Zusätzlich 400 Ausbildungsplätze
St. Pölten (nlk) - Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner präsentierte am 23. Jänner gemeinsam
mit Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, Landesrat Martin Eichtinger und AMS NÖ-Geschäftsführer
Sven Hergovich ein umfassendes Maßnahmenpaket für die Ausbildung im Pflegebereich. Demnach werden 400
zusätzliche Ausbildungsplätze bereitgestellt, rund 3,5 Millionen Euro werden dafür seitens des Landes
Niederösterreich investiert, 3,8 Millionen Euro kommen vom AMS Niederösterreich.
Arbeit und Beschäftigung sowie Gesundheit und Pflege seien „zwei ganz zentrale und wichtige Themen“, betonte
die Landeshauptfrau eingangs. Zwar gebe es eine „äußerst positive Entwicklung“, verwies sie auf den
Anstieg der Beschäftigung sowie das Sinken der Arbeitslosigkeit, es gebe aber auch Bereiche mit einem Mangel
an qualifizierten Arbeitskräften. Gleichzeitig würden die Menschen „gottseidank immer älter“, alleine
in den letzten 30 Jahren sei die durchschnittliche Lebenserwartung um elf Jahre gestiegen. Darauf müsse man
sich einstellen, denn eine Bedarfserhebung habe gezeigt, dass es sowohl im diplomierten Bereich, als auch in der
Pflegefachassistenz und in der Pflegeassistenz einen Mehrbedarf gebe.
Um auf diese Entwicklungen zu reagieren, setze man jetzt „ganz konkrete Maßnahmen“, informierte die Landeshauptfrau:
„Zu den rund 1.000 Ausbildungsplätzen pro Jahr für Pflege-Fachkräfte in Niederösterreich wird
es nun 400 zusätzliche Ausbildungsplätze geben.“ Das Land Niederösterreich wird dafür rund
3,5 Millionen Euro zusätzlich investieren. So werden im Bereich der diplomierten Gesundheits- und Krankenpflege
die derzeit 222 Plätze an den Standorten St. Pölten, Krems und Wiener Neustadt ab Herbst dieses Jahres
auf 300 Ausbildungsplätze angehoben. Das Angebot der Pflegefachassistenz wird ab Herbst auf 350 Plätze
pro Jahr erweitert. Im Bereich der Pflegeassistenz gibt es zurzeit 402 Ausbildungsplätze, hier wird das Angebot
mit dem Projekt „AQUA für die Pflege“ erweitert. „AQUA“ stehe für „Arbeitsplatznahe Qualifizierung“,
damit könne man zusätzlich 140 Personen ins Programm aufnehmen, so die Landeshauptfrau: „Mit dieser Initiative
starten wir bereits im Frühjahr“. In Vollzeit belaufe sich die Dauer dieser Ausbildung auf ein Jahr, informierte
sie weiters.
Das heute vorgestellte Maßnahmenpaket schaffe „eine Win-Win-Situation für alle Betroffenen“, fasste
Mikl-Leitner zusammen: „Zum ersten für jene, die in den Pflegebereich gehen wollen und hier eine sehr gute
Zukunftsperspektive vor sich haben. Zum zweiten für alle Pflege- und Betreuungszentren und Kliniken, den mobilen
Bereich und die privaten Pflegeheime, denn wir qualifizieren hier Kräfte, die sofort gebraucht werden. Und
zum dritten für die niederösterreichischen Landsleute, die auf Pflege angewiesen sind, denn sie können
sich auch in weiterer Zukunft darauf verlassen, dass sie gut gepflegt werden.“
Landesrätin Teschl-Hofmeister berichtete darüber, dass man in den landwirtschaftlichen Fachschulen ab
dem kommenden Schuljahr eine Heimhilfe-Ausbildung anbieten werde. Dieses Angebot ermögliche „einen raschen
Einstieg in den Pflegeberuf“. Weiters werde man an vier Standorten die Pflegeassistenz-Ausbildung anbieten. Diese
sei vor allem auch für junge Menschen in den ländlichen Regionen eine gute Möglichkeit für
eine „gute Ausbildung zuhause vor Ort“.
AMS-Geschäftsführer Hergovich sprach von einem „großen, wichtigen Schritt für den niederösterreichischen
Arbeitsmarkt“. Der Bedarf an Fachkräften im Pflegebereich nehme zu, deswegen reagiere man mit dieser gemeinsamen
Initiative von AMS und Land Niederösterreich. Das AMS NÖ werde in diesem Bereich für arbeitslose
Personen 3,8 Millionen Euro zusätzlich in die Hand nehmen und damit zusätzliche Ausbildungen für
arbeitslose Personen zur Verfügung stellen. Insgesamt werden dann über Mithilfe des AMS NÖ jährlich
1.045 Menschen für den Pflegeberuf qualifiziert.
Landesrat Eichtinger bedankte sich als der für den Arbeitsmarkt zuständige Landesrat sowie als Vorsitzender
des NÖGUS „für die großartige Zusammenarbeit“. Der Pflegeberuf erfordere „viel Herz und Leidenschaft“
und sei auch „ein Segment, das weiter wachsen wird“, verwies er auf die steigende Lebenserwartung und auch auf
die Bedarfserhebung des NÖGUS. Das Programm „AQUA im Pflegebereich“ bezeichnete er als einen „ganz wichtigen
Schritt in unserer Gesundheits- und Pflegeversorgung“.
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