LH Kaiser, LR Gruber, Kurator Fritz und Kulturabteilungsleiter Pucker informierten über
geplante Aktivitäten und Ausschreibungen
Klagenfurt (lpd) - „CARINTHIja 2020 – ein Land in Zeitreisen und Perspektiven“: unter diesem Motto wird
das Land Kärnten nächstes Jahr das Jubiläum der Volksabstimmung vom 10. Oktober 1920 begehen. Über
die geplanten Aktivitäten informierten Kulturreferent Landeshauptmann Peter Kaiser, Landesrat Martin Gruber,
Kurator Peter Fritz und Kulturabteilungsleiter Igor Pucker am 22. Jänner in einer Pressekonferenz. So
wird es neben Feierlichkeiten des offiziellen Kärntens eine mobile Ausstellung in allen Bezirksstädten
geben. Im Zuge der Ausschreibung „Kultur: Kunst und Brauchtum“ wurden 89 Projekte aus dem Südkärntner
Raum (damalige Abstimmungszone A) eingereicht, über die am 1. Februar eine Jury befinden wird. Weitere Ausschreibungen
folgen für Projekte von allen Kärntner Schulen und der Wissenschaft. Gefördert werden zudem Gemeindeprojekte
und Zukunftsprojekte der Orts- und Regionalentwicklung. Insgesamt 6,49 Mio. Euro stehen für das Projekt zur
Verfügung.
Laut Kaiser wolle man im Gedenkjahr die 1920 gesetzten Weichenstellungen für das heutige Kärnten würdigen
sowie die daraus entstandenen Möglichkeiten für die Gegenwart und Zukunft aufzeigen. „Und wir laden alle
Kärntnerinnen und Kärntner zum kreativen Mitmachen ein, Vereine, Heimatverbände, Kulturschaffende,
Schulen. Die Aktivitäten sollen weit über Kärntens Grenzen strahlen und über das ganze Jahr
verteilt sein“, so Kaiser. Zur mobilen Ausstellung erklärte er, dass sie nicht an einem Ort stattfinden werde,
sondern zu den Menschen gehen solle. Mit CARINTHIja 2020 wolle man Themenschwerpunkte transportieren wie Infrastruktur
und Raumplanung, Vernetzung, Nachbarn und Dialog, Identität und Erinnerungskultur, Demokratieentwicklung sowie
Migration. „Wir wollen Kärnten als modernes Land zeigen, das aus seiner wechselvollen Geschichte viel entwickelt
hat“, so Kaiser.
Umgesetzt werden sollen zudem Projekte aus der Bevölkerung, aus Institutionen, Traditionsverbänden, Vereinen
und Initiativen, wie Kaiser betonte. 1,8 Mio. Euro stehen für die Ausschreibung „Kultur: Kunst und Brauchtum“
zur Verfügung. Ein Schulwettbewerb gelangt im Februar zur Ausschreibung, wofür 100.000 Euro bereit stehen.
In der Ausschreibung „Wissenschaft“ geht es laut dem Landeshauptmann und Bildungsreferenten um wissenschaftliche
Projekte, Symposien sowie Stipendien für Bachelor-, Diplom- und Masterarbeiten. Das Budget dafür: 200.000
Euro.
An offiziellen Feierlichkeiten sind laut Kaiser u.a. Sondersitzungen von Landtag und Landesregierung, die traditionelle
Feier am 10. Oktober in Klagenfurt-Annabichl sowie die große Abschlussveranstaltung am 10. Oktober in Klagenfurt
geplant. „Alle Regionen Kärntens sollen sich dabei treffen und präsentieren können. In einem Sternemarsch
sollen sie aufeinander zugehen und sich in einer großen, würdigen Festveranstaltung mit Bundes- und
Landesvertretern an einem Platz treffen“, erklärte Kaiser. Weitere Veranstaltungen und Jubiläen wolle
man adäquat in CARINTHIja 2020 einbinden – etwa die Kulturwoche der Kärntner Slowenen/Kulturni teden,
50 Jahre Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, 25 Jahre EU-Beitritt Österreichs und 75 Jahre Ende Zweiter
Weltkrieg. Die Europeada 2020 als Fußballeuropameisterschaft der autochthonen, nationalen Minderheiten wird
laut Kaiser aus der Abteilung 1 unterstützt und tangiert somit die CARINTHIja 2020 finanziell nicht.
Landesrat Gruber sagte, dass man im Zuge von CARINTHIja 2020 explizit Zukunftsprojekte unterstützen wolle.
Der Fokus liege dabei auf der nachhaltigen Entwicklung der Region Südkärnten. Abgewickelt werde das über
die Abteilung 10 - Land- und Forstwirtschaft, Ländlicher Raum. Rund 500.000 Euro würden dafür zur
Verfügung stehen. „Unser Ziel sind konkrete Maßnahmen und Projekte, die von den Menschen vor Ort für
die Region entwickelt werden“, so Gruber. Für insgesamt fünf Gemeindeprojekte seien weitere 800.000 Euro
(Abteilung 3 - Gemeinden, Raumordnung und Katastrophenschutz) aus Bedarfszuweisungsmitteln budgetiert. Gruber nannte
hier Initiativen in Bleiburg, Eisenkappel-Vellach, Diex, Völkermarkt sowie St. Paul in Kooperation mit Ruden.
„Es geht uns um Zukunftsentwicklung und den Blick in die Zukunft – aber auch das Gedenken nimmt einen wichtigen
Teil im Gesamtkonzept von CARINTHIja 2020 ein“, meinte der Landesrat. So werde bei der Festveranstaltung im Oktober
2020 auch den Heimatverbänden und Brauchtumsvereinen eine würdevolle Bühne und die Möglichkeit
des Mitgestaltens geboten. „Als Landesregierung richten wir mit diesem Gesamtkonzept die Einladung an alle Kärntnerinnen
und Kärntner, sich mit der eigenen Identität, Geschichte und Zukunft auseinanderzusetzen“, so Gruber.
Kurator Fritz sprach von einem innovativen, neuen und mutigen Projekt, es sei in dieser Form einmalig in Österreich.
„Wir wollen Betroffene zu Beteiligten machen, sie einladen, Verantwortung zu übernehmen“, betonte er. Der
Kurator freut sich, dass bereits jetzt zahlreiche Menschen in Kärnten zusammensitzen und sich Gedanken zu
2020 machen. An den einzelnen Projekten solle auch 2021 weitergearbeitet können und sie sollen den Austausch
auch außerhalb von Kärnten im Fokus haben.
Pucker, Leiter der Abteilung 14 - Kunst und Kultur, sagte, dass die mobile Ausstellung eine innovative, interaktive
Dialogplattform sein solle. „Die Besucher sollen Teil der Ausstellung werden. Wie bei einer Familienaufstellung
soll es zu einer Abbildung des Landes im Jahr 2020 kommen, sozusagen eine systemische Landesaufstellung“, erklärte
er. Für die Umsetzung verantwortlich seien Landesmuseum Kärnten, Landesarchiv und externe Experten. Laut
Pucker ist auch die Nachnutzung der Ausstellung gegeben, Inhalte sollen in die Konzeption des neuen Landesmuseums
fließen. Die Jury für die Ausschreibung „Kultur: Kunst und Brauchtum“ setze sich aus Mitgliedern des
Kärntner Kulturgremiums mit Vorsitzendem Erich Schwarz und den acht Fachbereichsvorsitzenden sowie Landesarchivsdirektor
Wilhelm Wadl, Martin Traxl von ORF-Kultur, Kurator Fritz und Abteilungsleiter Pucker zusammen.
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