LH Kaiser sprach beim Business Lunch des management club Kärnten
Klagenfurt (lpd) - Zum Business Lunch lud der management club Kärnten am 25. Jänner ins Seeparkhotel
in Klagenfurt. Als Thema gab der Club „Kärntens Kampf um die besten Köpfe“ vor, wozu Landeshauptmann
Peter Kaiser als Referent gewonnen werden konnte. Dieser spannte den Bogen von Bildung und Arbeitsmarkt bis hin
zu Migration und Work-Life-Balance. Insbesondere ging er auf das im Entstehen begriffene Standortmarketingkonzept
und eine Dachmarkenpolitik ein. Kaiser appellierte außerdem für weniger Sudern und mehr Kärntner
Selbstbewusstsein und Stolz. Immerhin seien wir in vielen Bereichen „hidden champions“, würden oft selbst
gar nicht wissen, was wir alles haben.
Kaiser verhehlte nicht, dass die demographische Entwicklung Kärnten vor große Herausforderungen stelle.
Eine negative Geburtenbilanz sei aber auch das Problem in EU-Europa. Gefragt sei ein Bündel an aufeinander
abgestimmten Maßnahmen. Solche entwickle Kärnten auch in den regelmäßigen Regierungssitzungen
mit den Sozialpartnern. Als ersten Punkt seiner Ausführungen wählte der Landeshauptmann die Elementarpädagogik.
Hier gehe die Entwicklung von Kinderbetreuungs- hin zu Kinderbildungseinrichtungen. Kärnten sei zudem als
einziges Bundesland dabei, die Elternbeitragsfreiheit umzusetzen. Eine weitere Kärntner Initiative ermögliche
die Betreuung durch Tageseltern in Betrieben. „Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wollen wir weiter ausbauen
und in ihrer Qualität verbessern“, so Kaiser.
Er gab sich weiters als „glühender Anhänger des Ganztagesschulwesens“ zu erkennen. Schule sei nicht nur
Lern- sondern Lebensraum, es gehe hier auch um den sozialen, sportlichen, kulturellen Bereich. Kaiser erwähnte
die Bildungszentren und das Schulstandortekonzept sowie die Vielfalt an offerierten Lehrberufen. Besonders hob
er die am Bedarf der Wirtschaft orientierten Schwerpunkte wie die Industrie-HAK Althofen, Chemie-HTL Klagenfurt-Mössingerstraße
sowie die Kooperation der HTL Klagenfurt-Lastenstraße mit der HAK Spittal hervor. Eine dynamische Entwicklung
habe Kärnten auch im tertiären Bereich mit Alpen-Adria-Universität, Fachhochschule und Pädagogischer
Hochschule. Ein Novum sei das Studium „Sport und Bewegung“. „Stellen Sie sich vor, wie attraktiv ein Sportstudium
an den Gestaden des Wörthersee sein wird“, so Kaiser. Den Begriff „Brain Drain“ möchte er in „Brain Circulation“
umgewandelt sehen. Es sollen also verstärkt Junge vom Außerhalb nach Kärnten kommen sowie junge
Kärntnerinnen und Kärntner wieder zurück. Dazu könnte bald auch die Gustav Mahler Privatuniversität
für Musik beitragen.
Zum Thema Migration verwies der Landeshauptmann auf die Fertilitätsrate von 1,51. „Wir brauchen menschliche
Kräfte für Pflege, Unterricht, Forschung, Industrie, usw. Wir werden Menschen brauchen, um unseren Wohlstand
aufrecht erhalten zu können“, machte er klar. Es werde also eine vernünftige Migration und „andere Willkommenskultur“
geben müssen.
Zum Standortmarketing betonte Kaiser, dass es hier um eine Dachmarke gehe, um das was Kärnten ausmache. Begriffe
wie Ethik und Qualität würden dabei natürlich eine große Rolle spielen. Kaiser führte
weiters aus, dass Kärnten „hidden champion“ zum Beispiel bei der Vereinbarkeit von Industrie, Wirtschaft und
Tourismus sei. „Wir sind auch ganz vorne bei Innovation, Forschung und Entwicklung, der Work-Life-Balance, haben
die meisten Maturanten in Österreich und den höchsten Anteil an Akademikerinnen“, so Kaiser. „Kärnten
hat sich weiterentwickelt und wir haben noch Großes vor uns“, betonte er optimistisch.
Begrüßt wurden die Gäste – unter ihnen auch Landesamtsdirektor Dieter Platzer und sein Stellvertreter
Markus Matschek – von Vorsitzendem Gottfried Wulz. Er stellte den management club Kärnten als Sprachrohr von
Führungskräften mit rund 200 Mitgliedern vor. Gemeinsam mit Geschäftsführerin Kerstin Skof-Kneschar
übergab er dem Landeshauptmann eine Resolution an die Landesregierung. Sie ging aus einer Mitgliederbefragung
hervor und beinhaltet Punkte wie Bildung, Standort und Infrastruktur (hier insbesondere Flughafen Klagenfurt).
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