Probefahrt-Kennzeichen werden ab sofort bilateral anerkannt
Budapest/Wien (bmvit) - Ganz im Zeichen der guten bilateralen Beziehungen stand das Treffen zwischen Österreichs
Verkehrsminister Norbert Hofer und seinem ungarischen Amtskollegen Laszlo Palkovics am 11. Feber. „Verkehrsverbindungen
sind die Adern der Wirtschaft und essentiell für die weitere erfolgreiche Entwicklung“, bescheinigten beide
Minister. Am Beginn des Arbeitsgesprächs stand die Unterzeichnung eines Abkommens über die gegenseitige
Anerkennung von Probefahrt-Kennzeichen.
Im März 2018 haben Österreich, Ungarn und Slowenien ein Memorandum zur Einrichtung einer trilateralen
Testumgebung für das automatisierte Fahren unterzeichnet. „Seit damals ist viel geschehen. Alle Länder
haben sich in die Diskussionen eingebracht. Die genaue Festlegung von Forschungsinhalten und Rahmenbedingungen
ist weitgehend abgeschlossen. Österreich und Ungarn haben jeweils rund 300.00 Euro für die kommenden
Ausschreibungen vorgesehen“, freut sich Verkehrsminister Norbert Hofer.
Im Bereich der Schiene berieten die beiden Minister über Fahrzeitverkürzungen auf der Strecke Wien –
Budapest. Die größten Einsparungspotentiale sieht Laszlo Palkovics beim Halt an der Grenze. Durch den
Einsatz von gut ausgebildetem zweisprachigem Personal soll die Zeit für den Stopp an der Grenze so kurz wie
möglich gehalten werden. Norbert Hofer hält eine 12-minütige Fahrzeitverkürzung für realistisch.
Sie soll mit dem Fahrplanwechsel 2020 umgesetzt werden. Für den Ausbau der gesamten Strecke Wien – Bratislava
– Budapest plant Ungarn die Fertigstellung der Machbarkeitsstudie bis 2020 an.
Eine bis zum Ende der Monarchie wichtigsten Eisenbahn-Verbindungen zwischen Österreich und Ungarn war die
Strecke Friedberg – Oberwart – Szombathely. Auf dem österreichischen Streckenabschnitt wurde vom BMVIT das
„Open Rail Lab“ eingerichtet – eine Testlabor für Eisenbahn-Technologie. Im Zuge der Realisierung dieses Forschungslabor
wird die Strecke auch technisch aufgerüstet, um durchgehend mit 80 km/h fahren zu können. Ungarns Verkehrsminister
bestätigte im heutigen Gespräch, dass sein Land die Ertüchtigung auf ungarischer Seite im Rahmen
eines Interreg-Projekts ebenfalls starten will. Eine Wiedererrichtung der grenzüberschreitenden Verbindung
könnte damit wieder möglich werden.
Bundesminister Norbert Hofer: „Ich bedanke mich bei Laszlo Palkovics für das sehr produktive Gespräch
und freue mich auf ein baldiges Wiedersehen. Wir haben eine gemeinsame Zugfahrt von Wien nach Budapest inklusive
Arbeitsgespräch vereinbart.“
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