Wien (statistik austria) – Die Inflationsrate für Dezember 2018 lag nach Berechnungen von Statistik Austria
bei 1,9% und damit deutlich unter dem Novemberwert von 2,2%. Ausschlaggebend für diesen Rückgang waren
ein deutlich schwächerer Preisauftrieb bei Treibstoffen und ein weiterer Preisrutsch bei Flugtickets. Als
stärkste Preistreiber zeigten sich die Ausgaben für Wohnung, Wasser und Energie sowie für Restaurants
und Hotels.
Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2015 (VPI 2015) lag für den Monat Dezember 2018 bei 106,3. Gegenüber
dem Vormonat November stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,1%.
Treibstoffe und Heizöl nur noch für etwa ein Achtel der Inflation verantwortlich
Im Jahresabstand stiegen die Ausgaben für Wohnung, Wasser, Energie durchschnittlich um 2,3%. Sie beeinflussten
die allgemeine Teuerung mit +0,48 Prozentpunkten und waren damit bedeutendster Preistreiber im Jahresabstand. Die
Mieten stiegen durchschnittlich um 3,4% (Einfluss: +0,18 Prozentpunkte). Die Preisentwicklung der Haushaltsenergie
(durchschnittlich +3,9%; Einfluss: +0,17 Prozentpunkte) wurde im Dezember wesentlich weniger stark durch höhere
Heizölpreise beeinflusst (+9,5%; Einfluss: +0,04 Prozentpunkte) als im November (+25,7%; Einfluss: +0,11 Prozentpunkte).
Strom kostete im Dezember um 3,9% mehr (Einfluss: +0,09 Prozentpunkte). Die Ausgaben für feste Brennstoffe
erhöhten sich um 8,3% und jene für Fernwärme um 2,3%. Gas verbilligte sich hingegen um 3,0%. Die
Instandhaltung von Wohnungen verteuerte sich um 1,7% (Einfluss: +0,11 Prozentpunkte).
Restaurants und Hotels wurden durchschnittlich um 2,8% teurer (Einfluss: +0,34 Prozentpunkte). Dazu trugen beinahe
ausschließlich Bewirtungsdienstleistungen bei, deren Preise um insgesamt 2,9% stiegen (Einfluss: +0,32 Prozentpunkte).
Beherbergungsdienstleistungen kosteten um 1,8% mehr.
Die Ausgaben für Verkehr erhöhten sich durchschnittlich um 2,2% (Einfluss: +0,27 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich
dafür waren die Treibstoffe, die sich im Dezember insgesamt um 6,9% (Einfluss: +0,21 Prozentpunkte) verteuerten,
deutlich weniger als noch im November (+13,4%; Einfluss: +0,39 Prozentpunkte). Reparaturen privater Verkehrsmittel
kosteten im Dezember um 3,1% mehr (Einfluss: +0,05 Prozentpunkte). Die Preise für Flugtickets fielen hingegen
um 20,8% (Einfluss: -0,11 Prozentpunkte), stärker als im November (-9,5%; Einfluss -0,03 Prozentpunkte).
Für verschiedene Waren und Dienstleistungen musste um durchschnittlich 2,0% mehr bezahlt werden (Einfluss:
+0,18 Prozentpunkte). Die Ausgaben für Versicherungen stiegen durchschnittlich um 1,7% (Einfluss: +0,07 Prozentpunkte),
jene für Körperpflege um 2,4% (Einfluss: +0,05 Prozentpunkte).
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke verteuerten sich nur leicht (durchschnittlich +0,8%; Einfluss: +0,09
Prozentpunkte). Die dafür hauptverantwortlichen Nahrungsmittel kosteten insgesamt um 1,0% mehr (Einfluss:
+0,09 Prozentpunkte). Die Preise für Brot und Getreideerzeugnisse stiegen um 1,9%, jene für Gemüse
um 2,6% und jene für Fleisch um 0,7%. Milch, Käse und Eier sowie Öle und Fette kosteten jeweils
um 0,5% mehr. Obst hingegen verbilligte sich um 2,6%. Alkoholfreie Getränke waren mit -0,2% fast preisstabil.
Für Nachrichtenübermittlung gingen die Kosten durchschnittlich um 1,8% zurück (Einfluss: -0,04 Prozentpunkte).
Telefon- und Telefaxdienste verbilligten sich um 1,4% und Mobiltelefone um 6,8%.
Inflation Dezember 2018 gegenüber November 2018: +0,1%
Hauptpreistreiber im Monatsabstand war der Bereich Restaurants und Hotels (durchschnittlich +1,3%; Einfluss:
+0,14 Prozentpunkte). Zu diesem saisonalen Preisschub trugen vor allem die um 9,5% verteuerten Beherbergungsdienstleistungen
bei.
Als Hauptpreisdämpfer im Monatsvergleich erwiesen sich die Kosten für Verkehr (durchschnittlich -1,0%;
Einfluss: -0,14 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür waren billigere Treibstoffe (insgesamt -5,6%; Einfluss:
-0,18 Prozentpunkte).
Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex liegt im Dezember 2018 bei 1,7%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2015) lag im Dezember
2018 bei 106,74. Die harmonisierte Inflationsrate betrug 1,7%. Sie ist um 0,6 Prozentpunkte niedriger als die harmonisierte
November-Inflationsrate (+2,3%) und erstmals seit November 2015 niedriger als jene des VPI (um 0,2 Prozentpunkte).
Verantwortlich für den starken Rückgang sind insbesondere die Preisentwicklungen von Treibstoffen und
Flugtickets, die im Zusammenhang mit dem HVPI-Gewichtungsschema einen stärkeren Einfluss haben (siehe Informationen
zur Methodik). Preisrückgänge für Flugtickets und ein deutlich schwächerer Preisauftrieb bei
Treibstoffen (höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) verminderten bzw. dämpften den HVPI gegenüber
dem VPI. Höhere Kosten für die Instandhaltung und Reparatur von Wohnungen sowie für Versicherungsdienstleistungen
(jeweils geringere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) senkten den HVPI gegenüber dem VPI zusätzlich.
Preisanstiege für Restaurants und Hotels (höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) erhöhten hingegen
den HVPI gegenüber dem VPI.
Täglicher Einkauf fast preisstabil, Preissteigerung für wöchentlichen Einkauf höher als
Gesamtinflation
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den Kaffee
im Kaffeehaus enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, erhöhte sich im Jahresvergleich um
0,1% (November +0,2%). Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben
Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, stieg im Jahresabstand um 2,8% (November +4,5%).
|