Salzburg (universität) - Kurzzeitvermietungen, insbesondere Airbnb, bewegen seit geraumer Zeit die Gemüter
und werden vielfach in der Öffentlichkeit diskutiert. Ein Forschungsprojekt zu Kurzzeitvermietungen am Fachbereich
Geographie und Geologie liefert detaillierte Informationen zu Auswirkungen von Airbnb auf den Salzburger Wohnungsmarkt.
Ein Team um die Geographen Angela Hof und Christian Smigiel in Kooperation mit TU Wien hat erstmalig eine systematische
Analyse dieses neuen globalen Phänomens für die Stadt Salzburg durchgeführt. Die vom Österreichischen
Städtebund geförderte Studie kommt zu konkreten Aussagen hinsichtlich der räumlichen Verteilung,
Angebotsstruktur, Motivation der Anbieter und den Auswirkungen von Airbnb auf den Salzburger Wohnungsmarkt. Die
Ergebnisse basieren auf einer quantitativen und qualitativen Untersuchung des Airbnb-Angebots in der Stadt Salzburg.
Konkret zeigt sich, dass durch Airbnb dem Salzburger Wohnungsmarkt dauerhaft Wohnraum entzogen wird. Nach Schätzung
der Studienautoren werden mehr als 50% der inserierten Wohnungen und Häuser dem Wohnungsmarkt dauerhaft entzogen.
Des Weiteren zeigt die Studie, dass mit Kurzzeitvermietungen ein neuer Markt entsteht, der zwischen Hotelgewerbe
und Wohnungsvermietung angesiedelt ist. Dies ist vor allem für eine Touristenstadt wie Salzburg von Bedeutung.
Dementsprechend bestimmen in Salzburg kommerzielle Anbieter den Airbnb-Markt. Dies wird sich – auch nach Ansicht
der interviewten Airbnb-Anbieter – noch verstärken.
Wesentliche Erkenntnisse in Kurzform
- Von den knapp 700 Airbnb-Angeboten in Salzburg sind 75%
Wohnungen oder Häuser, „home sharing“ spielt eine untergeordnete Rolle
- Räumliche Konzentration auf wenige innerstädtische
Stadtteile
- Mittels Airbnb werden vor allem Wohnungen im innerstädtischen
Bereich dauerhaft dem Wohnungsmarkt entzogen
- Kommerzielle Anbieter bestimmen den Salzburger Airbnb-Markt
- Lokale Anbieter aus Tourismus- und Immobilienwirtschaft
sind Hauptakteure
- Großteil der Einnahmen konzentriert sich auf wenige
Anbieter
- Hauptmotiv bei allen Anbietertypen sind zusätzliche
und höhere Einnahmen aus Kurzzeitvermietung
- Kommerzialisierung von Airbnb ist in Salzburg stärker
ausgeprägt als in Wien
- Ausblick: Anzeichen für Ausweitung und Intensivierung
von Airbnb in Salzburg vorhanden
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