Bundesjugendvertretung präsentiert Jugendpolitisches EU-Programm
Wien (bjv) - Am 6. Februar präsentierte die Bundesjugendvertretung (BJV) im Palais Epstein das Ergebnis
ihrer Europakampagne „Europa, das sind wir“. Über 500 Jugendlichen haben im Rahmen der Kampagne an Dialogen
mit politischen EntscheidungsträgerInnen aller Ebenen in den Bundesländern teilgenommen. Außerdem
nahmen 50.000 Jugendliche europaweit an einer Umfrage zum Europa der Zukunft teil. Das Ergebnis daraus ist nun
ein „Jugendpoltisches EU-Programm“, das die Forderungen, Meinungen und Ideen junger Menschen zusammenfasst. „Wir
jungen Menschen wollen keine Zaungäste mehr sein, wir wollen mitbestimmen und mitgestalten. Als Bundesjugendvertretung
ist es uns wichtig, dass junge Menschen nicht nur gehört, sondern tatsächlich auch in politische Entscheidungsprozesse
eingebunden werden“, erklärt BJV-Vorsitzende Martina Tiwald.
Das Jugendpolitische EU-Programm beinhaltet zum Beispiel die Forderung nach einem Jugendanteil (unter 30 Jahre)
von min. 10 Prozent aller Abgeordneten im EU-Parlament. „Nur 12 von 751 Abgeordneten waren nach der letzten EU-Wahl
2014 unter 30 Jahre. Junge Menschen müssen auf wählbaren Positionen zu finden sein, damit ihre Sichtweisen
einen permanenten Einfluss auf politische Entscheidungen haben“, betont Martina Tiwald.
Neben dem Thema „Europa gestalten“ bezieht sich das Programm vor allem auch auf die Schwerpunkte „Leben in Europa“
sowie „Lernen und Arbeiten in Europa“. „3,4 Millionen der 15-24-jährigen in Europa waren im Vorjahr arbeitslos.
Hier müssen wir mit Maßnahmen gegensteuern, damit auch junge Menschen bestmöglich in den Arbeitsmarkt
integriert werden“, appelliert BJV-Vorsitzender Christian Zoll. Ebenso müssen Jugendförderprogramme und
Jugendbegegnungen wie Erasmus+ unterstützt werden und für alle jungen Menschen attraktiv gestaltet sein.
„Über 5.000 Studierende fuhren 2017 mit Erasmus ins Ausland, bei den Lehrlingen waren es aber nur 600“, erklärt
Christian Zoll. Betriebe müssen über diese Möglichkeit informiert werden und man muss sie auch dazu
ermutigen, ihre Lehrlinge an den Programmen teilnehmen zu lassen. Erasmus ist eine wichtige Erfahrung, von der
möglichst jeder profitieren können soll“, so Zoll weiter.
Weitere Forderungen sind die u.a. die Verbesserung der öffentlichen und digitalen Infrastruktur, die Förderung
von nachhaltiger und sauberer Energie sowie die EU-weitete Anerkennung von Bildungsabschlüssen. Die BJV appelliert
an Organisationen, Medien und die politischen Parteien im Wahlkampf auch auf Themen zu setzen, die für junge
Menschen besonders interessant sind, um diese so auch zur Wahl zu motivieren. Das Jugendprogramm soll hier einen
sinnvollen Ansatzpunkt liefern.
Übergeben wurde das Jugendpoltische EU-Programm gestern Abend an die Jugendministerin Juliane Bogner-Strauß
sowie an die politischen VertreterInnen der Parteien: Karlheinz Kopf (ÖVP), Julia Herr (SPÖ), Petra Steger
(FPÖ), Peter Berry (NEOS), Johannes Voggenhuber (JETZT) und David Stögmüller (Die Grünen).
In den kommenden Monaten wird die BJV im Zuge der bevorstehenden EU-Wahl 2019 auch weiterhin am Thema Europa dran
bleiben und jungen Menschen in den Bundesländern den Dialog mit PolitikerInnen ermöglichen. Zudem wird
es eine Wahlhilfe für Jugendliche geben, die die Positionen der Parteien miteinander vergleichbar macht.
|