Arbeitsgespräch des Leiters der Gruppe V/B (Grenze und Fremdenpolizei) im Innenministerium,
Johann Bezdeka, mit dem stellvertretenden iranische Botschafter Hamid Reza Madad
Teheran/Wien (bmi) - "Österreich ist sich der der strategischen Lage und wichtigen Rolle des Iran
in der Region bewusst, daher ist uns eine gute Kooperation ein besonderes Anliegen", sagte Gruppenleiter Johann
Bezdeka beim Arbeitsgespräch mit dem stellvertretenden iranischen Botschafter Hamid Reza Madad am 6. Februar
im Innenministerium.
Der Iran ist sehr stark von Migration betroffen, zurzeit halten sich 900.000 offiziell anerkannte Flüchtlinge
und ca. 1,5 bis 3 Millionen Afghanen ohne legalen Status im Iran auf. "Schutz und Hilfe in der Region sowie
Rückkehr in den Herkunftsstaat waren ein wichtiger Schwerpunkt der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft",
sagte Bezdeka. Dem Iran komme dabei auf Grund seiner zentralen Lage eine Schlüsselrolle zu.
Für ein funktionierendes Migrationssystem ist auch eine funktionierende Kooperation im Bereich illegale Migration
und Rückführungen notwendig, ergänzte Bezdeka. "Ich bin überzeugt, dass wir den Herausforderungen
im Migrationsbereich nur durch internationale Kooperation begegnen können", sagte der Gruppenleiter.
Wichtig sei dabei auch, organisierte Schleppernetzwerke entlang der Seidenstraße, ausgehend von Pakistan,
Afghanistan, Iran und der Türkei, zu bekämpfen. Bezdeka begrüßte daher die Teilnahme Irans
am Projekt "Silk Road", das von der Europäischen Kommission finanziert wird und die Bekämpfung
der Schlepperei entlang der Seidenstraße zum Ziel hat.
Auch die Zusammenarbeit bei Rückführungen war Thema des Gespräches. "Eine gut funktionierende
Kooperation im sensiblen Bereich der Außerlandesbringung hat für uns höchste Priorität",
sagte Bezdeka. Für Österreich sei die freiwillige Rückkehr die bevorzugte Wahl der Ausreise von
Flüchtlingen, es gebe dafür auch finanzielle und Vor-Ort-Unterstützung durch nationale und EU-weite
Reintegrationsprogramme.
Im vergangenen Jahr stellten 1.033 iranische Staatsbürger einen Asylantrag in Österreich, 180 Iraner
verließen Österreich. Im Bereich der Rückführungen sei daher eine Etablierung einer funktionierenden
Kooperation der iranischen Botschaft mit dem Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) wichtig, insbesondere
bei der Ausstellung von Heimreisezertifikate, sagte der Gruppenleiter.
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