Große Lawinengefahr ab sofort für alle Gebiete nördlich des Inn, im Bezirk
Kufstein und Kitzbühel sowie nördliches Osttirol auch unterhalb der Waldgrenze
Innsbruck (lk) - Aufgrund von weiteren Schneefällen sowie stürmischem Wind während der Nachtstunden
als auch infolge des Einflusses der zu erwartenden Sonneneinstrahlung im Laufe des Tages haben die Experten des
Lawinenwarndienstes Tirol die Lawinenwarnstufe 4, also große Lawinengefahr, für weitere Teile Tirols
ausgegeben. In allen Bereichen nördlich des Inns, in den Bezirken Kufstein und Kitzbühel sowie im nördlichen
Osttirol herrscht ab sofort auch unterhalb der Waldgrenze große Lawinengefahr. „Einzelne sehr große
spontane Lawinenabgänge können weiterhin nicht ausgeschlossen werden. An steilen Grashängen sind
mittlere und große Gleitschneelawinen möglich. Auch wenn die Lawinengefahr in weiten Teilen des Landes
heute kritisch bleibt, rechnen wir dennoch mit einem weiteren Rückgang der Lawinengefahr in den nächsten
Tagen. Für Schneesport abseits der gesicherten Pisten sind die Verhältnisse derzeit jedoch noch sehr
ungünstig“, so Patrick Nairz vom Lawinenwarndienst Tirol.
Allgemein ist die Lage auch nach der heutigen Nacht weiterhin unter Kontrolle und im Griff. Bei drei Schneerutschen
bzw. Lawinenabgängen gestern Abend waren keine Verletzten zu verzeichnen: In Neustift im Stubaital ereignete
sich ein kleiner Schneerutsch auf die L232 Ranalter Straße. Die Straße konnte direkt im Anschluss geräumt
werden und war in der Folge wieder frei befahrbar. In Waidring war ein Lawinenabgang auf die L2 Pillerseestraße
zu verzeichnen. Die Straße in diesem Bereich ist aktuell gesperrt, eine örtliche Umfahrung ist möglich.
Und zwischen Wengle und Bichlbach ereignete sich ein Lawinenabgang auf die gesperrte ÖBB-Strecke. Heute Früh
waren bei einem Lawinenabgang auf die L24 Virgentalstraße in Prägraten am Großglockner bei Bobojach
ebenso keine Verletzten zu verzeichnen. Die Straße ist aktuell in diesem Bereich gesperrt.
Aufgrund von vorbeugenden Sicherheitssperren sind weiterhin Gemeinden, Ortsteile und Weiler in Tirol vorübergehend
auf dem Straßenweg nicht zu erreichen, so etwa nach wie vor Sölden, Kühtai, St. Leonhard im Pitztal,
St. Anton, Ischgl, Galtür, Nauders, Hochfügen, Ginzling, Obernberg am Brenner, Vals und Schmirn. Darüber
hinaus sind vorübergehend auch einige Gemeinden oder Ortsteile im Bezirk Reutte wie etwa Berwang oder Nesselwängle
sowie Ortsteile im Bezirk Kufstein, Kitzbühel und Schwaz vorübergehend aufgrund von vorbeugenden Straßensperren
nicht erreichbar. Bei Anbruch des Tages beurteilen die Behörden in enger Abstimmung mit den Mitgliedern der
Lawinenkommissionen die jeweiligen Sperren bzw. vorherrschenden örtlichen Gegebenheiten aktuell. Im Laufe
des Vormittags findet wiederum eine Stabssitzung im Landhaus in Innsbruck mit zahlreichen Experten, etwa des Lawinenwarndienstes
und der Landeswarnzentrale, statt. Im Anschluss werden wir gegen Mittag/früher Nachmittag wiederum ein Medien-Update
aussenden.
|