Landeskoordinationsausschuss tagte in Graz
Graz (lk) - Der Landeskoordinationsausschuss traf sich am 24. Jänner in der Grazer Burg, um nach der
Beruhigung der Wettersituation in der Obersteiermark und der eingetretenen Entspannung in den durch die Schneekatastrophe
betroffenen Gebieten eine erste Bilanz zu ziehen und über weitere Maßnahmen zu beraten. Neben Landeshauptmann
Hermann Schützenhöfer und Katastrophenschutzreferent LH-Stv. Michael Schickhofer nahmen auch die Landesräte
Hans Seitinger, Christopher Drexler und Anton Lang an der Sitzung mit den Einsatzorganisationen teil.
„Die genaue Schadenssumme ist natürlich noch nicht zu beziffern“, sagte LH Schützenhöfer. „Rückblickend
können wir auf jeden Fall sagen: Wir haben den Einsatz gemeinsam professionell abgewickelt. Die Bewältigung
dieser großen Herausforderung wäre ohne die Einsatzorganisationen nicht möglich gewesen, denen
ich meinen ganz großen Dank ausspreche“, so der Landeshauptmann, der einmal mehr auch die Bedeutung des Fliegerhorstes
Aigen unterstrich. Konkrete Maßnahmen werden nun im Bereich der Lawinenverbauten ausgearbeitet, wo der Landeshauptmann
bereits die Zusage von Bundeskanzler Sebastian Kurz und Finanzminister Hartwig Löger für zusätzliche
20 Millionen Euro erhalten hat. LH-Stv. Schickhofer betonte: „14 Tage und 14 Nächte waren hunderte Menschen
im Einsatz, insgesamt wurden rund 100.000 Einsatzstunden geleistet. Wir analysieren jetzt die Details dieses Einsatzes,
um unsere Schlüsse daraus zu ziehen und in Zukunft noch besser zu werden und die Sicherheit der Steirerinnen
und Steirer weiter zu verbessern.“ Zusätzliche Maßnahmen sollen auf allen Ebenen umgesetzt werden, betonte
Schickhofer: „Auf örtlicher Ebene wird es zum Beispiel darum gehen, die lokalen Katastrophenschutzpläne
zu überarbeiten und zu aktualisieren. Hierbei wollen wir die betroffenen Gemeinden stärken", so
der Katastrophenschutzreferent. Schickhofer erneuerte auch seinen Appell an den Bund, dass bei rechtlichen Konsequenzen
für jene Personen, die andere gefährden, nachgeschärft werden muss.
Von Seiten des Landesfeuerwehrverbandes legte Landesfeuerwehrkommandant Reinhard Leichtfried die aktuellen Zahlen
auf den Tisch: „1300 Einsätze mit insgesamt 55.000 Einsatzstunden wurden in den letzten Wochen von den Feuerwehren
vor Ort sowie von anderen Feuerwehren aus der gesamten Steiermark im Rahmen des Katastrophenhilfsdienstes in den
betroffenen Gebieten abgeleistet.“ Besonders gefordert war auch der Straßenerhaltungsdienst des Landes Steiermark:
In der Katastrophensituation wurden zusätzliche Fahrzeuge und Mitarbeiter aus der gesamten Steiermark in die
Obersteiermark verlegt. „In nur drei Wochen haben wir in den betroffenen Gebieten ein Drittel der Menge an Streusalz
verbraucht, die wir in einer normalen Wintersaison in der gesamten Steiermark brauchen“, erklärte Verkehrslandesrat
Anton Lang.
Ein wichtiges Thema war auch die Gesundheitsversorgung. Gesundheitslandesrat Christopher Drexler bedankte sich
für die Arbeit des medizinischen Personals und der Rettungsorganisationen. „Betreffend Eisenerz und Mariazell
können wir sagen, dass die medizinische Versorgung der Bevölkerung durch die Gesundheitszentren sehr
gut gegeben ist“, unterstrich Drexler. Klaus Pessenbacher, der Koordinator für Notfallmedizin beim Land Steiermark,
soll in diesem Bereich ein Konzept für weitere Verbesserungen erarbeiten.
|