Salzburg (universität) - Unter den Auspizien von Bundespräsident Alexander Van der Bellen promovierten
am 29. Jänner der Salzburger Christof Kauba und der aus Vöcklabruck (OÖ) stammende Markus Hittmeir.
Außerdem verlieh die Universität Salzburg dem jüdischen Bibelwissenschaftler Emanuel Tov die Würde
eines Ehrendoktors der Katholisch-Theologischen Fakultät. Rektor Heinrich Schmidinger freute sich über
die Ehrengäste und betonte, dass Sub-Auspiciis-Promotionen und die höchste Auszeichnung der Universität,
die Verleihung eines Ehrendoktorats, auch für die Universität eine große Ehre seien. Bundespräsident
Alexander Van der Bellen merkte an, dass die Universität Salzburg die siebtgrößte Universität
in Österreich sei, bei den Sub-Auspiciis-Abschlüssen jedoch auf dem guten vierten Platz liege.
Ehrendoktorat
Professor em. Dr. Dr. h.c. Emanuel Tov ist ein jüdischer Bibelwissenschaftler, der an der Hebrew University
in Jerusalem lehrte. Er wurde 1941 in Amsterdam (NL) während der deutschen Besatzung geboren und emigrierte
1961 nach Israel. 1986 wurde Tov Professor für Biblical Studies und erhielt den J.L. Magnes Chair, den er
bis zu seiner Emeritierung 2009 innehatte. Er fungierte als Herausgeber der Schriftrollen vom Toten Meer, wovon
in seiner Zeit 33 Bände erschienen. Der Staat Israel zeichnete Professor Tov für seine Bibelstudien mit
dem „Israel Prize“, der höchsten Ehrung des Landes aus.
Die Salzburger Bibelwissenschaftlerin Kristin de Troyer hob in ihrer Festrede hervor, dass Tov auf den Gebieten
der Lehre und Forschung bedeutende Erfolge zu verzeichnen habe. Unter anderem habe Tov zur Veränderung des
Paradigmas in den Bibelstudien wesentlich beigetragen. Denn erst seit der Auffindung der Schriftenrollen vom Toten
Meer und deren kritischer Edition sei bekannt geworden, wie die biblischen Texte um 100 v.Chr. bis 70 n.Chr. ausgesehen
und welche Rolle diese Texte in der Gemeinschaft von Qumran gespielt haben, so de Troyer.
Am Fachbereich Bibelwissenschaft und Kirchengeschichte der Katholisch-Theologischen Fakultät der Salzburger
Universität gibt es seit vielen Jahren einen Forschungsschwerpunkt für die alten Textzeugen. Dabei liegt
ein Focus auf den Handschriften der hebräischen und griechischen Bibel sowie der Textkritik der hebräischen
Bibel, dies in enger Kooperation mit Professor Tov. Aus diesem Grunde und in Würdigung der außerordentlichen
Verdienste um die Bibelwissenschaften verleiht die Universität Salzburg Professor Emanuel Tov die Würde
eines Ehrendoktors der Katholisch-Theologischen Fakultät.
Dipl.Ing. Dr. Christof Kauba ist seit März am Fachbereich Computerwissenschaften als Projektassistent
im Bereich Biometrie und Bildverarbeitung tätig. In seiner Dissertation beschäftigte er sich mit Methoden
der biometrischen Authentifizierung, wie etwa der Erkennung des Fingerabdrucks (Fingerprint) oder des Gesichtes.
Der Betreuer seiner Dissertation, Universitätsprofessor Andreas Uhl, bezeichnete seine Arbeit als „hochgradig
innovativ“ und betonte, dass sie von außergewöhnlicher wissenschaftlicher Reife zeuge. Kauba wurde 1987
in Salzburg geboren. Nach der HTL-Matura studierte er zunächst Elektrotechnik in Wien, kehrte aber bald nach
Salzburg zurück und studierte hier Informatik.
Seit 2004 war Kauba in verschiedenen High-Tech-Unternehmen im Salzburger Raum, wie HALE electronic oder Tecan Austria
tätig. Im Alleingang entwickelte Kauba für seine pflegebedürftige Großmutter eine elektronische
Zeiterfassung. Sein System wurde von der Salzburger Krankenpflege anerkannt und war bei der Oma auch mehrere Jahre
im Einsatz. In seiner Freizeit baut er Modellflugzeuge und ist sportlich aktiv, insbesondere geht Kauba gerne Bergsteigen,
Klettern und Radfahren.
Dr. Markus Hittmeir absolvierte das Bachelor, Master- und Doktoratsstudium Mathematik an der Universität
Salzburg und war hier zunächst als studentischer Mitarbeiter und später als Doktorand beschäftigt.
Seine überragende Dissertation verfasste Hittmeir zum Faktorisierungsproblem, für die er bereits im vergangenen
Dezember mit dem Dissertationspreis 2018 der Universität Salzburg ausgezeichnet worden ist. Sein Betreuer,
Universitätsdozent Peter Hellekalek betonte, dass Hittmeir mit seiner Arbeit ein neuer, wesentlicher Schritt
geglückt sei, der für die Informationssicherheit auch eine wichtige praktische Bedeutung habe.
Hittmeier lehrt seit 2015 an der Universität Salzburg, kann auf einige Veröffentlichungen verweisen
und hielt bereits etliche wissenschaftliche Vorträge. Eine zweite Leidenschaft von Hittmeir ist die Philosophie,
mit der er sich auch im Rahmen eines Bachelorstudiums beschäftigt. Im Weblog Nachtliteratur veröffentlicht
er Beiträge zu philosophischen und politischen Diskussionen. www.Nachtliteratur.wordpress.com . Darüber
hinaus publizierte er die philosophische Abhandlung „Wir sind berechenbar“, Edition Neue Wege und den Prosaband
„Bessarius und Molle, erschienen im Arovell Verlag.
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