Baden bei Wien (crowdcirkus) - Laut einer Analyse des unabhängigen Crowdfunding-Vergleichsportals „CrowdCircus.com“
konnten österreichische Crowdfunding-Plattformen im Kalenderjahr 2018 mit 38,2 Millionen Euro ein neues Rekordvolumen
finanzieren und im Jahresvergleich um 19,6% wachsen. Insgesamt wurden mehr als 300 Projekte abgewickelt – neuerlich
wurde der Markt dabei von Rendite-fokussierten „Crowdinvesting“-Kampagnen dominiert.
Österreichischer Crowdfunding-Markt finanzierte 2018 mehr als 300 Projekte
Vom Luxus- Appartementgebäude im 1. Wiener Gemeindebezirk, neuem Trainings-Equipment für das österreichische
Ruder-Nationalteam bis hin zu Wasabi aus burgenländischen Indoor-Farmen: Auch im vergangenen Kalenderjahr
hat Crowdfunding in Österreich als Finanzierungsalternative weiter an Bedeutung gewinnen können und dabei
Projekte aus den unterschiedlichsten Bereichen hervorgebracht. Laut aktuellen Daten des unabhängigen Crowdfunding-
und Crowdinvesting-Vergleichsportals „CrowdCircus.com“ konnten österreichische Crowdfunding-Plattformen 2018
ein aggregiertes Projektvolumen von 38,2 Millionen Euro über den Schwarm finanzieren. Im Vergleich zum Vorjahr
entspricht das einem Marktwachstum von +19,6 Prozent (Gesamtmarktvolumen 2017: 31,96 Millionen Euro). Noch im Jahr
2014 ist mit 4,2 Millionen Euro lediglich 11,3% - also rund ein Zehntel – des Jahresvolumens 2018 finanziert worden.
Seit Crowdfunding-Start in 2012: Insgesamt bereits mehr als 111 Millionen Euro über Schwarmfinanzierungen
abgewickelt
Seit Durchführung des ersten Crowdfunding-Projekts im Jahr 2012 kann die heimische Branche per Stichtag 31.12.2018
auf ein kumuliertes Projektvolumen mit 111,04 Millionen Euro und somit erstmals auf ein Gesamtvolumen im dreistelligen
Millionenbereich zurückblicken.
97% des Marktvolumens ist 2018 in Rendite-fokussierte „Crowdinvesting“-Projekte geflossen
Während Crowdfunding international vor allem aufgrund von großen Spendenprojekten oder der Finanzierung
von innovativen Produktideen Bekanntheit erlangt hat, ist das starke Wachstum des österreichischen Marktes
nahezu ausschließlich auf Crowdinvesting-Projekte – also die Befriedigung von Rendite-Bedürfnissen zurückzuführen.
Nicht zuletzt aufgrund des weiterhin allgegenwärtigen Nullzinsumfeldes hat sich dieser Trend im vergangenen
Jahr nochmals verstärkt: Gemäß der CrowdCircus-Jahresstatistik waren 2018 37,06 Millionen Euro
beziehungsweise 96,95% des Gesamtmarktvolumens dem Rendite-fokussierten Crowdinvesting-Segment zuzuordnen.
Dass Investments in derartige Projekte durchaus auch mit Risiken verbunden sein können, zeigt ein Blick auf
die jüngsten Insolvenzen: Mit 9Weine, Nixe Bier und Megasus Horserunners hat es im 2018 gleich drei prominente
Ausfälle von beliebten Start-Up Crowdinvesting-Kampagnen aus den Vorjahren gegeben.
Top-25 Crowdfunding-Projekte 2018
Dass der heimische Crowdfunding-Markt von einer kleineren Anzahl an Großprojekten dominiert wird, zeigt ein
Blick auf die Top-25 der volumenstärksten Crowdfunding-Projekte 2018: Von insgesamt mehr als 300 im vergangenen
Jahr abgewickelten Kampagnen waren allein die 25 größten Projekte mit 15,76 Millionen Euro für
mehr als 41% des gesamten Marktvolumens verantwortlich. Sämtliche Top-25 Projekte entfielen 2018 auf den Crowdinvesting-Bereich,
welcher sich zunehmend auf Immobilien-Crowdinvestments fokussiert. 22 der Top-25 Kampagnen waren allein dem „Betongold“-Bereich
zurechenbar – so auch die Top-3 Projekte des Jahres 2018:
Platz 1-Projekt: „No10“ - Renngasse 10, 1010 Wien
Plattform: Rendity, Typ: Immobilien-Crowdinvesting, Volumen: 1,5 Millionen Euro
Platz 2-Projekt: Portfolio Wien West
Plattform: Rendity, Typ: Immobilien-Crowdinvesting, Volumen: 1,25 Millionen Euro
Platz 3-Projekt: ARSENAL³ Wien
Plattform: Home Rocket, Typ: Immobilien-Crowdinvesting, Volumen: 0,95 Millionen Euro
„dagobertinvest“ & „Rocket“-Plattformen als Marktführer
Insgesamt 19 unterschiedliche österreichische Crowdfunding-Plattformen waren laut CrowdCircus.com-Daten
im Jahr 2018 mit Projekten aktiv am Markt vertreten. 32,3 Millionen Euro beziehungsweise knapp 84% des Gesamtmarktvolumens
wurden dabei von den Top-5 Plattformen dagobertinvest (Platz 1), Home Rocket (Platz 2), Rendity (Platz 3), Green
Rocket (Platz 4) und Immofunding (Platz 5) abgewickelt. Mit Ausnahme von Green Rocket handelt es sich bei den Top-5
Anbietern ausschließlich um spezialisierte Immobilien-Crowdinvesting-Plattformen. Bei Einzelplattformbetrachtung
geht im Jahr 2018 dagobertinvest mit einem Marktanteil von 31% als Marktführer hervor – im Falle einer aggregierten
Wertung der drei Crowdfunding-Plattformen aus dem Hause „Rocket“ (Home Rocket, Green Rocket und Lion Rocket) würde
sich der in Graz beheimatete Schwarmfinanzierungsanbieter mit 37% Marktanteil als Branchenprimus 2018 durchsetzen.
Markt wird von Immobilien-Crowdinvesting-Projekten dominiert
Wie bereits bei den Top-25 Projekten und den Top-5 Plattformen erwähnt, setzte sich der Trend zu Immobilien-Crowdinvesting-Projekten
am österreichischen Markt 2018 ungebremst fort: 27,97 Millionen Euro konnten in diesem Segment eingesammelt
werden. Im Vergleich zum Vorjahr 2017 entspricht das einer Volumensteigerung von knapp 93%. Der Immobilien-Crowdinvesting-Markt
wird aktuell von fünf spezialisierten Plattformen bedient, die 2018 insgesamt 75 Projekte abwickelten.
Über die Analyse
Im Rahmen der vorliegenden CrowdCircus.com-Analyse wurden die in den Kalenderjahren 2012-2018 von österreichischen
Crowdfunding-Plattformen generierten Zuflüsse gemessen. Projekte, die u¨ber einen Jahreswechsel durchgeführt
wurden, sind zur Ga¨nze dem Startjahr zugerechnet worden. Die Plattformen „Firstcap“ sowie „Finnest“ sind in
dieser Analyse aufgrund abweichender Gescha¨ftsmodelle (keine transparente Kommunikation über Crowdfunding-Volumina
an nicht registrierte User) und Funktionsweisen (reine Co-Finanzierungs-/Marketing-Plattform) bewusst nicht berücksichtigt
worden. Abweichungen zu vorherigen CrowdCricus.com-Halbjahres- oder Jahresstatistik ergeben sich aus einer umfangreicheren
und transparenteren Datenbasis, die von Plattformbetreibern nachträglich zur Verfügung gestellt wurden.
Über CrowdCircus.com
Vergleichsportale sind in aller Munde: Was sich bei der Suche nach
Flügen oder Hotels bereits seit Jahren erfolgreich etablieren konnte, wendet das in Österreich gegründete
Start-Up „CrowdCircus" seit Juni 2017 auch erfolgreich bei Crowdfunding-Projekten an. Europaweit durchsucht
CrowdCircus.com Crowdfunding-Plattformen hinsichtlich neuer Projekte und stellt diese anschließend in einem
vergleichbaren Format kostenlos online zur Verfügung. Crowdfunding-InteressentInnen sollen dadurch den Überblick
behalten und dank individualisierbarer Suchfilter mit wenigen Klicks die passenden Projekte finden. Zusätzlich
können sich User über Suchagenten komfortabel per E-Mail über neue Projekte informieren lassen,
die ihren individuellen Interessen entsprechen.
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