Mehr Wertschätzung für den Pflegeberuf – Imagekampagne für 2019 in Planung –
Maßnahmenbündel zur Attraktivierung des Pflegeberufs bereits in Umsetzung
Innsbruck (lk) - Der Pflegestrukturplan des Landes für 2012 bis 2022 wird von einem Geschäftsführenden
Ausschuss begleitet, in dem Land Tirol, Stadt Innsbruck und Tiroler Gemeindeverband zusammenarbeiten.
Nach der Ausschusssitzung in der letzten Woche im Landhaus in Innsbruck stellte Pflegelandesrat Bernhard Tilg fest:
„Die derzeit rund 12.000 Pflegepersonen in Tirol sind das Herz und der Motor dieses Strukturplanes, der die bedarfsgerechte
Versorgung pflegebedürftiger Menschen im Heim und vor allem zu Hause sicherstellt. Der Schlüsselposition
des Pflegeberufes haben wir in Tirol bereits Rechnung getragen, indem die neu aufgestellte Ausbildung in Verbindung
mit einer einheitlichen, gerechten Entlohnung für eine wesentlich attraktiveren Arbeitsplatz sorgt. Jetzt
muss das Image des Pflegeberufes noch mehr öffentliche Wertschätzung erfahren. Eine Imagekampagne mit
gezielten Informationsveranstaltungen in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen soll dazu beitragen, den Pflegeberuf
in all seinen Facetten darzustellen."
Der für die Pflege zuständige Innsbrucker Vizebürgermeister Franz X. Gruber ergänzt: „Wir brauchen
Menschen, die sich für den Pflegeberuf entscheiden. Pflege betrifft uns alle. Es geht um die Zukunft. Viele
Familien, Pflegebedürftige und Angehörige sind in Tirol davon betroffen. Der Wert der Tiroler Zivilgesellschaft
wird daran gemessen, wie wir mit unsere älteren Mitbürgerinnen und -bürgern, Kranken und Schwachen
umgehen. Es ist unsere Verpflichtung hier gut vorzusorgen und den Menschen Sicherheit zu geben, in Geborgenheit
älter und nicht alleine gelassen zu werden. Daher haben die Stadt Innsbruck, der Tiroler Gemeindeverband und
das Land Tirol bereits ein Bündel an Maßnahmen zur Attraktivierung des Pflegeberufs ausgearbeitet. Die
Imagekampagne für den Pflegeberuf ist notwendig, um auf dessen gesellschaftlichen Stellenwert und berufliche
Möglichkeiten gezielt aufmerksam zu machen.“
Ernst Schöpf, Präsident des Tiroler Gemeindeverbandes: „Es ist von essentieller Bedeutung junge Menschen
und insbesondere Wiedereinsteigerinnen und Wiedereinsteiger für eine Pflegeausbildung zu motivieren. Die Vereinheitlichung
der Gehälter im Bereich der mobilen Pflege der Gesundheitssprengel und stationären Pflege in den Heimen
sowie der Krankenhäuser garantiert die finanzielle Gleichbehandlung des Pflegeberufs in Tirol. Die Finanzierung
der Gehälter erfolgt durch das Land Tirol, die Tiroler Gemeinden sowie die Stadt Innsbruck. Gleichzeitig wird
mit der neuen Ausbildung und einheitlichen Entlohnung eine wohnortnahe dreistufige Ausbildung bis zum Pflege-Bachelor
ermöglicht. Das gilt auch für den wohnortnahen Arbeitsplatz – die Pflege ist also für den ländlichen
Raum ein unverzichtbarer Versorger und Arbeitgeber.“
Einheitliche Entlohnung ab 2020
So wird ab dem Jahr 2020 eine einheitliche Entlohnung für die Pflegearbeit in Heim, Sprengel und Krankenhaus
in Tirol eingeführt.
Zugang zum Pflegeberuf wird erleichtert
Auch der Zugang zum Pflegeberuf wird erleichtert: Das betrifft die Ausbildung im zweiten Bildungsweg unter Berücksichtigung
berufsbegleitender Möglichkeiten und eine unbürokratischere Berufsanerkennung bei ausländischen
Diplomen. Nicht nur junge Menschen, auch WiedereinsteigerInnen mit Berufserfahrung sollen für den Pflegeberuf
gewonnen werden.
Wohnortnah: Ausbildung und Arbeitsplatz
Für die Pflegeassistenz, wofür neun erfolgreich abgeschlossene Schulstufen Voraussetzung sind, über
die zweijährige Pflegefachassistenzausbildung bis hin zum akademischen Pflege-Bachelor entsteht in den Bezirken
ein wohnortnahes und praxisorientiertes Bildungsnetzwerk. Regionale Arbeitsmöglichkeiten i?n Verbindung mit
vielfältigen Weiterbildungsmöglichkeiten und vorzüglichen Berufsaussichten machen den Pflegeberuf
in ganz Tirol attraktiv
Pflegestudium in sechs Tiroler Bezirken
Im September 2019 bietet sich erstmals die Chance, mit einem Bachelorstudium der Pflege an der fh gesundheit an
den neuen Standorten Kufstein, Lienz, Reutte und Zams zu starten. In Innsbruck und Schwaz läuft der Studiengang
bereits zum zweiten Mal. Der FH-Bachelor-Studiengang Gesundheits- und Krankenpflege findet in Kooperation mit der
UMIT sowie den Bezirkskrankenhäusern statt.
37 Landesmillionen für Pflegeausbildung NEU
Das Land Tirol investiert von 2017 bis 2022 insgesamt rund 37,5 Millionen Euro in die Pflegeausbildung NEU: durch
Beteiligung an den Kosten, die durch den Ausbau der Pflegeausbildung an der fh gesundheit und der Landesuniversität
UMIT entstehen.
Personalbedarfserhebung vor Abschluss
Ein kontinuierliches, regionales und umfassendes Monitoring des Personalbedarfs ist in Umsetzung: Die in allen
Bezirken laufenden Personalbedarfserhebungen werden noch heuer abgeschlossen. Ziel ist es, die personellen Kapazitäten
in den Bezirkskrankenhäusern, Wohn- und Pflegeheimen und Einrichtungen der mobilen Dienste zu erfassen, um
mit einer entsprechenden Anzahl an Ausbildungsplätzen und Auszubildenden den künftigen Personalbedarf
abdecken zu können.
|