„Jugend Am Werk“ erweitert Angebot um die Facharbeiterinnen-Intensivausbildung zur Zerspanungstechnikerin
– EU und Land Burgenland finanzieren das Projekt, AMS unterstützt Projektteilnehmerinnen
Rotenturm/Eisenstadt (blms) - „Jugend am Werk“ hat sein Angebot am Standort in Rotenturm erweitert. Frauen
ab 18 Jahren können nun auch eine Facharbeiterinnen-Intensivausbildung im Berufsfeld Zerspanungstechnik absolvieren
und erhalten auf dem Weg zu ihrem Lehrabschluss Ausbildung und Unterstützung. Ziel des im Oktober 2018 gestarteten
und bis Ende Oktober 2022 angesetzten Projektes ist es, die Teilnehmerinnen im praktischen Unterricht schrittweise
an die Erfordernisse des Berufsalltages und zum erfolgreichen Lehrabschluss heranzuführen. Außerdem
soll das Projekt mithelfen, den Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen zu reduzieren und dem Fachkräftemangel
entgegenzuwirken. Finanziert wird das Projekt aus Mitteln des Landes Burgenland sowie des Europäischen Sozialfonds
(ESF). Die Teilnehmerinnen, Zielgruppe sind junge Frauen ab 18 Jahren mit Hauptwohnsitz im Burgenland, erhalten
außerdem finanzielle Unterstützung vom Arbeitsmarktservice Burgenland (AMS). Die Zuweisung zur Ausbildung
erfolgt durch das Arbeitsmarktservice Burgenland. Für Interessierte bietet „Jugend am Werk“ im Lehrbetrieb
in Rotenturm monatlich Infotage an. Die Zuweisung zur Facharbeiterinnen-Intensivausbildung erfolgt über das
Arbeitsmarktservice Burgenland. Die AMS-Regionalstellen Oberwart, Stegersbach und Jennersdorf beraten und buchen
interessierte AMS-Kundinnen zu einem der monatlichen Infotage. Der nächste Informationstag ist am 4. Februar
2019 ab 9 Uhr im Lehrbetrieb Rotenturm.
„Mehr Frauen in Beschäftigung zu bringen ist ein zentrales Anliegen, da ist das Land gerne mit im Boot. Die
Kosten von knapp 500.000 Euro werden zu 60 Prozent aus ESF-Mitteln gedeckt, 40 Prozent steuert das Land bei“, so
Sozial- und Gesundheitslandesrat Mag. Norbert Darabos. Ein besonderes Anliegen sei es, Frauen vermehrt in technische,
besser bezahlte Berufe zu bringen, so Darabos, der auf die Erfolge am Burgenländischen Arbeitsmarkt hinwies.
„2018 haben wir mit durchschnittlich 104.500 Beschäftigten einen neuen Rekord aufgestellt und den Rekord 2017
um knapp 2000 Jobs übertroffen.“ Mit 7,7% weniger Arbeitslosen 2018 liege das Burgenland deutlich besser als
der Bundesschnitt (-6,1%).
Vier Frauen werden derzeit zur Zerspanungstechnikerin ausgebildet
Die ersten beiden Frauen starteten bereits im Oktober 2018 die knapp zwei Jahre dauernde Ausbildung zur Zerspanungstechnikerin.
Derzeit sind vier Auszubildende im Projekt, geplant ist, die Zahl der Teilnehmerinnen sukzessive zu einer kontinuierlichen
Gruppengröße von zwölf Frauen auszubauen. „Mit September 2020 werden dann die ersten Absolventinnen
als Facharbeiterinnen für den Beruf Zerspanungstechnik dem Arbeitsmarkt in der Region Südburgenland zur
Verfügung stehen“, erklärt Herbert Preinsperger, Leiter des Lehrbetriebs Rotenturm von Jugend am Werk.
„Durch den gestaffelten Eintritt soll auch gewährleistet werden, dass es zu keinem punktuellen Überangebot
an Facharbeiterinnen in diesem Beruf kommt und es werden die individuellen Integrationschancen der Teilnehmerinnen
in den Arbeitsmarkt in der Region Südburgenland erhöht.“
Fundierte technische Ausbildung
Die Teilnehmerinnen erhalten eine fundierte Ausbildung im Beruf Zerspanungstechnik und werden schrittweise
an die Anfordernisse des Berufsalltags herangeführt. Zerspanungstechnikerinnen stellen Metall- und Kunststoffbauteile
durch Bohren, Drehen, Fräsen, Feilen, Schleifen oder Sägen her. Sie bearbeiten die Werkstücke an
konventionellen Maschinen oder mittels computergesteuerter (CNC-)Anlagen, planen die Arbeitsschritte, wählen
die Materialien aus und prüfen die Qualität der fertigen Werkstücke. Ziel ist es, dass die Teilnehmerinnen
die Lehrabschlussprüfung positiv absolvieren. Die Aussicht auf einen gut bezahlten Job in der Metallbranche
stünden sehr gut, so AMS Landesgeschäftsführerin Helene Sengstbratl: „Derzeit werden 21 Zerspanungstechnikerinnen
oder Zerspanungstechniker im Umkreis von Oberwart gesucht.“
Zielgruppe Frauen ab 18 Jahren mit Hauptwohnsitz im Burgenland
Die Ausbildung erfolgt in zwei Phasen. In einer ersten, zwei Monate dauernden Phase, werden jene Teilnehmerinnen
ermittelt, die für die anschließende Facharbeiterinnen-Intensivausbildung geeignet sind. Im Mittelpunkt
steht die individuelle Vorbereitung der Teilnehmerinnen durch Vorqualifizierung in den Grundkenntnissen des Berufsbildes
Zerspanungstechnik sowie das Aufholen schulischer Defizite.
In Phase 2, der Intensivausbildung mit einer Laufzeit von 21 Monaten, folgen eine fachtheoretische und fachpraktische
Ausbildung im Beruf Zerspanungstechnik, persönlichkeitsbildende Maßnahmen, Bewerbungstrainings sowie
gegebenenfalls Betriebspraktika und die Vorbereitung auf die Lehrabschlussprüfung.
Zielgruppe sind Frauen ab 18 Jahren mit Hauptwohnsitz im Burgenland, die beim AMS Burgenland arbeitssuchend gemeldet
sind, einen positiven Pflichtschulabschluss oder eine abgebrochene Ausbildung an einer höheren Schule bzw.
eine unterbrochene Lehrzeit aufweisen und Interesse an einer Ausbildung im Bereich Metall haben.
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