Österreichs Wirtschaft wächst im 2. Halbjahr
 mit vermindertem Tempo: IV. Quartal +0,4%

 

erstellt am
30. 01. 19
13:00 MEZ

Wien (wifo) - Gemäß der aktuellen Schnellschätzung des WIFO wuchs die österreichische Wirtschaft im IV. Quartal 2018 gegenüber dem Vorquartal um 0,4% (nach ebenfalls +0,4% im III. Quartal). Nach der lebhaften Steigerung im 1. Halbjahr verlangsamte sich die Dynamik im Jahresverlauf 2018 kontinuierlich. Vor allem die Industriekonjunktur kühlte sich seit Mitte 2018 ab. Sowohl die Binnennachfrage als auch der Außenhandel trugen im IV. Quartal zum BIP-Wachstum bei. Für das Jahr 2018 ergibt sich ein Wirtschaftswachstum von 2,7%.

Das österreichische BIP wuchs im IV. Quartal 2018 gegenüber der Vorperiode um 0,4% (Trend-Konjunktur-Komponente). Gegenüber dem Vorjahresquartal wurde das unbereinigte BIP um 2,3% ausgeweitet. Insgesamt übertraf das BIP nach diesen vorläufigen Berechnungen 2018 das Vorjahresniveau real um 2,7%.

Die saison- und arbeitstagsbereinigte BIP-Veränderungsrate (Kennzahl laut Eurostat-Vorgabe) betrug +0,2%.

Zu Jahresende expandierte die österreichische Wirtschaft solide, wobei die im 1. Halbjahr hohe Wachstumsdynamik in nahezu allen Bereichen abflaute. Die Konsumausgaben der privaten Haushalte stiegen im IV. Quartal um 0,3% (1. Halbjahr durchschnittlich +0,4%). Die öffentlichen Konsumausgaben wuchsen mit +0,1% träge, sodass der Konsum insgesamt um 0,2% zunahm. Auch die Investitionstätigkeit verlor im Jahresverlauf an Schwung: Die Nachfrage der heimi­schen Unternehmen nach Ausrüstungs- und Bauinvestitionen wurde schwächer ausgeweitet.

Neben der Binnennachfrage lieferte auch der Außenhandel einen positiven Wachstumsbei­trag, wenngleich die Exportentwicklung im Jahresverlauf ebenfalls an Schwung verlor (+0,4% nach durchschnittlich +0,8% im 1. Halbjahr). Die Importe wurden im IV. Quartal um 0,3% ausge­weitet (1. Halbjahr durchschnittlich +0,6%).

Im Gleichklang mit der Exportdynamik schwächte sich die Industriekonjunktur seit Mitte 2018 ab. Nach durchschnittlich +1,1% im 1. Halbjahr stagnierte die Wertschöpfung in der Sachgüter­erzeugung im IV. Quartal. In der Bauwirtschaft verlief die Konjunktur hingegen weiterhin stabil, die Wertschöpfung stieg im IV. Quartal um 0,5%. Zudem unterstützten die Marktdienstleistungen das Wirtschaftswachstum. Im Handel wurde die Wertschöpfung um 0,1% und damit schwächer als zuletzt ausgeweitet. Der Bereich Beherbergung und Gastronomie verzeichnet dagegen eine anhaltend lebhafte Konjunktur, die Wertschöpfung stieg um 1,0%.

 

 

 

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