BM Hofer und LR Steinkellner: Prag-Linz wächst
näher zusammen. Konstruktives Arbeitsgespräch über Projekte mit europäischer Reichweite
Prag/Linz/Wien (lk) - Zu einem bilateralen Transit-Gespräch traf sich
Bundesverkehrsminister Ing. Norbert Hofer am 24. Januar mit seinem tschechischen Amtskollegen Dan Tok. Beim Arbeitsgespräch
standen Straßen- und Bahn-Infrastrukturthemen auf der Agenda. Begleitet wurde Norbert Hofer von Oberösterreichs
Infrastruktur-Landesrat Mag. Günther Steinkellner und ASFINAG-Geschäftsführer Dr. Josef Fiala.
Der tschechische Verkehrsminister informierte darüber, dass bis zum Jahr 2021 die digitale Vignette in Tschechien
eingeführt werden soll. BM Norbert Hofer bot seinem tschechischen Kollegen einen Erfahrungsaustausch mit der
ASFINAG an, die jenes System bereits erfolgreich einführte und verwendet. „Bereits jetzt ist der Anteil der
digitalen Vignette bei knapp 30 Prozent“, erklärt Verkehrsminister Norbert Hofer.
Im Zentrum des Gespräches standen allerdings die aktuellen Straßen-Ausbauprojekte beider Länder.
Darunter die A5 Nord Autobahn/D52 (Verbindung Wien - Brünn) und die S10 Mühlviertler Schnellstraße/D3
(Verbindung Linz - Prag). Auf tschechischer Seite wurde die Fertigstellung der D3 für 2025 in Aussicht gestellt.
Bei der D52 seien noch einige umweltrechtliche Verfahren ausständig - hier rechnet Minister Tok aber ebenfalls
mit einer Inbetriebnahme bis spätestens 2026. Dabei helfen soll ein in Ausarbeitung befindliches Gesetz, wonach
Genehmigungsverfahren künftig rascher abgewickelt werden sollen.
„Für die S10 wurde im November 2017 die Umweltverträglichkeitsprüfung angemeldet. Für das laufende
Jahr erwarten wir die öffentliche Auflage des Projektes und die UVP-Verhandlung“, beschreibt ASFINAG-Geschäftsführer
Josef Fiala den Status Quo des Projekts.
Für Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner steht beim voranschreitenden Autobahnlückenschluss
in Richtung Wullowitz eine weitere Komponente in unmittelbarem Zusammenhang. „Die Weiterführung der S10 in
Richtung tschechischer Staatsgrenze stellt eines der wichtigsten Straßenprojekte für Oberösterreich
dar. Die dadurch lückenlos zusammenwachsende hochrangige Verkehrsachse Berlin-Prag-Linz bringt darüber
hinaus ein Wachstumspotential für die Wirtschaftsregion mit sich. Simultan laufen bereits die Vorbereitungen
für das Infrastrukturprojekt Linzer Osttangente auf Hochtouren. Um einem innerstädtischen Linzer-Verkehrsinfarkt
zu entgehen, müssen beide Infrastrukturprojekte in Zusammenhang gesehen und prioritär behandelt werden“,
unterstreicht Steinkellner.
Im Bahnbereich rücken beide Länder enger zusammen. Auf der Verbindung Prag - Budweis finden derzeit Modernisierungsmaßnahmen
statt. Mittelfristig soll es gelingen, die Fahrzeit Linz - Prag auf unter vier Stunden zu bringen. Aktuell liegt
sie dank neuer Expresszüge bei vier Stunden und zehn Minuten.
„Es war ein sehr gutes Arbeitsgespräch in freundschaftlicher Atmosphäre. Österreich und Tschechien
wachsen durch die unterschiedlichen grenzüberschreitenden Infrastrukturprojekte näher zusammen. Gemeinsam
mit Ungarn bilden unsere drei Länder einen starken Kern in Mitteleuropa, der auch als Stabilisator für
die EU eine wichtige Bedeutung hat“, ist Verkehrsminister Norbert Hofer überzeugt.
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