Burgenländischer Leitbetrieb setzt auf die Ausbildung von jungen Talenten und führt
neuen Lehrberuf ein
Eisenstadt (blms) - Um die in absehbarer Zeit im Öffentlichen Dienst, in den landesnahen Unternehmungen,
aber auch im privatwirtschaftlichen Sektor in größerer Dimension bevorstehende Pensionierungswelle qualitativ
und quantitativ in entsprechender Form kompensieren zu können, will Landesrat Mag. Hans Peter Doskozil Jugendliche
für einen Lehrberuf begeistern. „Man kann nicht früh genug damit beginnen. Deshalb wird es hier notwendig
sein, junge Menschen unter Einbindung der Eltern bereits im Pflichtschulalter abzuholen und dort hin zu führen,
wo ihre beruflichen Neigungen liegen. Eine Image-Optimierung der Bildungslandschaft, eine zielorientierte und qualitativ
hochstehende Ausbildung, eine - Stichwort Mindestlohn - entsprechende Bezahlung, eine Attraktivierung des Berufsbildes,
eine dementsprechende Wertschätzung dem Lehrberuf, aber auch den Menschen gegenüber, die ihn ausüben,
sowie Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung sind hier die wesentlichsten Ansatzpunkte“, betonte Landesrat
Mag. Hans Peter Doskozil am 7. Februar bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Mag. Michael Gerbavsits,
Vorstandsvorsitzender der Energie Burgenland, in Eisenstadt.
Die Energie Burgenland geht hier bereits seit Jahren mit gutem Beispiel voran, denn die laufende Ausbildung von
jungen Talenten ist für den landesnahen Leitbetrieb eine wichtige Investition in die Zukunft des Unternehmens
und Teil ihrer gesellschaftlichen Verantwortung. Das Unternehmen bildet insgesamt 40 Lehrlinge in zehn Berufen
aus. „Als Experten der Zukunft leisten gut ausgebildete Fachkräfte für uns einen maßgeblichen Beitrag
zum Unternehmenserfolg. Wir investieren daher kontinuierlich in die Lehrlingsausbildung und bieten unseren Lehrlingen
einen attraktiven Ausbildungsplatz. So können sich unsere Nachwuchstalente wertvolle Zusatzqualifikationen
aus verschiedenen Tätigkeitsfeldern aneignen“, sagte dazu der Vorstandsvorsitzende der Energie Burgenland,
Mag. Michael Gerbavsits.
Um möglichst viele Bewerber für die ausgeschriebenen Lehrstellen zu begeistern, bietet die Energie Burgenland
attraktive Extras. So gibt es beim Energieunternehmen die Möglichkeit von Jobrotation, um andere Bereiche
kennen zu lernen. Außerdem setzt das Unternehmen bei der Ausbildung auf modernste Standards und fördert
während der Lehre auch die sozialen Kompetenzen der Nachwuchstalente. Dazu Landesrat Mag. Hans Peter Doskozil:
„Der Fachkräftemangel betrifft viele Branchen. Es ist daher für die Betriebe des Burgenlandes besonders
wichtig, schon heute junge Menschen als Fachkräfte von morgen für sich zu gewinnen. Dieser Weg der Energie
Burgenland, Jugendliche für das eigene Unternehmen als Facharbeiter zielorientiert auszubilden, sollte deshalb
Vorbild, Auftrag und Verpflichtung für jeden Leitbetrieb im Burgenland, aber auch für die privatwirtschaftlichen
Unternehmungen insgesamt sein.“
Die Energie Burgenland bietet folgende Lehrberufe an: Betriebslogistikkaufmann/frau, Bürokaufmann/frau, Informations-
und TelekommunikationstechnikerIn, KonstrukteurIn, MetalltechnikerIn, ElektrotechnikerIn, Koch/Köchin, Technische/r
ZeichnerIn, Installations- und GebäudetechnikerIn und ApplikationsentwicklerIn - Coding an. In diesen Lehrberufen
werden beim burgenländischen Energiedienstleister jährlich durchschnittlich 40 Lehrlinge ausgebildet.
Das Berufsbild ApplikationsentwicklerIn - Coding kommt heuer erstmals neu hinzu. „Damit sind wir am Puls der Zeit.
Die Digitalisierung fordert von den Mitarbeitern eine spezielle Expertise. Fachkräfte im IT-Bereich sind derzeit
Mangelware, daher bilden wir unseren Nachwuchs selbst aus“, sagte die Personalchefin der Energie Burgenland Mag.
Beate Pauer-Zinggl.
Seit 2009 gibt es für alle Lehrlinge auch die Möglichkeit, eine Lehre mit Matura abzuschließen.
Dadurch ist sichergestellt, dass dem Unternehmen Fachkräfte mit hohem Know-How zur Verfügung stehen.
Gute Erfahrung hat die Energie Burgenland im Rahmen der integrativen Lehre außerdem in der Ausbildung von
Jugendlichen mit besonderen Bedürfnissen. „Die Energie Burgenland übernimmt damit gesellschaftliche Verantwortung,
im Gegenzug bereichern diese jungen Menschen die Unternehmenskultur. Diversität nimmt im Unternehmen einen
wichtigen Platz ein“, so Pauer-Zinggl. Die Energiewirtschaft ist eine spannende Branche mit vielen unterschiedlichen
Themenbereichen. „Während der Ausbildung bekommt man einen ausgezeichneten Einblick in das Unternehmen und
kann sich ein äußerst umfassendes Wissen aneignen. Die Energie Burgenland ermöglicht uns Lehrlingen,
zum Beispiel, auch einen internationalen Lehrlingsaustausch. Das finde ich besonders spannend“, sagte Julian Ernst,
der derzeit seine Lehre als Bürokaufmann bei der Energie Burgenland absolviert. Erst im Sommer kam der Lehrling
aus Ohio zurück und berichtete begeistert von seinen Erfahrungen in den USA.
Junge Leute wählen allerdings oft fast dieselben Berufe wie vor 20 Jahren. Mädchen bewerben sich bei
der Energie Burgenland nach wie vor kaum für technische Berufe. In der Energie Burgenland findet man Frauen
bereits im Informationstechnik-Bereich. „Als Applikationsentwicklerin kann ich meine Affinität zur Technik
ausleben. Meine Aufgaben sind sehr abwechslungsreich und oft ist meine Kreativität gefragt. Mit den kontinuierlichen
Neuerungen im digitalen Bereich bleibe ich auch immer am Puls der Zeit“, so Sabine Trimmel, Mitarbeiterin in der
IT-Abteilung der Energie Burgenland.Die körperliche Konstitution, die oft bei technischen Berufen erforderlich
ist, ist kein Ausschlusskriterium. Mit neuen Arbeitsmethoden und Werkzeugen können Mädchen die gleiche
Leistung erbringen wie Burschen. „Derzeit sind wir auf der Suche nach guten Lehrlingen für technische Berufe.
Es ist uns dabei ein besonderes Anliegen, Mädchen dafür zu begeistern“, betonte Mag. Beate Pauer-Zinggl.
Informationen zu den freien Lehrstellen sind auf der Website der Energie Burgenland zu finden.
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