Vorarlbergs Landeshauptmann Wallner und Landesrätin Wiesflecker präsentierten Pflegepaket
mit Investitionen von elf Millionen Euro
Bregenz (vlk) -Der weitere Ausbau des Betreuungs- und Pflegenetzes in Vorarlberg ist ein besonderer Schwerpunkt
im Jahr 2019. Gemeinsam mit den Gemeinden und Dienstleistern sollen die vielfältigen Angebote Schritt für
Schritt weiterentwickelt werden, um den betroffenen Menschen und ihren Angehörigen die bestmögliche Unterstützung
bieten zu können, sagten Landeshauptmann Markus Wallner und Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker im
Pressefoyer am 29. Jänner. In diesem Sinne wurde für das laufende Jahr ein "Pflegepaket" geschnürt,
das mit fast elf Millionen Euro aus dem Vorarlberger Sozialfonds finanziert wird.
Priorität haben dabei vor allem die weitere Stärkung des ambulanten Bereichs nach dem Leitsatz "so
viel wie möglich ambulant, so viel wie nötig stationär", die verbesserte Steuerung durch das
Case- und Care-Management, eine Personaloffensive sowie die Imagearbeit für Betreuungs- und Pflegeberufe.
"Pflege daheim" im Vordergrund
Landeshauptmann Wallner verwies einmal mehr auf den erfreulich hohen Anteil der häuslichen Pflege in Vorarlberg.
80 Prozent der pflegebedürftigen Menschen werden in ihrem Zuhause betreut. Diese Quote solle auch in Zukunft
gehalten werden. Darüber hinaus dürfe in der Pflegediskussion die ältere Generation nicht nur als
Kostenfaktor betrachtet werden, so Wallner: "Da geht es um Respekt. Wenn die Menschen im Alter Unterstützung
brauchen, sollen sie die bestmögliche ambulante und stationäre Hilfe bekommen."
Landesrätin Wiesflecker hob hervor, dass mit der Aktion Demenz und gerontopsychiatrischen Schwerpunkten in
der ambulanten Pflege, der Tagesbetreuung und in den Pflegeheimen wurde schon frühzeitig und zielgerichtet
auf die Zunahme an dementiellen Erkrankungen bei älteren Menschen reagiert wurde. Im "Pflegepaket 2019"
werden nun verschiedene, zum Teil neue bzw. zusätzliche Schwerpunkte zusammengefasst und umgesetzt.
Neues Modell für die 24-Stunden-Betreuung
Beachtliche Verbesserungen bringt ein neues Fördermodell für die 24-Stunden-Betreuung. Ziel ist es, Betroffene
und Familien, die eine solche Betreuung in Anspruch nehmen, im Rahmen der Mindestsicherung finanziell noch mehr
zu entlasten und zu unterstützen und so die Unterschiede zum stationären Bereich, die oft als ungerecht
empfunden werden, weitgehend zu beseitigen, erläuterte Wiesflecker. Im Rahmen der neuen Förderung gibt
es keinen Vermögenszugriff durch die öffentliche Hand.
Weiters werden zusätzliche Mittel aus dem Sozialfonds aufgebracht, um die Zahl der Vollzeitstellen für
das Case Management zu erhöhen und die Strukturen der Hauskrankenpflege und der Mobilen Hilfsdienste weiter
zu stärken.
Auch in die Ausbildung von Pflegepersonal werden zusätzliche Mittel investiert. Diese fließen zum einen
in die Praxisanleitung für junge Menschen während ihres Praktikums in der Hauskrankenpflege oder in einem
Pflegeheim und zum anderen in die bessere Bezahlung der Berufsgruppen "Fachsozialbetreuung" und "Pflegefachassistenz"
in den Heimen.
Auch teilstationäre Angebote wie Tagesbetreuungen und "Urlaub von der Pflege" werden im Rahmen des
Pflegepakets weiter gestärkt. Gerade in diesem Bereich gelte es außerdem weiterhin innovativ zu bleiben,
betonte Landesrätin Wiesflecker. Sie verwies auf die derzeit im Bezirk Dornbirn als Pilotprojekt erprobte
"Überleitungspflege". Dieses Modell soll Betroffenen wie auch den stationären und ambulanten
Diensten mehr Zeit geben, über eine Daueraufnahme in ein Pflegeheim zu entscheiden.
|