258 Flugstunden und 87.000 Arbeitsstunden im Einsatz – Kunasek: „Ohne die Grundwehrdiener wäre
der Einsatz in dieser Form nicht möglich gewesen. Die Österreicher können stolz auf ihre Soldaten
sein.“
Wien (bmlv) - Am 19. Jänner wurde der mit 6. Jänner begonnene Assistenzeinsatz „Schnee 19“ des
Österreichischen Bundesheeres beendet. Erstmals fand ein Assistenzeinsatz in sechs Bundesländern gleichzeitig
statt. In Spitzenzeiten waren bis zu 1.700 Soldatinnen und Soldaten am Tag, davon 910 Grundwehrdiener, 20 Hubschrauber,
30 Pionierfahrzeuge (u.a. Baggerlader, Senkmuldenkipper, Radlader) und 40 Transport- und Groß-Kfz gleichzeitig
eingesetzt. Dabei wurden von den Soldaten insgesamt 87.000 Arbeitsstunden im Rahmen der Katastrophenhilfe geleistet.
Zur Unterstützung der Bevölkerung und der zivilen Einsatzorganisationen waren die Bundesheerhubschrauber
insgesamt 258 Stunden in der Luft und führten dabei 852 Starts und Landungen durch. Für 125 Lawinensprengungen
vom Hubschrauber aus wurden 850 kg Sprengstoff verwendet. Für mögliche weitere Einsätze wurden ständig
zwischen 750 und 1.000 Soldaten, darunter 9 Lawineneinsatzzüge, in Bereitschaft gehalten.
„Der Einsatz hat Mannschaft und Gerät alles abverlangt. Die Piloten sind ihre Einsätze zur Rettung von
Personen und zur Unterstützung der Bevölkerung bei widrigsten Witterungs- und Sichtbedingungen geflogen.
Das hat einmal mehr gezeigt wie wichtig Hubschrauber bei einem solchen Einsatz sind und dass sich die Bevölkerung
auf die Hilfe aus der Luft verlassen kann,“ so Minister Kunasek am 22. Jänner.
Zum Einsatz kamen alle im Bundesheer eingesetzten Hubschraubertypen: S-70 „Black Hawk“, Agusta Bell 212, „Alouette“
III und die Bell OH-58 „Kiowa“. Im Rahmen von Lawinenerkundungs-, Transport- und Evakuierungsflügen wurden
850 Personen und 10 Tonnen an Lebens- und Betriebsmittel sowie medizinische Güter transportiert und insgesamt
31 Windenbergungen durchgeführt. Mittels „Downwash“ der Hubschrauber wurden Bäume in der Nähe von
Straßen und Stromleitungen vom Schnee befreit und so ein Umstürzen und Unterbrechen der Verkehrswege
und Stromversorgung verhindert.
In den Bundesländern Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Steiermark, Oberösterreich und Niederösterreich
unterstützten die am Boden eingesetzten Soldaten, darunter auch Pioniereinheiten mit schwerem Gerät,
die zivilen Einsatzkräfte beim Freischneiden und Räumen von Straßen, beim Abschaufeln von Dächern,
beim Wiederherstellen von Fernmeldeverbindungen, bei Aufräumarbeiten und bei der Personensuche.
„Ohne den Einsatz der Grundwehrdiener wäre die Hilfe in dieser Form nicht möglich gewesen. Die Österreicher
können stolz auf ihre Soldaten sein. Ich möchte allen eingesetzten Kräften, den Soldaten sowie den
zivilen Einsatzorganisationen meinen aufrichtigen Dank aussprechen. Nur gemeinsam waren wir in der Lage, der Bevölkerung
so rasch zu helfen“, führt Verteidigungsminister Mario Kunasek weiter aus.
In schwer zugänglichen oder von der Außenwelt abgeschnittenen Orten versorgte das Bundesheer die Bevölkerung
mit dringend benötigten medizinischen Gütern sowie mit Nahrungs- und Betriebsmitteln vom Boden und aus
der Luft.
In den nächsten Wochen werden die eingesetzten Grundwehrdiener die von Minister Kunasek angeordnete Dienstfreistellung
je nach Dauer und Schwere ihres Einsatzes konsumieren. „Die Soldaten haben sich diese Dienstfreistellung mehr als
nur verdient. Sie ist eine Wertschätzung für ihre geleistete Arbeit“, so Kunasek.
Bereits seit November des letzten Jahres sind rund 400 Alpinsoldaten bei Lawinen- und Schneekatastrophen auf Abruf
bereit. Mit insgesamt zwölf Lawineneinsatzzügen in sieben Bundesländern (ausgenommen Wien und Burgenland)
unterstützt das Bundesheer zivile Einsatzkräfte, wenn diese Hilfe benötigen. Ein Lawineneinsatzzug
besteht aus je 32 Kadersoldaten mit spezieller Alpinausbildung. Mit gebirgsspezifischer Ausrüstung, wie beispielsweise
ein Alpinbergegerät oder Katastrophengerät, können die Alpinspezialisten verunglückte Personen
aus Lawinen retten.
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