Klagenfurt (stadt) - Im Klagenfurter Stadthaus, dem ehemaligen Kleinmayr-Palais, wurde am 5. Feber eine
Gedenktafel enthüllt, die an jene Autoren und Autorinnen erinnert, die in den Jahren zwischen 1938 und 1945
unter Lebensgefahr für das freie Wort eingetreten sind, verfolgt, oft getötet wurden oder ins Exil flüchten
mußten.
Die Initiative dafür ging vom Kärntner PEN-Club und seinem Präsidenten Dr. Günter Schmidauer
aus. Bei der feierlichen Enthüllung der von Schülern der HTL gefertigten Tafel meinte Schmidauer, dass
es "heute wieder wichtiger denn je sei, für das freie Wort einzutreten und sich gegen Meinungsdiktatur
zur Wehr zu setzen". Diese Tafel soll nicht nur an die Vergangenheit und ihre Opfer erinnern sondern auch
zeigen, wie wichtig es ist, dass vor allem Künstler rechtzeitig gefährliche Tendenzen erkennen und diese
aufzeigen.
"Es geht um das freie Wort, das heute schon wieder nicht mehr selbstverständlich ist, die freie Meinungsäußerung
aber gehört zu den Menschenrechten".
Schmidauer dankte in herzlichen Worten Bürgermeisterin Dr. Maria-Luise Mathiaschitz, dass sie für
das Anliegen der Gedenktafel ein offenes Ohr gehabt habe und die Anbringung gerade in einem historisch wichtigen
Haus ermöglicht habe.
"Diese Gedenktafel ist ein weiterer wichtiger Schritt in der aktiven Erinnerungsarbeit der Landeshauptstadt
Klagenfurt", sagte die Bürgermeisterin in ihrer Ansprache und erläuterte auch, dass im heutigen
Stadthaus von 1688 bis 1968 die Druckerei Kleinmayr untergebracht war, die mit ihren Publikationen ein wichtiger
Verbreiter des freien Wortes war. So habe hier auch Michael Guttenbrunner, Schriftsteller und scharfer Kritiker
des Nachkriegs-Umgangs mit den Verbrechen des NS-Regimes, seine ersten Gedichtbände aufgelegt.
Die Laudatio für die Autoren und Autorinnen, denen die Tafel gewidmet ist, hielt Prof. Mag. Vinzenz Jobst
und betonte auch, dass in den Nachkriegsjahren die Beschäftigung mit den Themen Vertreibung von Autoren und
Exil in Kärnten praktisch nicht vorhanden war.
Die Tafel im Stadthaus trägt die Inschrift
"1938 - 1945"
In respektvoller und dankbarerer Erinnerung an jene Autoren/innen, die für das freie Wort als überzeitlichen,
politischen Wert eingetreten sind.
Der Österreichische PEN-Cub 2018
Zur Feierstunde war auch Mag. Elisabeth Erler in Vertretung des Präsidenten des Österreichischen PEN_Clubs,
gekommen. Sie betonte, dass der PEN-Club sich für die Freiheit des Wortes einsetzt und immer einsetzen werde.
Diese Freiheit ist zu respektieren, solange sie nicht ihrerseits Menschenrechte und Freiheit verletzt.
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