Salzburgs Wichtige Anlaufstelle in Krisenfällen

 

erstellt am
30. 01. 19
13:00 MEZ

Bezirkshauptmannschaften als Garant für Versorgung und Sicherheit der Bevölkerung
Salzburg (lk) - Neben vielen anderen Organisationen spielten vor allem die Bezirkshauptmannschaften eine wichtige Rolle bei der Bewältigung der Schneemassen in den ersten beiden Jännerwochen. Zum generellen Gedankenaustausch lud Landeshauptmann Wilfried Haslauer die Bezirkshauptleute ein, um Bilanz aus den jeweiligen Bezirken zu ziehen und den Einsatz der vergangenen Wochen zu besprechen.

„In dieser intensiven Zeit wurde alles Menschenmögliche getan, um die Versorgung und auch die Sicherheit für Einheimische zu gewährleisten“, so Landeshauptmann Haslauer. „Die Bezirkshauptmannschaften waren dabei immer eine wichtige Anlaufstelle.“

Flachgau: Perfekt abgestimmter Einsatz
Die am meisten betroffenen Gemeinden im Bezirk Salzburg-Umgebung waren Faistenau, Hintersee, Hof, Thalgau, Ebenau und Plainfeld. Von 7. bis 14. Jänner war ein verkleinerter Einsatzstab in Faistenau stationiert. Neun Landesstraßen waren von den Schneemassen betroffen und mussten geräumt werden. Zweimal machten Hubschrauber sogenannte Downwash-Flüge, um die Bäume vom schweren Schnee zu befreien. Assistenzeinsätze des Bundesheeres gab es in Thalgau, Hintersee, Fuschl und Ebenau. Die Feuerwehr rückte zu 428 Einsätzen mit 2.168 Mann aus. Bezirkshauptmann Reinhold Mayer hat „noch nie einen so perfekt abgestimmten Einsatz erlebt“ und hob unter anderem „den hervorragenden Einsatz des österreichischen Bundesheeres und die perfekte Medienarbeit“ als große Hilfe hervor.

Tennengau: Wichtige Koordinierung der Einsätze
Der Tennengau zählte zu den am stärksten von den Schneemassen betroffenen Gebieten. Erst am 28. Jänner konnte die B159 Salzachtal Straße beim Pass Lueg wieder für den Verkehr freigegeben werden. Mitarbeiter der Straßenmeisterei Tennengau räumten den Schnee aus den Rückhalteräumen und Netzen. Damit ist deren Schutzfunktion wieder intakt. Auch in den nächsten Tagen steht die Schadensaufarbeitung im Vordergrund. Die Tennengauer Feuerwehren kamen auf 213 Einsätze mit 1.105 Mann. Für Bezirkshauptmann Helmut Fürst war vor allem der Landeseinsatzstab „ganz wichtig bei der Koordinierung der Einsätze der verschiedenen Organisationen, um ein Durcheinander zu vermeiden. Das wurde perfekt abgearbeitet.“

Pinzgau: Intensive Zeit gut gemeistert
Einige Tage abgeschnitten und von vielen Straßensperren betroffen waren im Pinzgau vor allem die Saalachtal-Gemeinden Weißbach, Lofer, St. Martin und Unken. Auch in Rauris, Dienten und Maria Alm sowie Saalbach-Hinterglemm gab es Schwerpunkte. Die Verbindung zwischen Saalfelden und Unken, die B311 Pinzgauer Straße, war öfter gesperrt, ebenso die L111 Glemmtal Landesstraße, die L112 Rauriser Landesstraße und die B178 Loferer Straße über den Pass Strub nach Waidring in Tirol sowie der Dientner und der Filzensattel. Spezialisten des Bundesheeres waren hier neben Dachräumungen und Downwash-Flügen auch für Erkundungen zur Lawinenlage und zum manuellen Sprengen von Lawinen im Einsatz. 882 Einsatzkräfte der Feuerwehren rückten 115 Mal aus. „Es war eine sehr intensive Zeit. Insgesamt ist die Koordination mit dem Landeseinsatzstab sehr gut verlaufen“, resümiert Bezirkshauptmann Bernhard Gratz.

Pongau: „Hotspot“ Obertauern
„Hotspot“ waren im Pongau die B99 Katschberg Landesstraße von Untertauern nach Obertauern und der Dientner Sattel. Sperren der B99 bedeuteten immer wieder eine große Herausforderung für die Versorgung von Obertauern. In der Birgkarhütte am Dientner Sattel waren zwölf Personen eingeschlossen. Es gab große Lawinenabgänge im Bereich Hochkönig Süd. Die ÖBB-Strecke am Pass Lueg zwischen Golling-Abtenau und Werfen war vorübergehen aufgrund hoher Lawinengefahr gesperrt. Die Feuerwehren rückten zu 149 Einsätzen mit 912 Mann aus. Ein Katastrophenzug des Bezirks half sogar in Bayern mit zehn Fahrzeugen und 56 Mann aus. „Die Moral der Einsatzkräfte war immer sehr hoch“, erinnert sich Bezirkshauptmann Harald Wimmer, „so konnte die Situation sehr gut bewältigt werden.“

Lungau: Drehscheibe für Koordination und Kommunikation
Neben der Twenger Seite des „Hotspots“ Obertauern war hier vor allem Muhr, das teilweise nicht zu erreichen war, betroffen. Unter anderem ging an der L211 Muhrer Landesstraße bei Hemerach eine Lawine ab. Die Siedlung Lenzlbrücke in Zederhaus war einige Zeit ohne Stromversorgung. Mit 175 Einsatzkräften rückten die Feuerwehren zu 22 Einsätzen aus. „Der einberufene Bezirkskatastrophenschutzbeirat war hier die Drehscheibe für Koordination und Kommunikation“, betont Bezirkshauptfrau Michaela Rohrmoser. „Dieser war mit allen Gemeinden, Rettungs- und Blaulichtorganisationen und weiteren Institutionen in ständigem Lageaustausch.“

Zusammenfassend stellte Landeshauptmann Haslauer fest, dass das Ereignis gezeigt habe, „wie wichtig es ist, die Einsatzkräfte zu bündeln sowie professionell zu koordinieren und zu kommunizieren“.

 

 

 

 

 

 

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