Präsentation des Jugendpolitischen EU-Programms im Parlament
Wien (pk) - Eine EU, in der alle BürgerInnen die gleichen Chancen haben und ab 16 wählen gehen.
Günstige öffentliche Verkehrsmittel mit besseren Anbindungen, attraktivere Arbeitsplätze und Wohnmöglichkeiten
in ländlichen Gegenden. Zuverlässige Informationsquellen im Internet, ein klar definiertes Urheberrecht
und das Recht auf uneingeschränkte digitale Vernetzung. Saubere und nachhaltige Energie und ein Europäisches
Parlament mit Initiativrecht, in dem mindestens zehn Prozent aller Abgeordneten unter 30 sind. So sieht das Europa
aus, das sich Österreichs Jugendliche wünschen, geht es nach dem Jugendpolitischen EU-Programm "Europa,
das sind wir", das im Parlament von der Bundesjugendvertretung an die Abgeordneten Karlheinz Kopf (ÖVP),
Petra Steger (FPÖ), den Grünen Bundesrat David Stögmüller, SPÖ-Kandidatin Julia Herr,
NEOS-Kandidat Peter Berry, Jetzt-Spitzenkandidat Johannes Voggenhuber sowie die Jugendministerin Juliane Bogner-Strauß
für die bevorstehenden Europawahlen übergeben wurde.
In seiner Begrüßung unterstrich Abgeordneter Karlheinz Kopf (ÖVP) die Wichtigkeit, das Engagement
von jungen Menschen zu fördern und verwies dabei auch auf die Demokratiewerkstatt des Parlaments. Es gebe
viele junge Menschen, die bereit seien, sich zu engagieren. Man könne dieses ehrenamtliche Engagement dabei
nicht hoch genug bewerten, weil es den Einstig in die Übernahme von Verantwortung für die Gesellschaft
bedeute. "Jeder von uns kann dazu beitragen, die Gesellschaft, in der wir leben, positiv mitzugestalten",
so Kopf.
Dialoge mit Jugendlichen seien ein Perspektivengewinn für die Politik, sagte Frauen-, Familien und Jugendministerin
Juliane Bogner-Strauß im Gespräch mit den beiden Vorsitzenden der Bundesjugendvertretung Martina Tiwald
und Christian Zoll. "Man kann keine Politik ohne junge Menschen machen", so die Ministerin, umso erfreulicher
sei es, dass sich alle EU-Mitgliedsstaaten dazu verpflichtet haben, die EU-Youth Goals in ihre Jugendstrategie
zu integrieren. Für die Umsetzung dieser EU-Jugendziele in Österreich, die die Ansichten von jungen Menschen
aus ganz Europa repräsentieren, gebe es bereits einen fixen Zeitplan. Pro Ressort soll demnach ein Maßnahmenpaket
geschnürt werden.
Wenn es darum geht, was die Politik machen kann, um junge BürgerInnen vom Projekt Europa und zur Teilnahme
an der Europawahl zu überzeugen, meinte Bogner-Strauß, es sei wichtig, den Menschen klarzumachen, dass
viele Gesetze auf EU-Ebene erarbeitet werden, die schließlich alle betreffen. In Großbritannien habe
die ältere Generation darüber entschieden, dass es den Brexit gibt, die Jüngeren seien nicht zur
Wahl gegangen, erinnerte Bogner-Strauß. "Wir müssen die Jugendlichen davon überzeugen, ihre
Stimme abzugeben", so die Ministerin. Viele EU-Länder würden dabei neidisch auf Österreich
blicken, wo Jugendliche ab 16 Jahren wählen dürfen.
Junge Menschen wollen Europa mitgestalten
Die Kampagne für das Jugendpolitische EU-Programm sei durchgeführt worden, weil junge Menschen in
der EU eine Schlüsselposition einnehmen, so Christian Zoll. Sie seien nämlich die erste Generation, die
die EU von Geburt an miterlebt hätte und von den Entscheidungen am längsten betroffen sei. "Wir
sind allerdings nicht nur betroffen, wir möchten uns auch aktiv darin einbringen", so Zoll. Auch Martina
Tiwald appellierte, die Anliegen von jungen Menschen ernst zu nehmen und weiterzutragen. "Wir wollen bei politischen
Entscheidungen schon jetzt partizipieren", so die Vorsitzende der Bundesjugendvertretung.
Vor der Europawahl in Österreich am 26. Mai ist seitens der Bundesjugendvertretung eine weitere Tour durch
Österreich mit Dialogveranstaltungen zwischen Jugendlichen und PolitikerInnen geplant. Ziel ist es, jungen
Menschen eine Wahlhilfe zu geben und sie davon zu überzeugen, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen.
Jugendpolitisches EU-Programm "Europa, das sind wir"
Von September bis Dezember 2018 tourte die Bundesjungendvertretung durch die neun Bundesländer, um mit jungen
Menschen über die EU zu sprechen und eine gemeinsame Vision für das Europa der Zukunft zu entwickeln.
Aus den gesammelten Meinungen, Ideen und Visionen ist schließlich das Jugendpoltische EU-Programm entstanden.
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