Essverbot in allen U-Bahnlinien ab 15. Jänner 

 

erstellt am
15. 01. 19
13:00 MEZ

Sima/Reinagl: Für ein besseres Miteinander in den Öffis – Nach erfolgreicher Pilotphase auf der U6 nun Ausweitung: breite Info-Offensive in Zügen und Stationen - keine Strafen geplant
Wien (rk) - Im Sinne eines besseren Miteinanders und der Rücksichtnahme in den Öffis, weiten die Wiener Linien das seit September in der U6 geltende Essverbot mit 15. Jänner auf alle U-Bahn-Linien aus. „Die Erfahrungen in der U6 sind sehr positiv, die Maßnahme wird von den Fahrgästen sehr gut angenommen. Wer will schon mit Ketchup oder Majonäse verschmierte Sitze oder den Geruch einer Leberkässemmel in der U-Bahn?“, so Öffi-Stadträtin Ulli Sima. „Im Schnitt dauert eine U-Bahn-Fahrt in Wien übrigens rund 10 Minuten, eine kurze Zeitspanne, in der es zumutbar ist, aus Rücksicht auf die anderen Fahrgäste sein Essen eingepackt zu lassen“, so Sima.

Begleitet wird die Maßnahme – die es übrigens in vielen Städten der Welt wie Berlin oder Singapur längst gibt – von einer breiten Info-Offensive mit Augenzwinkern: „Notruf Nuss Nougat. Auch geruchlose Speisen hinterlassen ihre Spuren.“ Auch das neue Sujet ist – wie bereits seine Vorgänger „Nudelfall ungelöst“ oder „Tatort Leberkäs“ – wieder an beliebte Krimiserien angelehnt und macht auf die Verschmutzung der Fahrzeuge durch Essen und Essensreste aufmerksam.

Darüber hinaus gibt in den Stationen und in den Zügen Informationen: Die Botschaft „Essverbot beachten“ wird auf den Minutenanzeigen aufscheinen, in den Stationen machen die Wiener Linien mit Durchsagen aufmerksam, Züge werden mit Piktogrammen versehen. Zusätzlich wird auch in Vitrinen darauf aufmerksam gemacht und in Aufstellern vor den Stationen. Erlaubt ist weiterhin der Konsum anti-alkoholischer Getränke.

Kontrolliert wird das Essverbot von den Service- und Security-MitarbeiterInnen der Wiener Linien. Diese agieren wie schon bisher mit Fingerspitzengefühl: „Niemand wird einem Kleinkind sein Keks oder ein Obststück wegnehmen“, so Sima, die sich an dieser Stelle bei den MitarbeiterInnen der Wiener Linien für ihre gute und umsichtige Arbeit bedankt. Im Zentrum steht das Miteinander, das überall nur mit klaren Spielregeln funktioniert. Strafen sind nach den bisherigen sehr positiven Erfahrungen keine vorgesehen.

Positive Bilanz in der U6: Bislang nur 88 Personen auf Essverbot hingewiesen
In der U6 ist das Essverbot in den ersten vier Monaten sehr gut angenommen worden. Bis Jahresende mussten nur 88 Personen auf die Regelung aufmerksam gemacht werden - bei 250.000 Fahrgästen täglich ein verschwindend geringer Anteil. Und diese reagierten durchwegs einsichtig und packten ihr Essen wieder ein. Auch der Müll in den Zügen ist durch das Essverbot in der U6 deutlich zurückgegangen. Die Reinigungskräfte stellten weniger liegengelassene Verpackungen auf Sitzen und Böden und auch weniger Essensreste fest. „Jeder Euro, der bei der Reinigung gespart wird, kann in andere Bereichen investiert werden und kommt somit wieder den Fahrgästen zugute“, so Wiener-Linien-Geschäftsführerin Alexandra Reinagl. Die Reinigungskosten in der U-Bahn belaufen sich pro Jahr auf mehr als zwei Millionen Euro und werden mit der neuen Maßnahme gesenkt.

Mehrheit in Umfrage für Essverbot auf allen U-Bahn-Linien
Das Thema Geruchsbelästigung durch Essen und Verschmutzung ist immer wieder Grund für Beschwerden der Fahrgäste bei der Wiener Linien-Servicehotline. Im Sommer 2018 befragten die Wiener Linien ihre Fahrgäste zum Thema Essverbot. Das Ergebnis war eindeutig: die überwiegende Mehrheit der über 50.000 TeilnehmerInnen sprach sich für ein generelles Essverbot aus, zwei Drittel waren für ein Essverbot auf allen U-Bahn-Linien – und genau dieses setzen die Wiener Linien nun mit 15.Jänner um.

 

 

 

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