Das Phänomen Selfstorage – von 14. Februar bis 7. April 2019 im MUSA
Wien (wien museum) - Welche Dinge heben wir auf, und welche geben wir weg? Darüber entscheidet nicht
nur der praktische oder emotionale Wert eines Gegenstands, sondern auch der vorhandene Platz zur Aufbewahrung –
vor allem in der Stadt, wo Stauraum im eigenen Wohnhaus zunehmend Mangelware wird. Wenn klassische Lagerräume
wie Dachböden verschwinden und steigende Mieten den Umzug in eine größere Wohnung unerschwinglich
machen, stellt sich die Frage: Wohin mit den Dingen, die immer mehr werden?
Eine Option sind „Selfstorages“ – flexibel anmietbare Lagerabteile, die fast rund um die Uhr zugänglich sind.
Das Geschäftsmodell der „Selbsteinlagerung“, das in den 1960er Jahren in den USA entwickelt wurde, ist in
Österreich zwar noch relativ neu. Doch seit vor 20 Jahren das erste Selfstorage in Wien eröffnet wurde,
wachsen auch hier das Angebot und die Nachfrage rasant.
Die Ausstellung „Wo Dinge wohnen“ fragt nach den Gründen und Rahmenbedingungen für diesen Trend – und
danach, welche Personengruppen diese neu geschaffenen Räume in welcher Form nutzen. Was erzählt das Phänomen
Selfstorage über gegenwärtige Stadtentwicklung? Welche Rolle spielen beschleunigte Lebensstile und wachsende
Anforderungen an Mobilität und Flexibilität? Und welche Lebensentwürfe und biografische Einschnitte
spiegeln sich in der Nutzung von Selfstorages wider?
Herzstück der Ausstellung bilden Porträts von Wiener Selfstorage-Nutzer_innen und ihren ausgelagerten
„Schätzen“ – vom Familienarchiv bis zum „Kleiderschrank außer Haus“. Sie erzählen nicht nur von
persönlichen Strategien im Umgang mit der Knappheit von Raum und der Flut der Dinge, sondern auch von der
Bedeutung von Gegenständen für die eigene Geschichte und Identität.
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