Bischof Wilhelm Krautwaschl besuchte Guatemala

 

erstellt am
05. 02. 19
13:00 MEZ

Begegnung stiftet Hoffnung – Besuch von Entwicklungsprojekten verschiedener katholischer Hilfswerke
Panama/Santiago/Graz (diözese) - Der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl ist am 3. Februar von einer zweiwöchigen Mittelamerika-Reise zurückgekehrt. Nach der Teilnahme am katholischen Weltjugendtag in Panama besuchte er Projektpartner der katholischen Kirche in Guatemala. Das einzige Land Lateinamerikas mit indigener Bevölkerungsmehrheit kämpft mit enormen Problemen: Der Großteil der natürlichen Ressourcen, des wirtschaftlichen Vermögens und der politischen Macht liegt in der Hand weniger Personen. Die Mehrheit der Bevölkerung lebt in Armut.

Ein Besuch beim Menschenrechtsbüro der Diözese Santiago in Guatemala machte deutlich, dass die Aufarbeitung des 36jährigen Bürgerkrieges, der 1996 endete, in Guatemala noch lange nicht abgeschlossen ist. Die Erinnerung daran wird oft an Bischof Juan Gerardi festgemacht, der nach der Veröffentlichung des Wahrheitsberichtes über die Schrecken des Bürgerkrieges 1998 ermordet wurde. Das Menschenrechtsbüro führt seine Arbeit weiter, unterstützt durch die Dreikönigsaktion.

In Santa Cruz del Quiché begegnete Bischof Wilhelm Krautwaschl im neuen Bildungszentrum Jugendlichen. Ein Jugendprojekt stärkt durch moderne pädagogische Mittel das Selbstwertgefühl und betont die indigene Herkunft als Reichtum. In einem Dorf nahe Santa Cruz del Quiche besuchte der Bischof ein Projekt für biologischen Landbau. Über die "Interamericana" ging es weiter nach Quetzaltenango. Dort wurde mittels Sketches und persönlichen Zeugnissen die Fundación Tierra Nuestra vorgestellt, die mit Jugendlichen arbeitet. Mit Unterstützung von Welthaus Graz, der Dreikönigsaktion und Misereor wird unter anderem politische Bildung gefördert. Die Stiftung hilft jungen Menschen auch beim Aufbau kleiner, nachhaltiger Produktionsstätten für Brot, Shampoo, Joghurt, Stoffe oder Taschen.

In Guatemala Ciudad besuchte der Bischof das Projekt „Miriam“ zur Stärkung von Frauen, das von der Aktion Familienfasttag der Katholischen Frauenbewegung unterstützt wird. Frauen schilderten, wie es gelingen könne, Traumata aus der Kindheit mittels Workshops zu verarbeiten. Mittels Stipendien an Studierende wird dieses Wissen in anderen Departements weitergegeben. Ein wichtiges Projekt in einem Land, das nach wie vor vom „Machismo“ geprägt ist. Ein Besuch beim Menschenrechtsprokurator rundete die Reise ab.

Auf seinem Weblog zeigte sich der Bischof tief beeindruckt von den Eindrücken der Reise. Die Kirche genieße bei den Guatemalteken großes Ansehen, „auch und gerade deswegen, weil sie – in den Jahrzehnten der gewaltsamen Auseinandersetzungen – viel mit dem Volk gelebt hat.“ Die Gesellschaft in Guatemala stehe vor großen Herausforderungen, was soziale Gerechtigkeit, Bildung, medizinische Versorgung, Rechtsstaat und die nationale Versöhnung betrifft, meinte der Bischof. Die berührenden Begegnungen mit Indigenen würden aber auch Hoffnung und Vertrauen schenken.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.katholische-kirche-steiermark.at/

 

 

 

 

 

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