfriede Moser, die erste Landesforstdirektorin Österreichs, verstärkt das Vorhaben: „Wir leben
in einer Zeit, in der es selbstverständlich sein sollte, dass Frauen Wälder bewirtschaften. In Kombination
mit dem Waldcampus können wir das Know-how steigern und somit junge Frauen bestmöglich ausbilden und
unterstützen.“
Waldcampus Österreich – Kompetenzzentrum in Traunkirchen
Im September 2018 wurde der Neubau in Traunkirchen eröffnet. Im Sinne der Nachhaltigkeit wurden 2.700 Kubikmeter
Holz verbaut. Rund 120 Schülerinnen und Schüler werden pro Jahr ausgebildet, 300 Kurse werden pro Jahr
abgehalten und rund 8.000 Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer beleben das Gebäude Jahr für Jahr. „Mit
einen Gesamtinvestitionsvolumen von knapp € 44 Mio. ist in Traunkirchen ein echter Waldcampus Österreich entstanden.
Als Umweltministerin freut es mich aber auch, dass ein besonderes Augenmerk auf Ökologie, Energieeffizienz
und möglichst geringe Betriebskosten gelegt wurde“, so Köstinger.
Klimawandel als größte Herausforderung in der Forstwirtschaft
Der Klimawandel war 2018 und ist in diesen Tagen in der Forstwirtschaft sehr spürbar. Die extreme Trockenheit
und außergewöhnlich hohe Temperaturen setzten den österreichischen Wäldern im vergangenen
Jahr enorm zu. Die Folge war ein Borkenkäferbefall, den es so in Österreich noch nie gegeben hat. „Die
Bundesregierung hat schnell reagiert und ein Unterstützungspaket für die Land- und Forstwirtschaft auf
den Weg gebracht. Im Rahmen der Förderprogramme „Ländliche Entwicklung“ wurden insgesamt 20 Mio. Euro
für Sofortmaßnahmen bereitgestellt. Ziel war es, die Wiederaufforstung in Mischwälder voranzutreiben“,
so Köstinger. Auch in den vergangenen Wochen setzte das Klima den Wäldern zu. Enorme Schneemassen sorgten
dafür, dass Bäume umstürzten und Lawinen haben den Wäldern enorm zugesetzt. „Bei der Wiederaufforstung
spielt vor allem das Know-how eine wesentliche Rolle. Bildung und Ausbildung garantiert, dass wir eine durchgängige
Aufforstung und Verjüngung des Waldes erreichen. Große Schäden entstehen oft dort, wo wenige Maßnahmen
zur Aufforstung passieren. Daher wird die Ausbildung hier in Traunkirchen in Zukunft noch wichtiger werden“, erklärt
Köstinger abschließend.
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