Wien (azw) - Hitzeperioden, Unwetter und Schneemassen: Klimaextreme beherrschen auch hierzulande die Nachrichten.
Weltweit gilt, dass der menschengemachte Klimawandel unseren Planeten bedroht und ökologische, ökonomische,
soziale Ungleichheiten zunehmen. Ab April 2019 zeigt die Ausstellung „Critical Care. Architektur und Urbanismus
für einen Planeten in der Krise“ im Architekturzentrum Wien, was Architektur und Urbanismus dazu beitragen
können, um den Planeten „wiederzubeleben“ – verweist „Critical Care“ doch auf beides, die Intensivstation
und das Sorgetragen. Die Ausstellung versammelt Projekte wie die Weiterentwicklung lokaler Bauweisen in Pakistan
und China, den Umbau modernistischer Megastrukturen in Europa, neue Konzepte für öffentliche Räume
in Brasilien und Kenia, aber auch Beispiele aus Wien.
Bereits im März widmet sich die Ausstellung „Rural Moves – The Songyang Story” neuen Konzepten gegen die Landflucht
in China, von denen auch Europa lernen kann. Die Architektin Xu Tiantian hat mit der lokalen Verwaltung in Songyang
eine Strategie präziser und vernetzter Interventionen entwickelt, die lokale Produktionsbetriebe mit Gemeinschaftsfunktionen
und sanftem Tourismus verbindet.
Im Juni würdigt das Az W mit seinem vierten SammlungsLab einen der prägendsten Architekten Österreichs.
Die Ausstellung „Hans Hollein ausgepackt. Das Haas-Haus“ öffnet anlässlich des 85. Geburtstages von Hans
Hollein (1934-2014) sein Archiv und bringt eine Fülle von Material zu seinem wohl bekanntesten Wiener Gebäude
ans Licht. Als „Eckhaus der Nation“ bezeichnet, erregte das Haas-Haus vis-a-vis dem Stephansdom bereits vor und
während seiner Errichtung die Gemüter. Modelle und Zeichnungen machen die Genese des Projektes nachvollziehbar,
von städtebaulichen Überlegungen zum Umfeld über ausführliche Studien zu Fassade und Atrium
bis zum Bauzaun.
Im Herbst 2019 zeigt die Ausstellung „Kalter Krieg und Architektur. Beiträge zur Demokratisierung Österreichs
nach 1945“, wie internationale Debatten das Baugeschehen in Österreich, und vor allem in Wien, nach dem 2.
Weltkrieg geprägt haben. Nach der Befreiung durch die Alliierten etablierte jede der vier Mächte ein
vielfältiges Kultur- und „Erziehungsprogramm“. Architekturausstellungen wurden von Großbritannien, Frankreich,
Amerika und der Sowjetunion als Bühne für kulturelle, ideologische, ökonomische und technologische
Transferleistungen genutzt. Die Ausstellung zeigt ein Sittenbild der Nachkriegsmoderne und ihren ideologischen
Auseinandersetzungen und schöpft dabei aus den zahlreichen Vor- und Nachlässen der Sammlung des Az W.
Die „Vorarlberger Baukunst“ ist im Dezember Thema der fünften Ausstellung in der Reihe SammlungsLab. Das britische
Lifestyle-Magazin Wallpaper bezeichnete Vorarlberg einst als „the most progressive part of the planet when it
comes to new architecture“. Das westlichste Bundesland Österreichs ist bekannt für ein liberales Baurecht,
experimentierfreudige Bauherr*innen und innovative Architekt*innen – eine Gemengelage, aus der seit fünf Jahrzehnten
wegweisende Architektur entsteht.
Dazu kommt ein breit gefächertes Veranstaltungs- und Exkursionsprogramm, das gemeinsam mit den Ausstellungen
auch 2019 vermitteln will, was Architektur kann!
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