Erster Preisträger des Otto-Grünmandl-Literaturpreises verstorben
Innsbruck (lk) - Der renommierte Volkskundler und Schriftsteller Hans Haid ist diese Woche am 5.
Februar verstorben. „Dadurch verliert das Land Tirol einen bedeutenden Literaten und wichtigen Kulturträger,
der mit dem allerersten Otto-Gründmandl-Literaturpreis im Jahr 2010 ausgezeichnet wurde“, erklärt Kulturlandesrätin
Beate Palfrader. „Hans Haid gelang es auf Anhieb, sich mit seinen Ötztaler Dialektgedichten einen Platz in
der österreichischen Literaturlandschaft zu erobern. Er verband das Alte mit dem Neuen, den Ötztaler
Dialekt mit der Literatur und eröffnete dadurch neue Perspektiven.“
Der am 26. Februar 1938 in Längenfeld geborene Haid studierte in Wien Volkskunde, wobei er mit der Dissertation
über „Das Brauchtum des Ötztales und seine Wandlung“ seine Heimat thematisierte. Während seines
gesamten Wirkens stand seine Region im Mittelpunkt – sei es durch die Gründung zahlreicher Vereine und Organisationen
wie das Internationale Dialektinstitut oder die Arge Region Kultur, sei es durch seine schriftstellerischen Werke.
In seinen Werken vermied er stets ein „Schwarz-Weiß-Denken“ – er beschönigte nichts, er idealisierte
und polemisierte aber auch nicht. „Sein Verdienst ist es, den Dialekt als unverbrauchtes Material wieder entdeckt
zu haben und zu nutzen, um angemessene und ehrliche Botschaften zu vermitteln – wir werden ihn schmerzlich vermissen“,
so LRin Palfrader. Die Tiroler Landesregierung spricht seiner Familie und allen Angehörigen ihr tiefempfundenes
Beileid aus.
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