Zuwachs an Nächtigungen in attraktiven Märkten I Maßnahmen zur Besucherlenkung
zeigen erste Effekte
Salzburg (salzburg info) - Die Nächtigungen in der Stadt Salzburg sind im vergangenen Tourismusjahr
mit 3.141.005 um 3,2 % im Vergleich zu 2017 gestiegen - ein Anstieg, der genau den Trends im globalen Städtetourismus
entspricht. Während besonders die Erfolge bei den Nächtigungen aus attraktiven Märkten wie Österreich,
Deutschland und den USA als Bestätigung der heimischen Dienstleistung zu werten sind, haben Überlegungen
in Richtung Besucherlenkung begonnen. Das Busregistrierungssystem ist ein erster Schritt in diese Richtung, weitere
Maßnahmen folgen.
Salzburgs Bürgermeister Harald Preuner und der Geschäftsführer der Tourismus Salzburg GmbH (TSG),
Bert Brugger, nutzen die Präsentation der touristischen Ergebnisse 2018 zur Vorstellung von Plänen und
Überlegungen für die zukünftige Entwicklung. "Die Statistiken zeigen ein gesundes Plus, das
bei Ankünften und Nächtigungen genau im weltweiten Trend liegt", sagt Bürgermeister Preuner.
"Um diesem positiven Verlauf auch zukünftig in vollem Umfang gerecht zu werden, arbeiten wir gemeinsam
mit Politik und unseren Leistungspartnern an einem Maßnahmenpaket, das die zukünftigen Entwicklungen
des Tourismus positiv mitgestaltet."
Die Tourismus-Ergebnisse im Detail
Mit 1.821.303 Ankünften (+3,6 %) und 3.141.005 Nächtigungen (+3,2 %) hat der Tourismus in der Stadt Salzburg
im Jahr 2018 für eine erfolgreiche Bilanz gesorgt. Besonders erfreulich ist dabei das Wachstum der wichtigsten
Herkunftsländer: Die Nächtigungen aus Österreich stiegen um 1,79 % auf 728.039, jene aus Deutschland
um 3,88 % auf 628.101 und auch aus den USA konnten um 7,61 % mehr Nächtigungen lukriert werden (271.389 Nächtigungen).
Diese drei Quellenländer haben in Summe mehr als 50.000 Nächtigungen Zuwachs im Vergleich zu 2017 und
machen mehr als die Hälfte aller Übernachtungen aus (51,8 %). Auf Platz 4 und 5 der wichtigsten Märkte
folgen die UK (133.345 Nächtigungen, +7,87 %) und China (129.710 Nächtigungen, +1,44 %). Das ergibt einen
Marktanteil von 4,2 % für die britischen und 4,1 % für die chinesischen Gäste.
Trotz der leicht gestiegenen Bettenanzahl auf rund 13.000 konnte die Bettenauslastung weiter gesteigert werden
und liegt bei 61,23 %, was einer Zimmerauslastung von etwa 80 Prozent entspricht. Ein Blick auf die Entwicklung
dieser Kennzahlen zeigt, dass sich seit zehn Jahren trotz kontinuierlich steigender Bettenanzahl die Auslastung
hervorragend entwickelt hat.
Der Salzburg Congress forciert das Premium-Segment
Im Salzburg Congress wurden im Jahr 2018 insgesamt 112 (im Vergleich zu 103 im Vorjahr) Veranstaltungen abgehalten.
254 Belegungstage führten zu rund 45.000 Nächtigungen. Die gesamten Nächtigungen aus diesem Segment
machen mehr als 250.000 Nächtigungen aus, was knapp 10 % der Gesamtnächtigungen entspricht. Kongress-
und Tagungsgäste zählen zu den lukrativsten Städtetouristen, sie bringen im Schnitt eine drei- bis
fünfmal höhere Wertschöpfung und stellen mit Tagesausgaben von rund 450,00 EUR die profitabelste
aller touristischen Zielgruppen dar.
Das Erfolgsprodukt Salzburg Card
Auch das Eigenprodukt der Tourismus Salzburg GmbH, die Salzburg Card, erzielte 2018 erfreuliche Ergebnisse:
Sie wurde 254.991mal verkauft und verzeichnete 1.304.690 Eintritte. Die All-Inclusive-Karte, welche die einmaligen
Eintritte in alle Sehenswürdigkeiten und Museen der Stadt sowie die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel
enthält, gibt es seit 1995. Die Ausschüttung an die Leistungsträger stieg im Jahr 2018 mit 5.375.163,00
EUR (+12,5 % zum Vorjahr) zum ersten Mal über die 5-Millionen-Grenze.
"Neben einem überzeugenden Mehrwert erfüllt die Salzburg Card mehrere Funktionen in der Steuerung
von Besucherströmen und der Entzerrung im Verkehr," sagt Bert Brugger. So sind die Öffis innerhalb
der Stadt und bis in die Umlandgemeinden inkludiert - bei Vorab-Buchung der Card sind die Verkehrsmittel sogar
ab dem Anreiseweg beinhaltet. "Außerdem fördern Attraktionen wie die Untersbergbahn, Hellbrunn
und die Stiegl-Brauwelt die örtliche und zeitliche Streuung. Diese Sehenswürdigkeiten zählen immerhin
zu den erfolgreichsten Ausflugszielen der Salzburg Card", fügt Brugger hinzu. Zusätzlich gibt es
auf zahlreiche Sehenswürdigkeiten im Umland attraktive Vergünstigungen.
Online Reisebussystem wird um Shuttle-Lösung erweitert
Seit 1. Juni 2018 müssen Reisebusse für die Zufahrt zu den Terminals Nonntal und Paris-Lodron-Straße
vor Anreise einen Zeitslot gebucht haben. Dieses System hat sich rasch bewährt: Im Zeitraum Juni bis Dezember
2018 wurden 53.238 Zufahrten von rund 27.000 Reisebussen registriert, hochgerechnet auf das gesamte Jahr ergibt
das rund 40.000 Busse.
45 % der Zufahrten wurden am Terminal Paris-Lodron-Straße abgewickelt, 55 % am Terminal Nonntal. Dieser Schritt
zur Entzerrung auf örtlicher und zeitlicher Ebene hat die Erwartungen erfüllt. Im nächsten Schritt
soll mit 1. Juni 2019 die Gebühr pro Zufahrt von
24,00 EUR auf 38,00 EUR erhöht werden.
Auch für den Individualgast wird es eine neue Lösung geben: In den Sommermonaten Juli und August soll
von Montag bis Freitag eine Direktverbindung vom Park & Ride Messe bis zum Hanuschplatz eingerichtet werden.
Damit können Salzburg-Besucher günstig und bequem ins Stadtzentrum kommen, der Stau wird reduziert und
der Suchverkehr kann deutlich eingeschränkt werden.
Weitere Maßnahmen zur Besucherlenkung
Ein großes Ziel in den Überlegungen ist eine örtliche Verteilung der Besucherströme und Attraktivierung
alternativer Plätze in und außerhalb der Altstadt. Der Besuch der wichtigsten Sehenswürdigkeiten
ist nicht zu vermeiden, eine Lenkung der Routenplanung kann jedoch Abhilfe leisten. Die Überlegungen in Hinblick
auf die Entzerrung der Besucherströme umfassen zahlreiche Ideen und Maßnahmen, die von Experten geprüft
und dann umgesetzt werden.
Zum Beispiel wird mit den Salzburger Fremdenführern an einem Katalog gearbeitet, der geführte Gruppen
in Zukunft besser lenken soll. So wird die Gruppengröße auf 25 Personen limitiert und Alternativrouten
in die und innerhalb der Altstadt können für eine bessere Verteilung sorgen. Im Segment des Individualreisenden
bieten sich bestimmte Themen an, um interessierten Besuchern spezielle Spaziergänge zur Verfügung zu
stellen. Diese Routen können ebenfalls zu einer Entschärfung der neuralgischen Hotspots beitragen. Sie
werden bereits von der Tourismus Salzburg GmbH entwickelt, gesammelt und kommuniziert: Wanderungen über die
Stadtberge, Rundwege zum Thema Kirchenstadt oder der "Walk of Modern Art".
Im Prüfungsstadium befinden sich weitere Verkehrslösungen. So kann etwa das Management der Radnutzung
in der Altstadt an die Anforderungen angepasst werden. Verbesserte Bodenmarkierungen und klare Widmungen für
Geh- und Radwege sollen für mehr Klarheit besonders auf den Brücken und an den touristischen Highlights
sorgen.
Eine verstärkte Integration von neuen Technologien kann in diesen Aufgaben ebenso helfen: In den Monaten September
2018 bis Jänner 2019 etwa analysiert die A1 Telekom Austria Mobilfunkdaten von Besuchern der Stadt. Daraus
sollen Bewegungsprofile, Aufenthaltsdauer und Herkunftsländer abgeleitet und ein Mengengerüst errechnet
werden.
Auch die Vermietung über Onlineplattformen wie airbnb wird gesetzlich geregelt. Der Wettbewerb zwischen Wohnungs-
und touristischer Nutzung muss entschärft werden. Stadt und Land Salzburg bringen ein neues Tourismusgesetz
auf den Weg, in dem festgehalten wird, dass sich die Vermieter in Zukunft registrieren und online alle Angebote
mit dieser Registrierungsnummer versehen sein müssen. Damit soll eine effiziente Kontrolle gewährleistet
werden.
Tourismuskonzept 2025
Die Tourismus Salzburg GmbH befindet sich mitten im Evaluierungsprozess des bewährten Tourismusleitbildes,
das 2006 erstellt wurde und laufend angepasst wird. Darin enthalten sind die Alleinstellungsmerkmale der Marke
"Salzburg", die strategischen Geschäftsfelder sowie die Grundlagen der Marketingarbeit der TSG.
Im aktuellen Prozess werden die bestehenden und zukünftigen Erfordernisse des Besuchsverkehrs beleuchtet und
integriert. Begleitend finden Diskussionen und Workshops mit Vertretern aus den Bereichen Tourismus, Handel, Verkehr,
Kultur, Politik und Bevölkerung statt. Die Ergebnisse mit den konkreten Handlungsfeldern und Maßnahmen
sollen in der zweiten Jahreshälfte 2019 präsentiert werden und den Tourismusplanungen der kommenden fünf
Jahre zugrunde liegen.
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