Welterbestädte im Spannungsfeld von
 Entwicklung und Bewahrung

 

erstellt am
18. 02. 19
13:00 MEZ

Workshop und Konferenz der OWHC in Wien
Wien (rk) - Mehr als 50 VertreterInnen aus nahezu 25 UNESCO Weltkulturerbestädten folgten ind der Woche 7 der Einladung des Wiener Bürgermeisters zu einer Tagung der OWHC, der Organization of World Heritage Cities, im Wiener Rathaus, um sich über die Herausforderungen dynamischer Städte im Hinblick auf die Entwicklung und Bewahrung ihres Weltkulturerbes auszutauschen und zu beraten.

Die Stadt Wien engagiert sich bereits seit Jahren im Netzwerk der Organisation der Weltkulturerbestädte OWHC und wurde bereits wiederholt in das Präsidium dieser Organisation gewählt. Innerhalb dieses Netzwerks, das sich in Regionalsekretariaten organisiert, nimmt Wien dank seiner günstigen zentralen Lage in Europa eine wertvolle vermittelnde und regionenübergreifende Position ein, wie schon vorangegangene gemeinsame Initiativen und ein erfolgreicher Workshop gezeigt haben. Diesmal wurde dem weltweiten Charakter der Organisation Rechnung getragen, und Städte von Mexico bis China sandten ihre Delegationen nach Wien. Neben europäischen UNESCO Welterbestädten wie Amsterdam, Berlin, Bordeaux, Brügge, Brüssel, Budapest, Dubrovnik, Krakau, Prag, Riga und Warschau waren u.a. auch das historische Zentrum von Baku, Moskau, Istanbul, St. Petersburg und Tel Aviv vertreten.

Denis Ricard aus Quebec, Generalsekretär der OWHC, schätzt die bewährte und erfolgreiche Zusammenarbeit mit Wien: "Es überrascht mich nicht, dass gerade Wien eine so international besetzte Konferenz der Welterbestädte initiiert hat. Ein Spaziergang durch die Wiener Innenstadt zeigt, wie dynamische Entwicklung, Lebensqualität für die Bewohner und die Bewahrung des kulturellen Erbes mit viel Engagement vereinbart werden können."

Die 1993 gegründete OWHC mit ihrem Sekretariat in Quebec umfasst mehr als 300 Städte, die als UNESCO Weltkulturerbe ausgezeichnet sind.

Die Vorbereitung und Organisation dieser Konferenz, die von Wiens Erstem Landtagspräsidenten Ernst Woller, ständiger Vertreter der Stadt Wien bei der OWHC, initiiert wurde, erfolgte nicht nur in Zusammenarbeit mit der OWHC. Unterstützung kam auch vom Bundeskanzleramt und dem zuständigen Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres. Auch UNESCO und ICOMOS, der Internationale Rat für Denkmalpflege, konnten als Partner der Tagung gewonnen werden. Der besondere Stellenwert der Konferenz wurde durch die aktive Teilnahme der Direktorin des Welterbezentrums der UNESCO, Dr.in Mechthild Rössler, und der Präsidentin von ICOMOS Österreich, Univ.Prof.in Dr.in Caroline Jäger-Klein, unterstrichen.

Eröffnet wurde die Konferenz von Bürgermeister Dr. Michael Ludwig, der in seiner Begrüßungsrede einmal mehr betonte, dass Wien den Schutz und die Pflege des kulturellen Erbes ernst nehme. „Die Stadt Wien investiert stark in die Altstadterhaltung und den Schutz ihres Kulturgutes. Unsere Stadt ist lebendig, unsere Stadt entwickelt sich weiter, sie ist kein Museum. Dieses Spannungsfeld von Bewahrung und Entwicklung gilt es zu bearbeiten“, so der Wiener Bürgermeister.

Landtagspräsident Ernst Woller fasst die Herausforderungen für Welterbestädte zusammen: „Weltweit lebt mehr als die Hälfte der Menschen in Städten. Viele diese Städte haben auch Welterbestätten, die geschützt werden müssen. Fast alle Städte sind jedoch auch mit einem starken Wachstum und einer damit einhergehenden dynamischen Entwicklung konfrontiert, die es gilt, in Einklang mit dem Schutz des Welterbes zu bringen. Städte haben auch eine soziale Verantwortung und müssen lebendiger und lebenswerter Raum für die Menschen bleiben, die in ihnen wohnen“.

Die ExpertInnen und PolitikerInnen aus den OWHC-Mitgliedsstädten hatten Gelegenheit, in einem zweitägigen Workshop ihre jeweiligen Herausforderungen in der urbanen Entwicklung im Weltkulturerbe zu präsentieren und den Austausch darüber zu suchen. Die gemeinsam erarbeiteten Programmpunkte wurden in einer „Wiener Deklaration“ zu "Bewahrung, Entwicklung und Management von Weltkulturerbe in dynamischen Städten" zusammengefasst und am 15. Februar im Wiener Rathaus von den beteiligten Städten unterzeichnet.

„Wien ist eine Stadt, die sich ihres wertvollen historischen Erbes sehr bewusst ist und die alles dafür tut, um den Schutz des baukulturellen Schatzes der Stadt sicherzustellen. Gleichzeitig entscheiden sich Immer mehr Menschen dafür, hier zu leben, zu arbeiten oder zu studieren und die hohe Lebensqualität der Stadt zu genießen. All das in Einklang zu bringen, ist eine Herausforderung, vor der nicht nur Wien steht: Der rege Andrang an der Konferenz bestätigt, dass sich viele Städte um einen gangbaren Weg zwischen Wachstum und Bewahrung bemühen“, so Wiens Vizebürgermeisterin und Planungsstadträtin Maria Vassilakou, die sich bei der Konferenz aktiv an der Diskussion beteiligte.

Dieser Weg des Dialogs zwischen den UNESCO Welterbestädten und den für das Welterbe zuständigen Institutionen soll in Zukunft verstärkt auch über die OWHC beschritten werden, um den großen Erfahrungsschatz der einzelnen Städte zu nutzen und ihnen durch die Vermittlung der OWHC Unterstützung bei den anstehenden Herausforderungen anbieten zu können.

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.ovpm.org

 

 

 

 

 

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