Land Tirol wehrt sich gegen Kritik der italienischen Frächter – Dank an heimische Einsatzorganisationen
und ASFINAG
Bozen/Innsbruck (lk) - Bereits am Abend des 1. Feber haben sich mögliche Behinderungen auf der Brennerautobahn,
vor allem durch die anhaltenden Schneefälle in Italien, abgezeichnet. Daraufhin wurden in Tirol die nötigen
Vorkehrungen, wie der verstärkte Winterdienst durch die Asfinag, eingeleitet.
Zur Verschärfung der Lage trug die Komplettsperre der italienischen A22 in beiden Fahrtrichtungen bei, die
auch massive Auswirkungen auf den Südverkehr auf der A13 zur Folge hatte. „Offensichtlich ist es auf italienischer
Seite der Brennerautobahn nicht gelungen, rechtzeitig für eine ausreichende Räumung der Fahrbahn in Richtung
Norden zu sorgen. Die Konsequenz war, dass auch die Autobahn in Richtung Süden gesperrt wurde, um die auf
der Gegenspur hängengebliebenen LKW zu bergen und abzuleiten“, erklärt LH Günther Platter.
Aufgrund der prekären Lage südlich des Brenners und um die italienische Einsatzleitung zu unterstützen,
veranlassten die Behörden des Landes Tirol, die Ausleitung des Verkehrs in Richtung Brenner in die Wege zu
leiten, um so die Situation bestmöglich zu entschärfen.
Trotz des schnellen Handels und der großräumigen Ankündigungen der Brennersperre bereits in Bayern,
konnte der Zulauf zum Brenner nicht gänzlich unterbunden werden. Eine Abschätzung der Aufhebung der Komplettsperre
in Italien konnte mangels des Informationsflusses nicht erfolgen.
„Dass nun die italienischen Frächterverbände erneut die Schuld in der Tiroler Verkehrspolitik sehen,
zeigt nur, dass man die Probleme lieber an seinen Nachbarn schiebt, anstatt die offensichtlichen Ursachen aufzuarbeiten,
die für die Lage am Wochenende zweifelsohne verantwortlich waren. Mit unseren Maßnahmen hing das entstandene
Chaos auf jeden Fall überhaupt nicht zusammen“, so LH Platter.
„Ich denke es ist in keinster Weise konstruktiv, sich kurz nach dem Wochenende gegenseitige Schuldzuweisungen über
den Brenner auszurichten“, stellt Verkehrslandesrätin LHStvin Ingrid Felipe klar. „Das Land Tirol und die
beteiligten Einsatzorganisationen werden das vergangene Wochenende in Ruhe aufarbeiten, analysieren und die richtigen
Schlüsse daraus ziehen. Nach Rücksprache mit dem Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher haben
wir die LKW-Fahrverbote ausgesetzt, um die Situation südlich des Brenners zu entschärfen. Die Aussagen
des italienischen Frächterverbandes sind einseitig, populistisch und entbehren jeglicher Sachlichkeit. Mein
Dank gilt den Einsatzkräften, den Straßenmeistereien und der Exekutive, die in Tirol trotz der widrigen
Umstände unter Druck die richtigen Entscheidungen getroffen haben.“
Dank an Hilfsorganisationen
Durch die Komplettsperre der A22 bildeten sich nämlich in kurzer Zeit ein Rückstau ins Wipptal und ein
kompletter Stillstand des Fahrzeugverkehrs auf der A13. Aus diesem Grund wurden so rasch wie möglich vom Roten
Kreuz und anderen Partnern Räumlichkeiten für die Unterbringung der gestrandeten Personen organisiert.
„Ich bedanke mich bei den Hilfsorganisationen für ihren unermüdlichen Einsatz, der den Menschen in dieser
Situation Sicherheit und Hilfe geboten hat“, betont auch der Landeshauptmann.
„Es kann nicht sein, dass bei jedem Problem, welches auf der A22 entsteht, die Tiroler Verkehrspolitik verantwortlich
gemacht wird. Das Land Tirol hat in dieser prekären Situation die Behörden in Italien vollends unterstützt.
Anscheinend mangelt es hier aber an der internen Kommunikation in Italien. Ich fordere deshalb die italienischen
Behörden auf, bei solch absehbaren Wetterereignissen eine bessere und schnellere Informationspolitik zu betreiben,
denn es ist nicht das erste Mal, dass es stärker schneit – und es wird auch nicht das letzte Mal sein,“ bekräftigt
LH Platter.
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