Zusätzlich 400 Ausbildungsplätze
St. Pölten (nlk) - Arbeit und Beschäftigung, Gesundheit und Pflege – zwei zentrale und wichtige
Themenfelder. Zum einen gibt es eine sehr positive Entwicklung, was den Arbeitsmarkt betrifft: die Beschäftigung
ist im Steigen, die Arbeitslosigkeit im Sinken. Zum anderen steigt aber auch der Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften,
vor allem im Pflegebereich. Denn in den letzten 30 Jahren ist die Lebenserwartung um elf Jahre angestiegen, durchschnittlich
werden die Menschen 81,5 Jahre alt. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner sagte dazu am 3. Feber in der Sendung
„Niederösterreich im Gespräch“: „Eine Bedarfserhebung hat gezeigt, dass wir einen Mehrbedarf an Personal
im Pflegebereich haben – sowohl bei den Diplomierten, als auch bei der Pflegefachassistenz und der Pflegeassistenz.“
Das Land Niederösterreich reagiert darauf mit konkreten Maßnahmen im Zuge einer Ausbildungs-Offensive
im Pflegebereich. Die Landeshauptfrau: „Mit unserer Ausbildungs-Offensive in der Pflege schaffen wir zu den jährlich
1.000 Ausbildungsplätzen weitere 400 Ausbildungsplätze, und dafür nehmen wir alleine seitens des
Landes 3,5 Millionen Euro in die Hand.“
In der diplomierten Gesundheits- und Krankenpflege wird die Zahl der Bachelor-Studienplätze von 222 auf 300
an den Standorten St. Pölten, Krems und Wiener Neustadt erhöht. Die Zahl der Ausbildungsplätze für
Pflegefachassistenz wird ab Herbst auf 350 Plätze pro Jahr erweitert. Im Bereich der Pflegeassistenz gibt
es zurzeit 402 Ausbildungsplätze, hier wird das Angebot mit dem Projekt „AQUA für die Pflege“ erweitert.
„AQUA“ steht für „Arbeitsplatznahe Qualifizierung“, damit können 140 Personen zusätzlich ins Programm
aufgenommen werden. Diese Initiative startet bereits im Frühjahr.
Die Maßnahmen werden in enger Kooperation mit dem AMS Niederösterreich umgesetzt. Geschäftsführer
Sven Hergovich über das Angebot und die Initiativen des AMS: „Wir bieten Arbeitslosen eine breite Palette
an Ausbildungen im Pflegebereich, das fängt an bei der Heimhilfe über die Pflegeassistenz bis hin zur
Pflegefachassistenz. Bisher haben wir jährlich 645 Arbeitslose im Pflegebereich ausgebildet und wegen der
stark steigenden Nachfrage werden wir jetzt hier massiv aufstocken, das heißt, wir werden heuer 1.045 Arbeitslose
im Pflegebereich ausbilden, und bieten damit um 400 Plätze mehr als im vergangenen Jahr an. Wir nehmen dafür
3,8 Millionen Euro zusätzlich in die Hand.“
Im Zuge der Präsentation des Maßnahmenpaketes sprach Landeshauptfrau Mikl-Leitner von einer „Win-Win-Situation
für alle Betroffenen“: „Zum Ersten profitieren jene, die in den Pflegeberuf gehen, denn dieser Beruf bringt
sehr viele Karrierechancen mit sich. Zum Zweiten profitieren unsere Pflege- und Betreuungszentren des Landes, und
auch die privaten, unsere Kliniken und vor allem auch die mobilen Dienste, denn sie brauchen diese qualifizierten
Pflegekräfte. Und zum Dritten profitieren unsere niederösterreichischen Landsleute, weil sie sich weiterhin
auf eine qualifizierte Betreuung verlassen können.“
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