WKÖ-Wirtschaftsbarometer: Steuerliche Belastung als größte Hürde - WKÖ
für Erhöhung der Grenze für Abschreibung geringwertiger Wirtschaftsgüter
Wien (pwk) - Die aktuellen Ergebnisse des Wirtschaftsbarometers der WKÖ zeigen: Der Aufschwung in Österreich
hat sich in den vergangenen Monaten verfestigt und ist in die Breite gegangen. Sie zeigen aber auch, dass die Wachstums-Dynamik
- auf hohem Niveau – nachlässt. Der WKÖ-Wirtschaftsbarometer ist die größte Umfrage der gewerblichen
Wirtschaft.
Eine Sonderauswertung widmet sich den Ein-Personen-Unternehmen (EPU) in Österreich: Im EPU-Wirtschaftsbarometer
finden sich sowohl Aussagen bezüglich der aktuellen Geschäftsentwicklung als auch hinsichtlich der Erwartungen
der EPU für das heurige Jahr.
Stimmungslage: EPU optimistischer als die Gesamtwirtschaft
Die allgemeine Stimmung liegt bei den EPU noch im positiven Bereich – in der Gesamtwirtschaft beginnt sich die
Stimmung schon etwas einzutrüben. „Damit haben Österreichs EPU eine optimistischere Einschätzung
als die Gesamtwirtschaft“, so Elisabeth Zehetner-Piewald, Leiterin der Abteilung Zielgruppenmanagement EPU.
EPU bei Ersatz- und Neuinvestitionen verhaltener als die Gesamtwirtschaft
Aufgrund des Beitrags zu Wachstum und Beschäftigung sind Neuinvestitionen besonders bedeutend. In Gesamtösterreich
liegt der Anteil der Unternehmen, die Neuinvestitionen planen, für die aktuelle Phase der Konjunkturentwicklung
mit 43 Prozent eher auf hohem Niveau. Bei den EPU beabsichtigen 30 Prozent Neuinvestitionen zu tätigen.
Steuerliche Belastungen verhindern derzeit ein Mehr an Investitionen
Eine der größten Hürden für Investitionen von EPU stellt deren steuerliche Belastungen dar:
41 Prozent sehen laut EPU-Wirtschaftsbarometer dadurch keinen Spielraum für (zusätzliche) Anschaffungen.
Bessere Abschreibungsmöglichkeiten können helfen, Ausgaben für (zusätzliche) Anschaffungen
anzukurbeln
„Daher fordern wir die Verbesserung der Abschreibungsmöglichkeiten: Dazu gehört die Erhöhung der
Grenze für geringwertige Wirtschaftsgüter auf 1.500 Euro“, so Zehetner-Piewald. Weiters soll für
neue, abnutzbare körperliche Anlagegüter im ersten Jahr eine vorzeitige Abschreibung in Höhe von
50 Prozent genutzt werden können. „Das würde einen wesentlichen Impuls für Investitionen geben“,
hält Zehetner-Piewald fest.
Ausblick und Erwartungen
Den Blick des EPU-Wirtschaftsbarometers auf die Zukunft fasst Zehetner-Piewald so zusammen: „Die Geschäftsaussichten
der EPU sind überwiegend positiv“. Mehr als ein Drittel der Ein-Personen-Unternehmen erwarten in den kommenden
12 Monaten einen Anstieg der Umsätze. Knapp die Hälfte rechnet mit einer gleichbleibenden Entwicklung.
Der Saldo aus positiven und negativen Antworten im EPU-Wirtschaftsbarometer fällt ähnlich hoch aus wie
im Durchschnitt der Gesamtwirtschaft.
In Bezug auf die Auftragslage sind die Erwartungen der EPU positiver als jene der Gesamtwirtschaft: Ein Drittel
der EPU erwartet in den kommenden 12 Monaten eine positive Entwicklung. Weitere 54 Prozent rechnen zumindest mit
einer gleichbleibenden Entwicklung im Jahr 2019. In Summe liegt der Saldo für EPU bei 20.
Zurückhaltung bei der Aufnahme von Beschäftigten
Trotz der tendenziell positiveren Geschäftsaussichten sind die EPU zurückhaltend in Bezug auf eine Ausweitung
der Beschäftigten. 84 Prozent geben an, dass sie mit einem gleichbleibenden Personalstand planen, also auch
weiterhin ein EPU bleiben wollen. Nur 9 Prozent erwägen, einen ersten Mitarbeiter einzustellen.
Über den WKÖ Wirtschaftsbarometer
Der WKÖ-Wirtschaftsbarometer ist die größte Umfrage der gewerblichen Wirtschaft. An der aktuellen
Befragung haben sich 3.664 Unternehmen beteiligt. Die Sonderauswertung „EPU-Wirtschaftsbarometer“ umfasst Antworten
von 890 Ein-Personen-Unternehmen.
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